Aktuelle ThematikenKrippe soll zum Nachdenken anregen

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Die Krippe wächst im Advent in einem leerstehenden Ladenlokal an der Leppestraße.

Die Krippe wächst im Advent in einem leerstehenden Ladenlokal an der Leppestraße.

Marienheide – Mit schwierigen Fragen beschäftigt sich eine besondere Krippe, die derzeit in Marienheide wächst. Als ökumenisches Gemeinschaftsprojekt bauen die katholische Pfarrei St. Mariä Heimsuchung und die evangelische Gemeinde Müllenbach-Marienheide in den Adventswochen eine Weihnachtskrippe, die ihre Betrachter ins Grübeln bringen will.

In der nun laufenden ersten Adventswoche geht es um Klimawandel und Umweltbewusstsein, in den folgenden Wochen bis Heiligabend wird die Krippe dann passend ergänzt zu den Themen Hilfe bei Krankheit und Einsamkeit, Unterstützung nach Flucht und Ausgrenzung und schließlich Heimatfinden bei Obdachlosigkeit und Wohnungsnot. Jedermann kann der Krippe beim Wachsen zuschauen, denn sie steht im Schaufenster eines leerstehenden Ladenlokals an der Leppestraße.

Gemeinsam ein ökumenisches Konzept enwickelt

Um den Ort zu beleben, hatte die Initiative Kulturrausch im September an derselben Stelle eine Ausstellung mit Plakaten der vergangenen Jahre aufgebaut. Nachdem die Initiatoren des Schaufenster-Projekts auch die Kirchengemeinden angesprochen und um einen Beitrag gebeten hatten, teilten die sich nun das verwaiste Ladenlokal mit Kulturrausch, berichtet Gereon Sauermann aus dem Pfarrgemeinderat. Mit einer Reihe weiterer Mitstreiter hatte er vor gut einem Monat Kontakt zu den evangelischen Glaubensbrüdern und Glaubensschwestern aufgenommen. Auf evangelischer Seite kümmert sich Prädikantin Sonja Denke federführend um das Projekt. Ganz ökumenisch wurde gemeinsam ein Konzept erdacht, das jetzt umgesetzt wird.

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Für den Auftakt bauten die vielen Helfer am vergangenen Samstag vor dem ersten Advent das Grundgerüst der Krippe auf. Im Zentrum stehen dabei die beiden Türme der katholischen und evangelischen Kirche: Diese hatten die beiden Gemeinden für den Umzug zur 600-Jahr-Feier vor drei Jahren nachgebaut, sie bleiben bis zum Schluss am Dreikönigstag.

Mahnmal für den Klimawandel

Um eine kleine, grüne Insel, auf dem ein Schäfer ein paar Schäflein hütet, stehen viele braune Tannen – ein Mahnmal für den Klimawandel. Auf einem Fernsehbildschirm werden thematisch passende Informationen eingeblendet.

Ab dem zweiten Advent tauchen zum Thema Einsamkeit dann eine alte Frau und zwei junge Leute in der Krippe auf, berichtet Sauermann. Woche für Woche wird die Krippe ergänzt, bis zu Weihnachten auch die Heilige Familie dazugekommen ist. „Und bis dahin wird das jetzige triste Braun viel Grün gewichen sein“, erklärt Sauermann, „als Zeichen der Hoffnung“.