„Milch ins Feuer“Kölner Regisseurin gewinnt bei Münchener Filmfest

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Justine Bauer und Semih Korhan Güner mit dem Preis für „Beste Produktion“ beim 41. Münchener Filmfest

Justine Bauer undSemih Korhan Günermit dem Preis für „Beste Produktion“ beim 41. Münchener Filmfest.

Die Absolventin der Kunsthochschule für Medien (KHM) Justine Bauer gewinnt mit ihrem Abschlussfilm den mit 20.000 Euro dotierten Förderpreis Neues Deutsches Kino 2024.

Erschöpft aber zufrieden lächeln die beiden Kölner Studierenden Justine Bauer und Semih Korhan Güner vor der Pressewand des Münchener Filmfests in die Kameras. Es ist Freitag, der fünfte Juli und ihr Film „Milch ins Feuer“ hat soeben den ersten Preis als „Beste Produktion“ des renommierten Festivals gewonnen. 

Noch bis ins letzte Jahr verfolgte Justine Bauer ihr Regie- und Schreibstudium an der Kunsthochschule für Medien (KHM) in der Altstadt-Süd. Der Film, mit dem sie heute zum Filmfestival gereist ist und für den sie Regisseurin und Drehbuchautorin war, ist das Abschlussprojekt ihres Studiums.

Bei „Milch ins Feuer“ wirken viele KHM-Absolventen mit

Neben ihr steht Semih Korhan Güner auf dem roten Teppich und hält die silberne Trophäe in die Kamera. Er hat die Produktion des Films organisiert und ist ebenfalls Absolvent der KHM. Auch der Kameramann und die Szenebildnerin haben in Köln studiert. Das junge Team darf sich nun über den Förderpreis „Neues Deutsches Kino 2024“ mit einer Fördersumme von 20.000 Euro freuen.

In „Milch ins Feuer“ porträtiert Bauer das Leben von fünf jungen Frauen auf einem Bauernhof in Süddeutschland. Sie denken über Schwangerschaft und Kastrationen nach, über die Zukunft des Bauernhofs und die jährliche Tomatenernte. „Ein Sommer auf sterbenden Bauernhöfen“, heißt es in der Pressemitteilung zum Film.

Die Kamera begleitet die jungen Frauen beim Milchmelken und Stallputzen. Nach getaner Arbeit verbringen sie gemeinsame Nachmittage am Badesee und liegen in der Sonne. „Semih Korhan Güner und Justine Bauer haben es geschafft, in einer Mischung aus Beobachtung und Inszenierung eine große emotionale Nähe zu fünf Frauen auf ihrem Milchbauernhof [...] herzustellen“, begründet die Jury ihre Entscheidung.

Justine Bauer ist selber auf einem Bauernhof aufgewachsen. Für das langsame ländliche Leben wird sie nach ihrem erfolgreichen Sprung von der Hochschule in die Filmbranche vermutlich weniger Zeit haben. Mit „Die Kälte brennender Fichten“ arbeitet sie aktuell bereits an ihrem nächsten Film. Auch Güner möchte mit „Mein Stück Land“ bald seinen eigenen Debütfilm vorstellen. Die 20.000 Euro Preisgeld weiß das junge Team also vermutlich gut weiterzuverwenden.