Unter den Blicken von Millionen und dem Jubel von Premierminister Narendra Modi ist die indische Raumsonde Chandrayaan-3 um 14.34 Uhr auf dem Erdtrabanten gelandet. Das bevölkerungsreichste Land der Welt steigt damit in den exklusiven Club der Mond-Landenationen auf. Bislang gelangen nur den USA, Russland und China eine Landung auf dem Erdtrabanten.

Im Kontrollzentrum der indischen Raumfahrtbehörde brach nach der erfolgreichen Landung unbändiger Jubel aus. Premierminister Modi, der vom Brics-Gipfel in Südafrika zugeschaltet war, feierte mit.

Indische Mondlandung geglückt: Jubel bei Premierminister Narendra Modi

„Sanfte Landung auf dem Mond. Indien ist auf dem Mond“, sagte der Chef der indischen Weltraumbehörde ISRO, Sreedhara Panicker Somanath, kurz danach. Es sei ein großer Sprung, erklärte derweil Premierminister Modi.

Eine Rakete mit Chandrayaan-3 war am 14. Juli von der südindischen Insel Sriharikota ins All gestartet. Die Mondsonde brauchte deutlich länger zu dem Erdtrabanten als etwa die bemannten Apollo-Missionen der USA in den 1960er- und 70er-Jahren. Dafür sind die Kosten der indischen Mission mit umgerechnet etwa 66 Millionen Euro deutlich geringer als in anderen Ländern.

Millionen feiern in Indien: „Sanfte Landung auf dem Mond“

Vor vier Jahren hatte Indien schon einmal versucht, eine Rakete zum Mond zu schicken. Damals riss kurz vor der geplanten Landung der Kontakt zum Kontrollzentrum auf der Erde ab. Gelingt am Mittwoch die Landung, wird Indien als viertes Land überhaupt eine Sonde auf den Mond gebracht haben.

Nun fieberten die Menschen in Indien am Mittwoch erneut mit, wie ein Blick in die sozialen Netzwerke zeigte: „Geschichte wird geschrieben“, heißt es da. „Lasst uns der Welt zeigen, was Indien draufhat“, kommentierte ein anderer Nutzer noch vor der erfolgreichen Landung. Nach den positiven Nachrichten vom Mond herrscht in Indien nun Feierstimmung.

Zuletzt hatte Russland sich an einer Landung auf dem Mond versucht. Die Sonde Luna-25 war am Sonntag nach vorherigen technischen Problemen jedoch mit dem Erdtrabanten kollidiert und „hörte auf zu existieren“, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte.

Indische Mondmission: Chandrayaan-3 soll unerforschtes Gebiet erkunden

Die indische Mondmission verlief unterdessen ohne größere Zwischenfälle. Chandrayaan-3 ist in der Nähe des Mondsüdpols und damit in einer bisher noch nicht am Boden erkundeten Region des Himmelskörpers gelandet.

Rückschlag für Russland

Russische Sonde „Luna 25“ bei Aufprall auf dem Mond zerstört

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Auch die russische Mission wollte in der Mondregion landen. Wissenschaftlern zufolge könnte sich in dieser Region Eis befinden, berichtet das Fachmagazin space.com. Demnach wolle Indien nach der erfolgreichen Landung der Sonde das Gebiet mit dem Rover Pragyan erkunden. (das/afp)