Tochter der DEVKKölner Start-up Hylane vermietet Wasserstoff-Lkw

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Hyzon- und Daimler-Lkw von Hylane

Köln – Die DEVK Versicherung engagiert sich im Bereich klimafreundliche Mobilität für Nutzfahrzeuge. Hylane heißt das Start-up, das der Kölner Versicherer im vergangenen Jahr gegründet hat und das Lkw mit Wasserstoffantrieb vermietet. „Der Straßengüterverkehr ist für eine hohe Menge an Co2-Ausstoß verantwortlich, wir hatten das Gefühl, dass man daran etwas ändern muss“, sagte DEVK-Vorstandschef Gottfried Rüßmann. Die DEVK habe als Eisenbahnversicherung seit 1886 ihre Wurzeln in der Mobilität, auch wenn heute ein Großteil des Geschäfts auf anderen Feldern liege, so Rüßmann.

Mit Blick auf die Verbreitung von klimafreundlichen Antrieben für Nutzfahrzeuge gebe es bislang zu wenig Fahrzeuge und zu wenig Tankinfrastruktur, sagte Bernd Zens, Vorstand für Kapitalanlagen und Rückversicherung. Auch der Preis für einen Wasserstoff-Lkw liege um bis zu siebenfach höher als der eines herkömmlichen Diesel-Fahrzeugs, so Sara Schiffer, Geschäftsführerin von Hylane.

Bezahlung per Kilometer

Das Geschäftsmodell funktioniert daher wie folgt: Hylane kauft die Lkw und bietet sie Unternehmen wie etwa großen Speditionen zur Miete an. Bezahlt wird pro Kilometer. Damit bleibt das Finanzierungsrisiko der Anschaffung beim Start-up ebenso wie alles rund um Wartung, Service, Versicherung und Steuern. Der Mieter muss sich nur um den Fahrer und das Tanken kümmern. Darüber hinaus sorgt Hylane für die besonderen Zulassungsvoraussetzungen, denn Wasserstoff-Lkw sind aufgrund der Lage des Tanks rund 60 Zentimeter länger und damit genehmigungspflichtig.

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Wasserstoff-Tank am Lkw

Die Mietdauer startet bei 24 Monaten, allerdings sind auch kürzere Laufzeiten möglich. Bestellt sind derzeit 44 Sattelschlepper der Anbieter Hyundai, Hyzon, Man/Bosch sowie Daimler, die im zweiten oder dritten Quartal einsatzbereit sein sollen. „Die Nachfrage ist bereits groß“, sagt Geschäftsführerin Sara Schiffer. Unter anderem der Branchenriese DB Schenker, der das Projekt unterstützt, habe bereits bestellt.

Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 24 Millionen Euro, bezahlt von der DEVK sowie öffentlichen Fördermitteln. Nach dem Hochlauf soll Hylane wachsen und ab 2024 mit einer dreistelligen Zahl an Fahrzeugen auf den Kernrouten in ganz Europa unterwegs sein.

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Für die Mieter bietet sich die Möglichkeit, Erfahrungen mit Wasserstoff-Lkw zu sammeln, ohne sie selbst anschaffen zu müssen und einen Beitrag zur CO₂-Reduktion zu leisten. Mit Blick auf die derzeit noch hohen Preise für Wasserstoff im Vergleich zu Diesel gehen die DEVK und ihre Tochter davon aus, dass sich das Verhältnis mittelfristig umkehren könnte. Je mehr Wasserstoff in großen Mengen produziert werde, desto geringer werde der Preis.