Dorothee KlasenGummersbacherin über ihre Vorbereitung für den Ironman auf Hawaii

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Am 8. Oktober 2022 möchte Triathletin Dorothee Klasen beim Ironman auf Hawaii an den Start gehen. Schon jetzt bereitet sie sich auf den großen Wettkampf vor.

Am 8. Oktober 2022 möchte Triathletin Dorothee Klasen beim Ironman auf Hawaii an den Start gehen. Schon jetzt bereitet sie sich auf den großen Wettkampf vor.

  • 2019 qualifizierte sich Triathletin Dorothee Klasen für den Ironman auf Hawaii.
  • Seitdem wartet die 56-Jährige Gummersbacherin darauf, ihren großen Traum zu erfüllen. Die Pandemie machte ihr bisher einen Strich durch die Rechnung.
  • Sebastian Jentsch sprach mit der Läuferin und Trainerin der LG Gummersbach über die lange Vorbereitung auf den Wettkampf ihres Lebens.

Sie haben sich bereits vor zwei Jahren für die Ironman World Championchip auf Hawaii qualifiziert. Wegen der Corona-Pandemie wurde das Event bereits einmal verschoben. Wie ist der aktuelle Stand? Klasen: Nach langer Wartezeit kam Mitte Juni die Information vom Veranstalter, dass eine weitere Verschiebung für uns Altersklassen- Athleten möglich ist. Ich werde daher erst am 8. Oktober 2022 an den Start gehen.

Was waren die ausschlaggebenden Gründe, dass Sie die Teilnahme auf 2022 verschoben haben?

Vor allem die unklaren Reisebedingungen machen eine Planung fast unmöglich. So erhält man momentan als „Nicht- Profisportler“ kein Einreisevisum. Zudem ist die Infrastruktur auf Hawaii derzeit kaum vorhanden, um eine würdige Weltmeisterschaft durchzuführen.

Durch den Sieg in Ihrer Altersklasse 55 beim Ironman im französischen Vichy 2019 haben Sie sich für Hawaii qualifiziert und einen Lebenstraum erfüllt. Schildern Sie uns diesen großartigen Moment.

Das Gefühl war absolut überwältigend und hallt immer noch nach. Die Erinnerungen an die Emotionen auf den letzten Kilometern der Laufstrecke und dann beim Einbiegen auf die Ziellinie, bleiben unvergesslich und lösen noch heute unbeschreibliche Glücksgefühle aus. Im Moment macht das auch einen Großteil meiner Motivation aus.

Wie schafft man es, sich über einen so langen Zeitraum auf ein derartiges Großevent vorzubereiten?

Ich gebe zu, dass es nicht leicht ist, die Motivation dauerhaft hochzuhalten. Da ist zunächst eine tiefe Zufriedenheit über die erreichte Qualifikation und der Gedanke, dass die eigentliche Teilnahme auf Hawaii das i-Tüpfelchen ist. Trotzdem möchte ich natürlich perfekt vorbereitet an den Start gehen. Das bedeutet, dass ein gewisses Grundlagenlevel im Training gehalten werden muss. Zudem hoffe ich darauf, dass im Laufe des Sommers noch der ein oder andere Triathlon-Wettkampf möglich sein wird. Ich habe mein großes Ziel stets vor Augen. Und das treibt mich an!

Wie laufen Ihre Vorbereitungen ab? In welcher Verfassung befinden Sie sich zurzeit?

Zu dem gerade genannten Grundlagentraining in allen drei Sportarten kommt der wesentliche Aspekt dazu, diese miteinander in Kombination zu trainieren. So habe ich beispielsweise letzte Woche an der Aggertalsperre einen eigenen Wettkampf simuliert, um die Übergänge vom Schwimmen zum Radfahren und vom Radfahren zum Laufen zu trainieren. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Verfassung und bin gut in Form.

Spielt die Psyche in der Vorbereitung auch eine Rolle, wenn man so lange auf einen großen Traum warten muss?

Auf jeden Fall. Wir Triathleten sind mental gut trainiert, weil wir bei den Wettkämpfen immer vor Herausforderungen stehen, da wir nie wissen, was alles in drei aufeinander folgenden Sportarten passieren kann. Ich sehe die ganze Situation relativ gelassen und halte Motivation und Vorfreude weiter hoch.

Wie beurteilen Sie als Trainerin der Leichtathletikgemeinschaft (LG) Gummersbach die aktuelle Situation für die Läuferinnen und Läufer?

Wir haben der Öffnung unseres Stadions lange entgegengefiebert und freuen uns, dass es momentan möglich ist, dort zu trainieren. Ich habe den ganzen Winter über Trainingspläne online erstellt und mich gefreut, die meisten fit und gesund wieder im Stadion dabei zu haben. Was jetzt noch fehlt, sind richtige Wettkämpfe.

Wie wollen Sie das weitere Jahr Wartezeit bis zum Ironman nutzen?

Wie schon erwähnt, möchte ich das Trainingspensum beibehalten. Ein Zwischenziel ist der halbe Ironman am 29. August in Duisburg. Ich hoffe, dass das Event planmäßig stattfinden kann. Bis jetzt gibt es noch keine Absage.

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Welches Ziel wollen Sie dann nächstes Jahr beim Ironman erreichen?

Es ist ein außergewöhnlicher Wettkampf unter extremen Bedingungen: 3,8 Kilometer Schwimmen im offenen Meer, 180 Kilometer Radfahren durch windanfällige Lavafelder und der abschließende Marathon bei hohen Temperaturen. Ein genaueres Ziel, wie zum Beispiel eine bestimmte Zeit zu erreichen, kann und will ich mir bei solchen Bedingungen nicht setzen. Mein oberstes Ziel ist es, gesund über die Ziellinie zu laufen. Alles weitere wird man sehen.