„Für immer Urlaub“Waldbröls Ex-Bürgermeister geht in Ruhestand

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Waldbröls ehemaliger Bürgermeister Peter Koester. (Archivbild)

Waldbröls ehemaliger Bürgermeister Peter Koester. (Archivbild)

Waldbröl – Was machen Sie seit dem 1. November? Und worauf freuen Sie sich am meisten?

Peter Koester: Am meisten freue ich mich darauf, mal langfristig über meine Freizeit nachdenken zu können – ohne den Blick darauf haben zu müssen, dass der „Urlaub“ nun bald wieder vorbei ist. Und natürlich werde ich Rad fahren, viel Rad fahren, dazu wandern und auch Ski laufen.

Verabschieden Sie sich nur als Bürgermeister oder geben Sie auch Ihre weiteren Posten auf?

Ich verabschiede mich als Bürgermeister und gebe alle damit verbundenen Posten auf, die ich in Zusammenhang mit dem Bürgermeisteramt für die Marktstadt Waldbröl wahrgenommen habe. (Das waren 20 Posten insgesamt, so war Peter Koester etwa stellvertretender Verbandsvorsteher Asto, Mitglied im Rat der Waldbröler Bürgerstiftung und Mitglied der Gesellschafterversammlung von „Wir für Waldbröl“ sowie im Kuratorium der Waldbröler Jugendbegegnungsstätte, Anm. d. Red.)

Wo in Waldbröl wird man den Privatmann Peter Koester künftig am häufigsten antreffen?

Sicher in der Nähe der Baustellen in der Innenstadt, da mich die weitere Entwicklung dort sehr interessiert, daneben auch auf dem Vieh- und Krammarkt, den ich dann als Privatperson genießen kann, und bei zahlreichen Einladungen zum Kaffeetrinken.

Wie wichtig ist es Ihnen persönlich, dass mit Larissa Weber aus der Ortschaft Dahl eine Waldbrölerin und noch dazu eine gelernte Verwaltungswirtin Ihren Posten übernimmt?

Die Gemeindeordnung stellt an die Qualifikation keine fachlichen Anforderungen. Der Amtsinhaber oder die Amtsinhaberin muss die Gewähr dafür bieten, dass er oder sie jederzeit für die freiheitlich demokratische Grundordnung im Sinne unseres Grundgesetzes eintritt. Sicher ist es von großem Vorteil, sich im öffentlichen und speziell im Verwaltungsrecht auszukennen. Und diese Voraussetzungen bringt Frau Weber zweifelsohne alle mit.

Dass meine Nachfolgerin eine Waldbrölerin ist, halte ich persönlich nicht für so ausschlaggebend. Selbst bin ich gebürtiger Wiehler. Auch „Auswärtige“ können erfolgreiche Arbeit leisten. Es gibt dazu gute Beispiele (lacht). Entscheidender als der Wohnort sind für mich eher Leistung, Eignung, Befähigung, Leidenschaft und Herzblut für dieses Amt und die Menschen.

Wofür möchten Sie den Blick von Frau Weber besonders schärfen?

Ich kann Frau Weber keinen diesbezüglichen Rat geben. Für mich waren immer Gradlinigkeit, Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit, der Fokus auf das Wesentliche und der Blick für die Menschen wichtig.

Wenn Sie Ihre Memoiren schreiben würden, wie könnte der erste Satz lauten?

Ich bin der Meinung, dass eigentlich ganz andere Menschen Grund und Anlass dazu haben, ihre Memoiren zu schreiben. Für mich kommt so etwas eher nicht in Frage. Aber zu erzählen gäbe es schon eine ganze Menge.

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Bisher, so sagten Sie in einem anderen Gespräch, gab es keine Zeit für Wehmut. Ist das jetzt auch noch so?

Hieran hat sich dem Grunde nach nichts geändert. Ich habe ein erfülltes Berufsleben hinter mir. Natürlich ist seit dem 1. November vieles anders, aber ich freue mich auch auf diese, nun neue Phase meines Lebens.