Wiehl – Nach dem Stadtumbau soll das Wiehler Zentrum mehr Grün haben als vorher. Dazu gehört, dass die Platanen am Hem-Platz erhalten bleiben, die meisten zumindest. Auf Wunsch der Stadt hat die Landschaftsarchitektin Rita Lex-Kerfers ihren Entwurf verändert: Von 14 Platanen bleiben acht stehen, zwei werden versetzt und vier gefällt.

Diesen Kompromiss stellte die Stadtplanerin aus Bockhorn bei Erding in Oberbayern nun dem Bau- und dem Planungsausschuss des Stadtrats vor. Lex-Kerfers erinnerte daran, dass es ihr Auftrag war, den Straßenraum vom Bahnhof bis zum Weiherplatz „durchgehend erlebbar“ zu machen. Diesem Zweck diene eine Sichtachse, die derzeit von der grünen Barriere der Platanen im Bereich „Im Weiher“ verstellt wird.

Weitere Änderungen

Weitere Änderungen am Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs, der im Januar präsentiert wurde, betreffen den Asphalt vor dem Rathaus, zudem gibt es nun eine Freitreppe zur Wiehl. Am meisten Diskussionsbedarf hatte sich aber zwischenzeitlich wegen der Bäume ergeben.

Rita Lex-Kerfers möchte zwischen Bahnhof und Weiherplatz mehr Bäume pflanzen. Diese sollen außerdem größere Kronen haben als die bestehenden Stämme. An der Bahnhofstraße sollen es Spitzahorne sein, am Rathausanbau Kirschen, vor dem Provinzialhaus Gleditschien und Amberbäume am Weiherplatz.

„Mehr zukunftsfähiges Grün in der Stadt“

Der eigens beauftragte Baumgutachter Stephan Müller hält den Verlust von vier Platanen für „mit Zähneknirschen vertretbar“. Außer dem Gingko vor dem Rathaus seien alle „Bäumchen“ auf der Bahnhofstraße und die Kirschen an der Kirche ohnehin nicht mehr lange lebensfähig, weil die Pflanzgruben damals zu klein bemessen wurden. Am Ende sollen also 33 Bäume gefällt oder umgesetzt werden. Ersatzweise gibt es 41 Neupflanzungen. Müllers Fazit: „Wir bekommen mehr zukunftsfähiges Grün in der Stadt.“

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Während Karl-Ludwig Riegert (SPD) zu bedenken gab, dass die Platanen in ihrer Gesamtheit den Hem-Platz prägen und hervorheben, betonte Lars-André Lang (CDU), dass der Weiherplatz gemäß der Ursprungsidee gestärkt werden sollte: „Die Sichtachse war ein Grundgedanke des Wettbewerbs.“ Der nun vorliegende Plan sei ein sehr guter Kompromiss. Ausschussvorsitzender Gerhard Altz (CDU) wies darauf hin, dass erst in einem Monat ein Beschluss gefasst werden soll. Bis dahin könnten die Fraktionen sich noch mit allen Details intensiv beschäftigen. „Man sollte aber keine Fronten aufbauen wegen vier Platanen.“

Die Gesamtkosten bezifferte die Landschaftsarchitektin mit 5,5 Millionen Euro. Als nächster Schritt steht nun der Förderantrag an. Wenn das Geld bewilligt ist, muss die Baumaßnahme ausgeschrieben werden. Der Zeitplan sieht vor, dass die Bahnhofsstraße ab Mitte 2021 umgebaut wird. Ab Mitte 2022 geht es mit Rathausplatz und Hauptstraße weiter, bis Mitte 2023 der Bereich „Im Weiher“ an der Reihe ist.