Kommentar zum LockdownFamilien- und Schulpolitik müssen klarer agieren

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gebauer dramatisch

Die Landesregierung steht angesichts der Pandemie unter erheblichem Druck.

Yvonne Gebauer und Joachim Stamp hatten ein ziemlich bitteres Maßnahmenpaket zu verkünden – Blut, Schweiß und Tränen für Schulen und Kindertagesstätten gewissermaßen. 

Da können ein wenig Gefühl und Pathos nicht schaden, dachte sich Stamp wohl, und feierte die pandemiegeplagten Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Schüler und Eltern als „Heldinnen und Helden des Alltags“.

Die werden sich über das Lob, wenn überhaupt, eher still freuen und sich fragen, wann außer schönen Worten auch mal handfeste Hilfen bei ihnen ankommen – wenn sie nun schon wieder allesamt in den Lockdown müssen. Mit unbestimmtem Ausgang übrigens, denn wer weiß schon, ob sich das Virus pünktlich zum Monatsende beherrschen lässt?

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Stamp jedenfalls wollte oder konnte am Mittwoch nur Gespräche ankündigen, die es zur Aussetzung der Kita-Gebühren noch zu führen gelte. Ein stärkeres Signal für die anstehenden Wochen wäre es gewesen, hätte er bereits Konkretes anzubieten gehabt.

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Die Landesregierung steht angesichts der Pandemie ohne Zweifel unter erheblichem Druck, und das Festhalten am Präsenzunterricht kann man durchaus als Prinzipientreue interpretieren – ohne es gleich als Sturheit abzutun. Und doch wäre es ehrlicher, realistischer und vor allem für die Vorbereitung der Familien dienlicher gewesen, die Schließung der Schulen früher ins Auge zu fassen. Die Unsicherheit für Eltern, Schüler und Pädagogen hält an, und sie dauert schon viel zu lange. Sie braucht mehr Aufmerksamkeit.