Grillplatz wird verlegtNeuer Pächter für Wiehlpark will Gastronomie 2023 eröffnen

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Der alte Grillplatz im Wiehlpark.

Der alte Grillplatz im Wiehlpark.

Wiehl – Die Stadt Wiehl hat einen Pächter für die Gastronomie im neuen Wiehlpark gefunden. Es ist Bernd Teuber, Inhaber einer Event- und Cateringfirma, in Wiehl vor allem als Vorsitzender des SPD-Stadtverbands bekannt. Früher war Teuber in der Touristikbranche tätig, heute will er „nur noch Sachen machen, an denen ich Spaß habe“.

Deshalb warf er seinen Hut in den Ring, als die Stadt in einem „Interessenbekundungsverfahren“ einen Betreiber suchte für das gastronomische Angebot im Wiehlpark. Das Lokal geht voraussichtlich 2023 nach Abschluss der Parkneugestaltung an den Start. Die Stadt hatte von vornherein vorgesehen, dass der neue Betreiber Einfluss auf den Neubau nehmen darf. So gab es auch bereits eine Besprechung zwischen Teuber und dem Architekten. Am 14. Mai stellen die beiden Entwurf und Konzept im Bauausschuss des Wiehler Stadtrats vor.

Anlage wurde 1976 von Sparkasse gestiftet

Nicht erfüllt wird wohl der Wunsch der Ortsgruppe des VdK-Sozialverbands, im neuen Parklokal Versammlungen mit 50 Teilnehmern abhalten zu können, wie es bisher im Zunftstübchen möglich war. Einen so großen Raum für zwei Veranstaltungen im Jahr vorzuhalten, hält Teuber jedenfalls für unwirtschaftlich. „Für diese Treffen sollte sich in Wiehl ein anderer Saal finden lassen.“

Der VdK nutzt aber nicht nur das Zunftstübchen, sondern auch den Grillplatz am anderen Ende des Parks. Die Anlage wurde 1976 von der Sparkasse gestiftet, ist großflächig überdacht und bietet an zwei Grillstellen Sitzgelegenheiten für Gruppen von bis zu 120 Personen. Es gibt einen Strom- und Wasseranschluss, eine Toilettenanlage, einen Kühlschrank und sogar eine Geschirr- und Besteckausleihe. Dieses opulente Angebot soll im Zuge des Parkumbaus durch eine Anlage in unmittelbarer Nähe des neuen Lokals ersetzt werden.

VdK-Vorsitzende Sabine Lücke fürchtet, dass der Ersatz nicht gleichwertig sein wird. Sie würde den alten Grillplatz darum am liebsten behalten und hat in Dietmar Rademske einen Mitstreiter gefunden.

Bürgerentscheid geplant

Der Wiehler hat sich im vergangenen Jahr mit einer Unterschriftensammlung für den Erhalt der Weiherpappeln im Stadtzentrum eingesetzt. Wegen des Grillplatzes bereiten die beiden nun sogar einen Bürgerentscheid vor.

Die Ratsfraktion der Linken hat vergeblich versucht, den unmittelbar bevorstehenden Abriss der Grillanlage per Ratsbeschluss zu verhindern. Die Mehrheit wollte nicht die ganze Planung für den Wiehlpark auf null setzen. Lücke und Rademske streben aus formalen Gründen nicht an, dass der Ratsentscheid aufgehoben wird.

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Im Vorfeld der geplanten Unterschriftensammlung für einen Bürgerentscheid zum Neubau einer „gleichwertigen“ Grillanlage haben sie den Bürgermeister stattdessen aufgefordert, eine Kostenschätzung vorzulegen. Sie hoffen nämlich, dass die hohen Kosten für Abriss und Neubau eines gleichwertigen Grillplatzes zum politischen Umdenken führen. „Den alten Platz zu erhalten, wäre ja eine naheliegende Idee“, meint Rademske.

Der designierte Pächter Bernd Teuber ist dagegen zuversichtlich, dass der neue Grillplatz allen bisherigen Nutzern gefallen wird. Bürgermeister Ulrich Stücker nutzte die jüngste Sitzung des Bauausschusses, um die Initiatoren des Bürgerbegehrens zum klärenden Gespräch einzuladen. „Die Grillstation wird nicht ersatzlos verschwinden“, versprach Stücker. „Ich glaube, dass wir eigentlich exakt die gleichen Ziele haben.“