Tipps unserer RedaktionFünf Kultur-Highlights im Juli in Köln

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Szene aus "Die Zauberflöte – Impempe Yomlingo" auf dem Kölner Sommerfestival 2024

Szene aus „Die Zauberflöte – Impempe Yomlingo“ auf dem Kölner Sommerfestival 2024

In Köln gibt es im Juni viele gute Gründe, das Sofa zu verlassen. Wir stellen fünf Kultur-Highlights vor.

„Momo“ Sommertheater in der Orangerie

Ein Mädchen liest am 28.08.2013 im Michael Ende Museum der Internationalen Jugendbibliothek im Schloss Blutenburg in München in dem Märchen-Roman Momo von Michael Ende. Im Hintergrund sieht man Schränke voller Bücher.

Michael Endes Momo erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit

Michael Endes „Momo“ hat einen besonderen Platz in den Herzen vieler Menschen. Die Geschichte des Mädchens mit den lockigen Haaren, die den Machenschaften der grauen Herren und ihrer Zeitsparkasse nachgeht, hat eine schöne Botschaft über den Umgang mit der eigenen Zeit. Wer seine Zeit sinnvollerweise nutzen will, um die Geschichte neu zu erleben, dürfte an der Aufführung von „Momo“ im Kindertheater der Orangerie am 14. Juli seine Freude haben. Die Darstellerinnen Eva Marianne Kraiss und Theresia Erfort sind bestens mit Michael Endes Werk vertraut -  letztes Jahr veranstalteten sie eine szenische Lesung der „Unendlichen Geschichte“. 

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Momo. 14. Juli und 21. Juli, 16:00 Uhr im Orangerie Theater, Volksgartenstr. 25, 50677 Köln. Tickets: 12,00 € Erwachsene | 8,00 € Kinder. Alle Infos gibt es hier.

Recherchen über die Pläne der AfD

Marcus Bensmann sitzt in einem Sessel in einem Fernsehstudio.

Marcus Bensmann im Januar 2024 im ZDF bei Markus Lanz.

Wie kann das sein – dass nach den Verbrechen der Nazis so viele Leute behauptet haben, sie hätten von nichts gewusst?  Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, hat der Journalist Marcus Bensmann das Buch „Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst – Die ungeheuerlichen Pläne der AfD“ geschrieben. Als Rechtsextremismus-Experte des Recherchenetzwerks Correctiv war er über Jahre hinweg auf Parteitagen, Kreisversammlungen und anderen Treffen der rechten Szene dabei. In seinem Buch, das am 4. Juli bei Galiani Berlin erscheint, konzentriert er die Erkenntnisse dieser Recherchen. Anhand ihrer eigenen Aussagen rekonstruiert er die Pläne der Partei: vom Potsdamer Geheimtreffen bis zur geplanten Abschaffung von Grundwerten. Im neu gestalteten Sprachraum der Zentralbibliothek spricht Marcus Bensmann mit Christian Werthschulte über seine Erlebnisse und Erkenntnisse.

9. Juli 2024, 19 Uhr, im Sprachraum der Zentralbibliothek am Josef-Haubrich-Hof, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung über das Buchungssystem der Zentralbibliothek ist erforderlich.

Kölner Sommerfestival

Szene aus "Die Zauberflöte – Impempe Yomlingo" auf dem Kölner Sommerfestival 2024

Szene aus „Die Zauberflöte – Impempe Yomlingo“ auf dem Kölner Sommerfestival 2024

Im Sommer macht das klassische Programm in der Philharmonie Pause. Damit dieser besondere Kölner Veranstaltungsort in diesen Wochen dennoch mit einem abwechslungsreichen Programm genutzt wird, gibt es nun schon zum 35. Mal das Kölner Sommerfestival. Es holt sehr internationale Shows und Musicals nach Köln.

Ab dem 10. Juli werden vier Produktionen zu Gast sein, die sehr unterschiedlich sind. Vom 10. bis 14. Juli startet das Programm mit einer besonderen Inszenierung von Mozarts „Die Zauberflöte“. Das südafrikanische Isango Ensemble hat den Opernklassiker neu interpretiert. Gesungen wird auf Englisch, mit Dialogen in Englisch und südafrikanischen Sprachen, einschließlich der Muttersprache des Ensembles, Xhosa.

Die weiteren Programmpunkte des Festivals sind Les Ballets Trockadero de Monte Carlo vom 16. bis 21. Juli, darauf folgt die Elvis Tribute Artist World Tour (23. bis 28. Juli) und zum Abschluss wird Tim Fischer in Cabaret zu sehen sein (30. Juli bis 7. August)

Tickets gibt es auf der Homepage des Veranstalters.

Monheim Triennale

US-Sängerin Ganavya Doraiswamy

Das „Wall Street Journal“ nennt die New Yorkerin Ganavya Doraiswamy „eine der fesselndsten Vokalistinnen der modernen Musik“.

Monheim am Rhein leistet sich seit vier Jahren ein qualitativ hochwertiges, künstlerisch kompromissloses Festival für zeitgenössische Musik, die Grenzen zwischen Jazz, Elektronik, Performancekunst und Neuer Musik lösen sich hier im strömenden Fluss auf. Die erste Ausgabe der Triennale war für 2020 geplant, sie fiel der Pandemie zum Opfer.

Intendant Rainer Michalke, in Köln lange Zeit für das Programm des Stadtgartens verantwortlich, nutzte die Krise, um sogleich aus der Dreijahres-Struktur auszubrechen, und mit The Prequel ein Format zu entwickeln, bei dem sich die 16 eingeladenen „Signature Artists“ schon ein Jahr vor dem Hauptereignis treffen und das Publikum sie mit Künstlergesprächen und Konzerten auf dem Festivalschiff „MS RheinFantasie“ kennenlernen kann. Das Beste: Es gibt einen Shuttle-Service vom Kölner Hauptbahnhof.

„Monheim Triennale The Prequel“, 4. – 6. Juli, Monheim Schiffsanleger, Tickets von 36 bis 98 Euro gibt es hier

Kunstsammlung NRW

Abstrakte Malerei auf einer Leinwand

Das Gemälde „Hot“ von Etel Adnan ist in der neuen Sammlungspräsentation der Kunstsammlung NRW zu sehen.

Auch andere Städte haben schöne Museen, das gilt nicht nur für Berlin und München (um in Deutschland zu bleiben), sondern auch für den rheinischen Nachbarn Düsseldorf. Besonders schön ist die dortige Kunstsammlung NRW, deren Sammlung moderner Kunst lange lediglich daran krankte, dass ihr Gründungsdirektor Werner Schmalenbach von allem nur das Beste wollte – und Werke von Frauen gehörten für ihn nicht dazu. Mittlerweile hat sich das Geschlechterverhältnis deutlich verbessert und auch sonst einiges getan. Die aktuelle Direktorin Susanne Gaensheimer stellt jetzt ihre Neuerwerbungen gemeinsam mit Höhepunkten der bestehenden Sammlung vor.

„Raus ins Museum! Rein in Deine Sammlung“, Kunstsammlung NRW (K20), Grabbeplatz, Düsseldorf, ab 6. Juli.