FußballDer TuS Zülpich ist das Bayer 04 Leverkusen der Bezirksliga

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Zwei Fußballer im Kampf um den Ball, im Hintergrund erkennt man die Zuschauer hinter einer Bande.

Die JSG Erft 01 mit Luke Reimer (l., hier im Spiel gegen Zülpich) steht in Brauweiler vor einer schwierigen Aufgabe.

Jedes Jahr zählt der TuS Zülpich in der Bezirksliga zu den Meisterschaftskandidaten. Der Saisonstart verlief besonders vielversprechend.

Wenn man ein wenig ketzerisch ist, könnte man den TuS Zülpich als den TSV Bayer 04 Leverkusen der Bezirksliga bezeichnen. Genau wie der Bundesligist jedes Jahr aufs Neue als möglicher Meisterschaftskandidat genannt wird, stehen auch die Römerstädter bei den Experten regelmäßig auf dem Zettel, wenn es um die Aufstiegsfavoriten geht – ohne dass es bislang zum ganz großen Wurf gereicht hätte.

Aus diesem Grund ist es völlig nachvollziehbar, dass von offizieller Seite markige Kampfansagen an die Konkurrenz ausgeblieben sind und das etwas schwammige Saisonziel „oben mitmischen“ formuliert wurde.

Es liegt was in der Luft – bei Bayer Leverkusen und dem TuS Zülpich

Trotz der nach außen zur Schau getragenen Zurückhaltung scheint in der laufenden Spielzeit allerdings etwas in der Luft zu liegen, wozu im Falle der Werkself in erster Linie die in den letzten Wochen getätigten Transfers und Trainer Xabi Alonso beigetragen haben. In Kombination mit dem perfekten Start in die Meisterschaft (drei Siege aus den ersten drei Partien) und der damit entfachten Euphorie sollte es diesmal endlich klappen mit dem Titel. Oder doch nicht?

Die Parallelen zur Mannschaft von David Sasse sind wirklich erstaunlich: Auch der TuS hat mit seinen Neuzugängen offensichtlich alles richtig gemacht und ist – sogar mit vier Dreiern – ebenfalls traumhaft ins Laufen gekommen. Die Zeichen stehen also auch in Zülpich klar auf Erfolg, und dennoch ist man sehr gut beraten, die bisherigen Ergebnisse realistisch einzuordnen. Die bisherigen Gegner hießen Horremer SV, JSG Erft 01, BW Kerpen und SW Nierfeld: zwei (ambitionierte) Aufsteiger und zwei Mannschaften, die in der abgelaufenen Saison gegen den Abstieg gekämpft haben.

Auf den TuS Zülpich warten die ersten echten Härtetests in der Bezirksliga

Was für die Leverkusener das nächste Duell mit dem FC Bayern München darstellt, steht für die Zülpicher in den kommenden drei Runden an: die echten Härtetests, nach denen auch Trainer David Sasse genauer wissen wird, ob seine Schützlinge schon einen Schritt weiter sind als in der jüngeren Vergangenheit.

Zunächst muss der TuS beim Tabellensechsten Viktoria Birkesdorf ran, dann folgt das Heimspiel gegen den aktuellen Dritten GW Brauweiler, und anschließend geht es zum unmittelbaren Verfolger Hilal Maroc Bergheim. „Wir sind uns darüber im Klaren, welche enorme Bedeutung diese Partien für den weiteren Verlauf der Meisterschaft haben, und werden uns entsprechend vorbereiten“, kündigt Sasse an.

Licht und Schatten bei den Aufsteigern und bei Bessenich

Während der Spitzenreiter mit dem Auftakt absolut zufrieden sein darf, gab es bei den Neulingen SC Wißkirchen und JSG Erft sowie für Rhenania Bessenich im zweiten Bezirksligajahr bislang Licht und Schatten. Dabei müssen die Aufsteiger mit ihren jungen Kadern erwartungsgemäß noch Erfahrungen sammeln und konnten trotzdem mit sechs (Erft) beziehungsweise fünf Zählern (Wißkirchen) ordentlich punkten.

Am Wochenende stehen beide vor schwierigen Aufgaben: Die Elf von Stephan Reimer ist bei GW Brauweiler zu Gast, Kevin Greuels Team, das für die Abwehr den früheren ETSC-Spieler Bennet Maraun gewinnen konnte, empfängt den SC Elsdorf. Der Tabellenvierte des Vorjahres, der von Ex-Profi Christian Schreier (unter anderem VfL Bochum und Leverkusen) betreut wird, sucht mit vier Punkten aus vier Spielen allerdings noch seine Form.

Einen Zähler mehr auf dem Konto haben die Bessenicher, die noch mit ihrer Chancenverwertung hadern und jetzt zu Hause gegen den SV Weiden antreten. Der SV Nierfeld muss zum zweiten Mal hintereinander auswärts ran und kann bei BW Kerpen unter Beweis stellen, dass er sich von der herben Pleite in Zülpich wieder erholt hat.