Wahlkampf in BergneustadtBürger lernten Kandidaten beim „Speed-dating“ kennen

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Im Strandland standen die Kandidaten Rede und Antwort, hier Jens-Holger Pütz (UWG, r.), im Hintergrund Wolfgang Lenz (FDP).

Im Strandland standen die Kandidaten Rede und Antwort, hier Jens-Holger Pütz (UWG, r.), im Hintergrund Wolfgang Lenz (FDP).

Bergneustadt – Unter großen Sonnenschirmen, bei kühlen Getränken, wirkte das Event fast wie eine Gartenparty. Aber es gab keinen Smalltalk, sondern konkrete Fragen. Alle vier Kandidaten für das Bürgermeisteramt waren der Einladung zum Speed-Dating gefolgt. Der Bergneustädter Werbefachmann Stefan Tsolakidis hatte kurzfristig sein „Strandland Nr. 7“ am Freibad zur Wahlkampfarena gemacht.

In Tischrunden unter freiem Himmel stellten sich die Bewerber den Fragen ihrer Mitbürger für jeweils 15 Minuten. Dann wechselten sie die Gruppe, bis jeder alle Kandidaten befragt hatte. Dann kamen die nächsten Besucher an die Reihe. Rund 30 Interessierte fanden den Weg ins Strandland. Viele Besucher hatten sich vorbereitet und ihre Fragen notiert – zum Abhaken.

Leerstand, erneuerbare Energien und Altstadtbelebung waren Themen

Sie hatten die bunten Flyer der Kandidaten gelesen, auch die Podcastfolge dieser Zeitung gehört. So musste Wolfgang Lenz (FDP) sich zum ehemaligen Extra-Markt-Gelände fragen lassen und schilderte die Verhandlungen, die über den Hagebaumarkt schnell zum Moscheeverein führten. Eine Moschee, meint Lenz, gehöre einfach in die Stadt, bei 20 Prozent muslimischer Bevölkerung.

Thomas Stamm (SPD) war als Energie-Experte gefragt und zitierte die Gemeindeordnung, die es möglich mache, die erneuerbaren Energien nach vorne zu bringen. Im Fall seiner Wahl werde er ein Solar-Auto als Dienstwagen kaufen und den Bürgern zum Car-Sharing anbieten.

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Jens-Holger Pütz (UWG) wurden konkrete Nöte vorgehalten: Das Bürgerhaus Neuenothe stehe leer – wann werde es wieder nutzbar sein? Was wird aus der gefährlichen Industriebrache Neuenothe? Wie kann der Mautschleichweg der Lkw durch Wiedenest unterbrochen werden? Pütz zeigte Verständnis und sagte seine Unterstützung zu.

Matthias Thul (CDU), jüngster Bewerber, präsentierte sich als Fachmann. Seit 2018 ist der Diplom-Verwaltungswirt „Allgemeiner Vertreter“ des Bürgermeisters und sagt: „Ich habe das gelernt.“ Zum Thema Moschee: „Niemand will eine Großmoschee.“ Riesen-Hochzeitsfeiern solle es nicht geben, man habe schon genug Autokorsos in der Stadt. „Das regeln wir in der Bauleitplanung.“ Auch der Moscheeverein sei damit einverstanden.

Wohnraum für Singles und Ältere statt Luxusimmobilien

„Und Wechsel!“, rief Tsolakidis. Die Neue Mitte mit Ärztehaus? Die Altstadtbelebung? Die Jugendherberge? Wohnraum für Singles und Ältere statt Luxusimmobilien? Die Teilnehmerin Sabine Baumhof hat manche Meinung revidiert und „positive Eindrücke“ gewonnen.“ Dieter Rath kam zur zweiten Rundefordete den Kandidaten eine konkrete Aussage zur Senkung der Grundsteuer ab – um sie ihnen später vorhalten zu können.