Preise im Deutschland-VergleichDöner in Köln immer teurer – andere NRW-Stadt am günstigsten

Lesezeit 4 Minuten
Ein schmackhafter Döner wird bei einer Imbiss-Eröffnung gezeigt (Archivfoto).

Ein schmackhafter Döner wird bei einer Imbiss-Eröffnung gezeigt (Archivfoto).

Die Preise gehen weiter steil in die Höhe – jedoch nicht überall. Eine Studie zeigt überraschende Ergebnisse.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wurde wegen seiner „Döner-Diplomatie“ mit Spott und Kritik überhäuft, als er Mitte April 2024 mit einem Döner-Spieß als Gastgeschenk in die Türkei reiste. Doch so abwegig war die Symbolik gar nicht, denn schließlich wurde der Döner zwar in der Türkei erfunden, doch erst die Türken in Deutschland haben ihn zur heutigen Perfektion gebracht.

Diese Perfektion lassen sich die Imbiss-Betreiber aber auch etwas kosten. Das beliebteste Essen der Deutschen wird immer teurer. Das ist natürlich längst keine Überraschung mehr. Inflation, steigende Lebensmittelpreise, die Gastronomen verdienen selbst mit einem Döner für sieben Euro eigenen Angaben zufolge nur Centbeträge.

Preise für Döner schießen in die Höhe

Alles zum Thema Orientalische Restaurants

Die Preisentwicklung in den vergangenen Monaten ist jedoch mehr als beeindruckend. Döner für vier Euro? Das klingt heute wie ein schlechter Scherz. Doch bis 2019 bekam man ihn wirklich noch für den Preis. Anschließend schoss der Preis schlagartig in die Höhe.

2022 bezahlte man durchschnittlich schon fünf Euro, 2023 sechs Euro für einen Döner und 2024 war dann längst die Sieben-Euro-Marke durchbrochen.

Erneuter Preisanstieg beim Döner 2024

Wie unser Kölner Dönerpreis-Index von 2023 zeigt, gibt es in den Städten teils gravierende Unterschiede in der Preisgestaltung. Am günstigsten war der Döner demnach mit 6,33 Euro in Köln-Chorweiler, während man in Köln-Ehrenfeld 7,94 Euro und in Köln-Nippes sogar 8,04 Euro bezahlte.

Aktuelle Durchschnittswerte zeigen unterdessen, dass die Preise für einen Döner-Kebab 2024 schon wieder angezogen sind. In manchen Städten Deutschlands sogar gravierend. Nur in ganz wenigen Städten sind die Preise auf gleichem Niveau geblieben. Absolute Ausnahmen zeigen einen minimalen Preisrückgang.

Lieferando zeigt durchschnittlichen Dönerpreis im Vergleich zum Vorjahr

Das geht aus Daten des Lieferdienstes Lieferando hervor. „Für 2023 wurden die durchschnittlichen Dönerpreise in den Monaten Juni und Juli ausgewertet, für 2024 der gesamte Januar“, so das Unternehmen auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Bei der Auswahl der Städte handele es sich um die Städte mit den meisten Bestellungen auf Lieferando. Die Stichprobengröße bei den Bestellungen rangierte demnach im hohe Bestellvolumen eines fünfstelligen Bereichs pro Stadt.

Döner ist 2024 noch einmal teurer geworden – auch in Köln

Das Ergebnis: Deutschlandweit müssen wir bereits Anfang 2024 rund 20 Cent mehr zahlen, als wir 2023 im Juni und Juli bezahlen mussten. Während der Döner vor einem Jahr noch bei 7,34 Euro lag, ist der Preis für die Kebab-Tasche 2024 auf 7,53 angestiegen – innerhalb eines halben Jahres wohlgemerkt.

Während man in Köln im Juni 2023 noch durchschnittlich 7,42 pro Döner bezahlt hat, muss man spätestens seit Januar 2024 noch tiefer in die Tasche greifen. Seither kostet der Döner in Köln nämlich durchschnittlich 7,74 Euro, also locker 30 Cent mehr.

Im deutschlandweiten Vergleich wird unterdessen deutlich, dass Kölnerinnen und Kölner für ihren Döner etwas mehr als der Landesdurchschnitt berappen müssen.

Preisentwicklung für Döner in Düsseldorf überrascht – diese NRW-Stadt ist am günstigsten

Der Blick den Rhein entlang nach Düsseldorf überrascht. Denn in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens muss man seit Januar 2024 tatsächlich weniger bezahlen als im Juni und Juli 2023. Damals kostete der Döner 7,44 Euro, während man seit Januar durchschnittlich nur noch 7,10 Euro bezahlt.

Wer übrigens den günstigsten Döner Deutschlands sucht, der wird ebenfalls in NRW fündig: In Dortmund kostet der Kebab 2024 nämlich durchschnittlich 6,53 Euro, so günstig wie in keiner anderen Stadt. Dabei ist auch hier ein Preisanstieg zu verzeichnen, denn im Vorjahr kostete der Döner in Dortmund noch 6,16 Euro.

In dieser Stadt kostet der Döner deutschlandweit am meisten

Die überraschendste Preisentwicklung zeichnet sich den Lieferando-Daten zufolge jedoch in München ab. Während man hier 2023 durchschnittlich 9,58 Euro pro Döner bezahlt hat, kostet er 2024 8,53 Euro. Damit ist der Preis in der bayerischen Hauptstadt immer noch hoch, doch immerhin ein Euro günstiger als im Vorjahresvergleich.

Den durchschnittlich teuersten Döner findet man 2024 hingegen ganz im Norden: Kiel hat München überholt und ist Deutschlands teuerste Döner-Hauptstadt. Kostete der Kebab hier 2023 bereits 8,53 Euro, ist der Dönerpreis 2024 noch einmal um 30 Cent auf 8,83 Euro gestiegen.