Familie gibt Tod bekannt22-jährige Studentin aus Berlin offenbar von Hamas getötet

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Ein Ausschnitt aus einem Video, das am 9. Oktober 2023 auf dem Telegram-Kanal „South First Responders“ veröffentlicht wurde, zeigt die Folgen eines Angriffs auf das Supernova-Musikfestival durch militante Palästinenser in der Nähe des Kibbutz Reim in der Negev-Wüste im Süden Israels am 8. Oktober. Ganz in der Nähe soll auch eine Studentin aus Berlin getötet worden sein.

Ein Ausschnitt aus einem Video, das am 9. Oktober 2023 auf dem Telegram-Kanal „South First Responders“ veröffentlicht wurde, zeigt die Folgen eines Angriffs auf das Supernova-Musikfestival durch militante Palästinenser in der Nähe des Kibbutz Reim in der Negev-Wüste im Süden Israels am 8. Oktober. Ganz in der Nähe soll auch eine Studentin aus Berlin getötet worden sein.

„Die letzte Nachricht lautete, dass sie ihre Mutter liebe und sich für alles bedanke“, berichtet eine Journalistin über ein dramatisches Telefonat.

Vier Tage nach dem brutalen Angriff der Terrororgruppe Hamas ist offenbar ein weiteres deutsches Opfer bekannt. Wie mehrere Medien berichten, soll eine 22-jährige Berlinerin von den Hamas getötet worden sein. Wie unter anderem die „Times of Israel“, die „Jüdische Allgemeine“ berichten, handelt es sich dabei um Carolin B.

Einem Bericht der „Bild-Zeitung“ zufolge soll die Schwester des Opfers den Tod inzwischen in den sozialen Medien bestätigt haben. Auch der britische Lebensgefährte von B., soll bei dem Angriff getötet worden sein, dies berichten auch britische Medien. Der Fotograf lebte ebenfalls in Berlin und hatte sich vermutlich mit Carolin B. in einem Bunker im Kibbutz Nir Oz versteckt.

22-Jährige aus Berlin vermisst – laut Familie von Hamas getötet

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Laut englischen Medienberichten habe Sam Pasquesi, der Schwager von B., am späten Sonntag von einem Mann, der im Kibbuz arbeitete, erfahren, dass die Leichen der beiden identifiziert worden seien. Offiziell bestätigt wurden die Informationen allerdings bislang nicht, wie die Familie selbst einräumt.

„Obwohl wir keine offizielle Benachrichtigung von den Regierungen Israels, Deutschlands oder Großbritanniens erhalten haben, verfügen wir über verlässliche Informationen aus Israel, dass unsere geliebte Caro und ihr lieber Freund Danny bei einem terroristischen Hamas-Angriff getötet wurden“, zitiert die „Frankfurter Rundschau“ Sam Pasquesi.

Korrespondentin berichtet nach Telefonat mit Mutter des Opfers von letzten Worten

Der „Welt“-Korrespondentin Christine Kensche hatte bereits am Montag angegeben, dass sie mit der Mutter der 22-jährigen Studentin aus Berlin gesprochen habe und diese ihr den Tod bestätigt habe.

Demnach sei die Studentin mit ihrem Freund zu Besuch in Israel gewesen, wo dieser aufgewachsen sei. Die beiden sollen am Samstag den Kibbuz Nir Oz an der Grenze zum Gaza-Streifen besucht haben, und sollten offenbar noch an diesem Tag zurück nach Deutschland fliegen sollen.

Der Angriff der Hamas allerdings verhinderte dieses Vorhaben, laut der Darstellung von Kensche mussten die Studentin und ihr Freund in einen Bunker fliehen und hätten ihren Flug nicht bekommen. „Die letzte Nachricht lautete dann, dass sie ihre Mutter liebe und sich für alles bedanke“.

Wie viele Deutsche bei den Angriffen der Hamas getötet worden sind, ist noch nicht abschließend geklärt, da die Hamas viele Menschen entführt und verschleppt hat – ob sie noch leben, ist in vielen Fällen unklar. Dazu gehört auch die ebenfalls 22-jährige Deutsche Shani Louk. Sie wurde vom „Nature Party Festival“, das am Wochenende in der Nähe zum Gazastreifen stattfand, verschleppt. Ob Louk noch lebt, ist unklar.

EU-Außenminister beraten in Dringlichkeitssitzung über Lage in Nahost

Während das Ausmaß des Schreckens nach den brutalen Angriffen der Terrororganisation Hamas erst nach und nach ans Licht kommt, beraten die EU-Außenminister am Dienstag in einer Krisensitzung über den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.

Dort soll vor allem die Reaktionen der EU besprochen werden, insbesondere im Hinblick auf die Hilfe für die palästinensische Bevölkerung. EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi hatte am Montag bereits angekündigt, die gesamte Entwicklungshilfe der EU für die Palästinenser auszusetzen und Hilfsgelder in Höhe von 700 Millionen Euro auf den Prüfstand zu stellen. (pst)