„Alle gemeinsam Fahrt aufnehmen“Engelskirchens Bürgermeister spricht im Interview über seine letzte Amtszeit

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Es ist der Bürgermeister von Engelskirchen, Dr. Gero Karthaus zu sehen.

Bürgermeister Dr. Gero Karthaus im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Dr. Gero Karthaus ist seit 2009 Bürgermeister der Gemeinde Engelskirchen. In seiner letzten Amtszeit hat er noch viel vor.

Welche Projekte sollen bis Ende dieses Jahres in Engelskirchen abgeschlossen sein?

Gero: Bis Ende dieses Jahres wollen wir die Arbeiten am Bahnhofsplatz Engelskirchen und dessen Umfeld, also die Aufwertung des Ortskerns, abschließen. Dabei wollen wir auch so weit sein, die Radwege-Planung in der Gemeinde fixiert zu haben und umsetzungsrelevant zu bekommen.

Die Beendigung des ersten großen Glasfaserausbaus soll abgeschlossen sein und wir werden Ende des Jahres mittendrin sein in der Aufstockung des Aggertal-Gymnasiums und im Ausbau der Ladestraße in Ründeroth.

Was ist noch wichtig dieses Jahr – die Bücherfabrik erst mal ausgenommen?

Wir werden einzelne kleinere Vorhaben baulicher Art angehen, die Dachlandschaft an der Grundschule Engelskirchen, Abschluss der Arbeiten am Feuerwehrgerätehaus Engelskirchen, und wir werden uns intensiv den planerischen Vorbereitungen zum Baugebiet Buschhausen widmen.

Dann wird es intensive weitere Bearbeitung des Höhlenerlebniszentrums geben und wir hoffen auch, im Umbau des alten Bahnhofsgebäudes Ründeroth zu einem Hotel-Restaurant die entscheidenden Schritte weiterzukommen.

Vorhaben soll noch in diesem Jahr starten

Im Frühjahr werden wir der Gesellschafterversammlung unserer Entwicklungsgesellschaft nach der Entkernung die aktuellen Zahlen des erforderlichen Invests und der Finanzierung vorlegen.

Die Entwicklungsgesellschaft ist Eigentümerin des Gebäudes und soll auch das Vorhaben tragen. Und dann hoffe ich, dass wir diesen Umbau, diesen wichtigen Teil der Quartiersentwicklung in Ründeroth, auch zügig in diesem Jahr angehen können.

Weitere Themen für 2023?

Ja. Ich gehe davon aus, dass ich nach Beendigung der ersten Phase des Glasfaserausbaus in Kürze eine Möglichkeit vorstellen kann, wie jeder Haushalt in der Gemeinde Engelskirchen Anschluss ans schnelle Internet in Glasfaser-Qualität bekommt. Näheres gibt es dazu in Kürze.

Engelskirchen: Klimaanpassungsmanagement ein wichtiges Thema

Und wichtig ist auch das Thema Klimaanpassungsmanagement. Zum 1. April beginnt eine neue Mitarbeiterin als Klimaanpassungsmanagerin, zusätzlich zu unserem Klimaschutzmanager.

Das Thema ist für uns im Agger- und Leppetal von großer Bedeutung. Hochwasser und Trockenheit spielen ja dabei eine große Rolle.

Der Mangel an Gewerbegebieten ist ein Engelskirchener Klassiker. Wie ist da der Sachstand – was macht die Entwicklung des interkommunalen Gebiets Klause zusammen mit Lindlar?

Offiziell haben wir seit geraumer Zeit nichts mehr aus Lindlar gehört, ab und zu kriegen wir aus der Politik mit, dass da im Hintergrund gearbeitet wird. Aber wir sind momentan nicht ins Verfahren eingebunden und müssen das auch akzeptieren.

Wenn’s dann so weit ist, werden wir unser Mitwirkungsrecht natürlich wahrnehmen, spätestens bei der Belegung des Gebietes. Momentan vergeben wir bei uns eine allerletzte Gewerbefläche von 8.000 Quadratmetern, die im Eigentum der Gemeinde ist. Auch das soll dieses Jahr erledigt werden.

Was ist der letzte Stand in Sachen Bücherfabrik Jaeger?

Ich gehe davon aus, dass wir mit interessanten Zahlen deutlich machen können, dass es sich lohnt, den Weg weiterzugehen. Hoffentlich können wir gemeinsam dieses wichtige Zukunftsprojekt für die ganze Gemeinde und darüber hinaus einleiten.

Wir wollen dann mit der Bewerbung um den A-Stempel abschließend wissen, welche Möglichkeit wir haben, diese riesige Chance – und Notwendigkeit – für das Ehrenamt und für den Markenkern „Gesundheit“ und die Entwicklung der gesamten Gemeinde realisieren zu können.

Am 15. Februar kommen in der Ratssitzung alle frischen und nochmals überprüften Zahlen auf den Tisch, und ich hoffe, dass wir dann alle gemeinsam Fahrt aufnehmen können. (sül)