Lärmschutz im FokusDiskussion um Gummersbacher Pflegeheim

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Das Baugelände wurde bereits hergerichtet.

Das Baugelände wurde bereits hergerichtet.

Gummersbach – Der geplante Bau einer viergeschossigen Pflegeeinrichtung sowie 26 Wohnhäusern in Reihenhausform auf einem Grundstück an der Gummersbacher Industriestraße ist – was den vorhabenbezogenen Bebauungsplan angeht – einen Schritt weiter. Der Rat der Stadt hat am Dienstagabend den Bebauungsplan mit den Stimmen von CDU und SPD beschlossen. Die Grünen stimmten dagegen, FDP und Linke enthielten sich.

Wie das Abstimmungsergebnis erahnen lässt, wird das Bauvorhaben in Teilen der Politik mit einer gewissen Skepsis gesehen. Vor der Abstimmung äußerten, wie schon im Stadtentwicklungsausschuss, Grüne und FDP Bedenken hinsichtlich des Lärmschutzes und möglichen Auswirkungen für ansässige Gewerbebetriebe und Glaubenseinrichtungen. So etwa die Schreinerei Körfer, die anwaltlich vertreten Eingaben zu dem Bauvorhaben gemacht hatte, oder der Tempel der hinduistischen Gemeinde. Die unmittelbare Nachbarschaft einer künftigen Pflegeeinrichtung und die in der Industriestraße vorherrschenden Lärmimmissionen der Betriebe im Bestand wurden sowohl im Fachausschuss als auch im Rat als kritisch angesehen. Passiver Lärmschutz in Form von nicht zu öffnenden vierfach verglasten Fenstern soll eine etwaige Lärmbelästigung der Bewohner der Pflegeeinrichtung dämmen.

Fenster können nicht geöffnet werden

Eine Vorstellung, als pflegebedürftiger Mensch kein Fenster im Zimmer öffnen zu können, behagte allerdings nicht nur Andreas Dissmann (Grüne) nicht. Sein Antrag zur Geschäftsordnung, den Punkt von der Tagesordnung des Rates abzusetzen, weil die Grünen noch Klärungsbedarf hatten, bekam keine Mehrheit. Eine von den Grünen ins Gespräch gebrachte Lärmschutzwand als aktiven Schallschutz sah der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner mit Hinblick auf erforderliche Abstände aber allein schon wegen einer erforderlichen Höhe von rund acht Metern als „nicht realisierbar“ an.

Vor der abschließenden Abstimmung schilderte die Verwaltung noch einmal ausführlich den Sachverhalt, um auch etwaige Fragen der Grünen zu beantworten. Bürgermeister Frank Helmenstein ist sicher, dass man Konflikte, wie man sie jetzt in der Industriestraße erlebe, in Zukunft noch öfter haben werde bei neuen Bauvorhaben.

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„Ich finde es gut, dass es angesprochen wird. Und wer als Zweiter kommt, muss mit einer dementsprechenden Belastung leben“, sagte Helmenstein, der betonte, dass auch er die geäußerten Bedenken durchaus nachvollziehen könne.