Polizei kontrolliertMallorca-Gemeinden beschränken Wasserverbrauch – Füllung von Pools verboten

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Swimmingpool am Kloster Lluc auf Mallorca: In einigen Gemeinden wurde der Wasserverbrauch eingeschränkt.

Swimmingpool am Kloster Lluc auf Mallorca: In einigen Gemeinden wurde der Wasserverbrauch eingeschränkt.

Auf Mallorca hat es in den vergangenen Wochen nicht genug geregnet. Nun müssen einige Kommunen reagieren.

Die Sommer-Urlaubssaison auf Mallorca hat gerade erste begonnen, aber die Trockenheit macht auf der Baleareninsel bereits Anfang Juni Probleme. Es gibt – anders als in Mitteleuropa – zu wenig Niederschläge, so dass manche Gemeinden das Wasser rationieren.

In der Gemeinde Bunyola hat die Verwaltung nun eine Verordnung erlassen, nach der es verboten ist, Gärten zu bewässern, Swimmingpools zu füllen oder Terrassen und Autos zu reinigen, wie die „Mallorca Zeitung“ berichtet. Das Wasser sei lediglich für den menschlichen Verbrauch vorgesehen. 200 Liter pro Tag und Einwohner dürfen vorerst nur noch verbraucht werden.

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Grund sei der drastische Rückgang des Wasserstandes in den Reservoirs. Bürgermeister Joan Toni Riera wies darauf hin, dass die Gemeinde seit Jahren unter anhaltenden Problemen mit der Wasserversorgung leidet, insbesondere in Dürreperioden. Insbesondere in der Landwirtschaft werde derzeit zu viel Wasser verbraucht. Die Besitzer von Fincas außerhalb des Ortskerns wurden darauf hingewiesen, dass die Wasserversorgung auf dem Land möglicherweise unterbrochen werden müsse, um die Versorgung im Dorf sicherzustellen.

Bunyola liegt im Nordwesten von Mallorca, die weitläufige Gemeinde hat 7000 Einwohner. Im Norden des Gebiets ist die Landschaft karg und felsig.

Bereits im Frühjahr gab es erste Kommunen auf Mallorca, die auf die Trockenheit reagieren mussten. Mitte März betrug der Wasserstand der Reservoirs auf der Insel 54 Prozent und war damit um zwei Prozentpunkte niedriger als im Vorjahreszeitraum, wie das „Mallorca Magazin“ berichtete. Für 78 Prozent der Gesamtfläche galt die Vorwarnstufe wegen Trockenheit.

Mallorca: Trinkwasser-Alarm in Colònia de Sant Pere

Der April war dann wieder etwas regenreicher. Dennoch musste bis Anfang Juni bereits in Colònia de Sant Pere, in Banyalbufar und in Deià das Wasser rationiert werden, berichtet die „Mallorca Zeitung“. In Colònia de Sant Pere im Nordosten der Insel, das zu Artà gehört, wurde verboten, Trinkwasser zum Bewässern des Gartens oder, zum Befüllen von Swimmingpools oder auch zur Reinigung von Außenterrassen zu verwenden. Die Situation sei besorgniserregend, hieß es am 5. Juni. Pro Kopf und Tag wurden nur noch 117 Liter Trinkwasser erlaubt. Die Maßnahmen sollten polizeilich überwacht werden.

Wasserverschwendung: Fridays for Future Mallorca kritisiert Golfplätze

Umweltorganisationen kritisieren bereits seit Jahren, dass durch Landwirtschaft und vor allem Tourismus zu viel Wasser auf Mallorca verbraucht wird – insbesondere angesichts des Klimawandels und immer heftiger ausfallender Dürreperioden.

Zur Meldung aus Bunyola schreibt Fridays for Future Mallorca, während der Stadtrat von Bunyola Beschränkungen für Landwirte und Einwohner verhänge, würden Unternehmen diesen Auflagen offenbar nicht unteriegen. So werde der Golfplatz Son Termens mit einer Ausdehnung von mehr als 40 Hektar weiterhin bewässert. Die Anlage befindet sich in der Nähe von Bunyola. Ein Quadratmeter Rasen benötige mehr als 1.000 Liter Wasser pro Jahr, kritisieren die Umweltaktivisten.