Schulzentrum LeichlingenEine Sanierung wird zunächst getestet

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Der Sekundarschultrakt im Leichlinger Schulzentrum ist besonders stark mit PCB-Ausdünstungen belastet.

Der Sekundarschultrakt im Leichlinger Schulzentrum ist besonders stark mit PCB-Ausdünstungen belastet.

Leichlingen – Tägliche intensive Reinigung aller Klassen- und Fachräume, dazu ein vermehrtes Lüften – so wollen in Leichlingen das Gymnasium und vor allem die härter betroffene Sekundarschule im Schulzentrum an der Wupper gegen die im Sommer festgestellt PCB-Belastung in der Raumluft vorgehen. Diese war nach beschädigten Fugen im Inneren der Schulgebäude bei Luftmessungen entdeckt worden.

Gefahr durch PCB

Es handelt sich um Polychlorierte Biphenyle (PCB), bis in die 1980er Jahre hinein als Weichmacher etwa in Fugendichtungen verwendet, die für Menschen in höherer Konzentration gesundheitsgefährlich, weil krebserzeugend sein können. Zwar bestehe im Schulzentrum keine akute Gesundheitsgefahr, so die Fachleute in ihrem übereinstimmenden Urteil, doch wird eine Sanierung für dringend erforderlich gehalten.

Dies wurde gestern Abend den Politikern im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport vorgetragen, nachdem die Schulleitungen und Schulpflegschaften sowie die Elternschaft bereits von den aktuellen Ratschlägen des auf Bauschadstoffe spezialisierten Pulheimer Ingenieurbüros Küpper erfahren hatten.

Arbeiten trotz Schulbetriebs

Das empfiehlt, im geringer belasteten Gymnasium die PCB-haltigen Fugen mit einem diffusionsdichten Aluminiumklebeband zu versiegeln. So könne der Vorsorgewert für die Atemluft relativ sicher mit tolerablen Messwerten unterschritten werden. Diese Arbeiten sollen von einer Sanierungsfachfirma so ausgeführt werden, dass der laufende Schulbetrieb nicht gestört wird.

Probesanierung zweier Räume

In der Sekundarschule reicht dies bei deutlich höheren Schadstoffwerten voraussichtlich nicht aus. Der Gutachter empfiehlt hier zum Vergleich die Probesanierung von zwei Räumen mit der Entfernung der kritischen Fugenmasse sowie gegebenenfalls außerdem von Einbauten, Mobiliar, Vorhängen, Rollos und Fußbodenbelägen als „sekundären Kontaminationsquellen“. Der Raum, in dem die höchste PCB-Belastung gemessen worden ist, der Betreuungs- und Musikraum 221, soll vorläufig geschlossen bleiben.

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In jedem Fall sollen drei weitere Messzyklen stattfinden, wobei der PCB-Gehalt in der Luft im Sommer, Herbst und Winter jeweils in zwölf Räumen pro Gebäude gemessen werden soll. Danach soll die „Sanierungsfähigkeit“ der Schulgebäude auf der Basis einer gesicherten Datenlage abschließend beurteilt werden. In regelmäßigen Abständen und bei relevanten neuen Erkenntnissen sollen alle Beteiligten informiert werden.

Die Stadtverwaltung hat die wichtigsten Fragen und Antworten rund um PCB auf der städtischen Website zusammengestellt:

http://www.leichlingen.de/faq-pcb-belastung-schulzentrum<