Möglicherweise zu Tode gehetztZülpicher Jäger findet zwei tote, trächtige Rehe

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Am Zaun der Sinzenicher Papierfabrik hebt Jagdpächter Hans-Otto Hütte Teile des Fells eines der beiden verendeten Rehe auf. Er vermutet, dass es von einem Hund zu Tode gehetzt worden ist.

Am Zaun der Sinzenicher Papierfabrik hebt Jagdpächter Hans-Otto Hütte Teile des Fells eines der beiden verendeten Rehe auf. Er vermutet, dass es von einem Hund zu Tode gehetzt worden ist.

Zülpich-Sinzenich – Hans-Otto Hütte ist sauer und traurig zugleich. Wie der erfahrene Jäger berichtet, seien zwei Rehe von mindestens einem Hund zu Tode gehetzt worden. Beide Rehe seien zudem trächtig gewesen, hätten je zwei Embryos im Bauch gehabt. „Das ist ein großer Verlust. Der größte in meiner Zeit als Jagdpächter in diesem Revier“, sagt der Sinzenicher.

Am Sonntag sei er gegen 15.30 Uhr von einem Spaziergänger angerufen worden, der ihm mitgeteilt habe, dass hinter der Sinzenicher Papierfabrik ein verendetes Reh im Graben liege. Und genauso war es dann auch. „Das Tier hatte Schweißspuren auf dem Rasen hinterlassen und Verletzungen im Gesicht und an den Beinen“, berichtet Hütte. Er sei aufgrund des Verletzungsmusters zunächst von einem Verkehrsunfall ausgegangen.

Tiere liefen wohl in Panik gegen den Zaun und verletzten sich

Die Vermutung sollte sich wenig später nicht bestätigen. Hütte begutachtete nach eigenem Bekunden die Aufnahmen der Überwachungskameras der Papierfabrik. Dort seien keine Autos zu erkennen gewesen. Dafür aber, so Hütte, Spaziergänger mit einem freilaufenden Border Collie.

Und Hütte entdeckte in einem Strauch, direkt neben dem Begrenzungszaun der Papierfabrik, ein weiteres verendetes Reh. „Ich vermute, dass ein Hund die beiden Tiere so gehetzt hat, dass sie in Panik gegen den Zaun gelaufen sind“, so Hütte: „Dabei haben sie sich so schwer verletzt, dass die gestorben sind.“

Oft Rehe hinter der Papierfabrik

Tatsächlich befinden sich am Zaun links neben der Zufahrt zur Papierfabrik Blutspuren an den dünnen Metallstäben. Auch auf dem Boden ist auch zwei Tage später noch Blut zu entdecken. Zudem liegt Winterfell der Tiere auf dem Boden. Ein Schäfer, der in Richtung Schwerfen derzeit seine Herde stehen habe, habe am Sonntag Spaziergänger mit Hunden gesehen. Die vermeintliche Hetzjagd habe er aber nicht beobachtet, berichtet Hütte.

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Das Areal hinter der Papierfabrik sei ein sehr beliebtes Gebiet für Rehe. Immer wieder streifen sie laut dem Jagdpächter dort durchs Revier. Am Sonntag seien es nicht nur die beiden verendeten Tiere gewesen. Ein Spaziergänger habe ihm von sechs Tieren berichtet. Hütte hofft, dass der Fall aufgeklärt wird. Er habe bei der Euskirchener Polizei Anzeige erstattet, so der Sinzenicher.