Kreiskrankenhaus WaldbrölVier Zimmer noch nicht in Betrieb

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Die Vorsitzenden Monika Höfer und Sabine Tillmann (beide links) sowie der Vorstand freuen sich mit Chefärztin Dr. Ute Becker (4.v.l.) und Stationsleiterin Nicole Schrade (3.v.r.) über die neue Technik.

Die Vorsitzenden Monika Höfer und Sabine Tillmann (beide links) sowie der Vorstand freuen sich mit Chefärztin Dr. Ute Becker (4.v.l.) und Stationsleiterin Nicole Schrade (3.v.r.) über die neue Technik.

Waldbröl – Auch mehr als ein Jahr nach ihrer Fertigstellung werden die vier neuen Patientenzimmer der Palliativstation am Kreiskrankenhaus in Waldbröl noch immer nicht belegt. Das ist die traurige Nachricht, als Monika Höfer als Vorsitzende des Förderverein zur Hilfe für Palliativpatienten mitzuteilen hatte, als sie die frisch gewählte Leitung des Vereins vorstellte. Höfer, zuvor stellvertretende Vorsitzende, führt den Vorstand für die kommenden zwei Jahre, der Hermesdorferin steht jetzt Sabine Tillmann (44) als Stellvertreterin zur Seite. Sie kommt ebenfalls aus der Marktstadt. „Wir haben uns verjüngt – zum Glück“, sagt die 76-jährige Höfer. Mit Mailyn Reinery aus Morsbach, 46 Jahre alt, gibt es eine neue Schriftführerin in der Riege.

Weitere Mitglieder

Zum Vorstand gehören zudem: Friedhelm Kaiser (Schatzmeister), Reinhard Heuser und Alfons Vogel (Kassenprüfer) sowie Renate Kraneis (Beisitzerin). Ausgeschieden sind der ehemalige Chefarzt Dr. Stefan Brettner (Vorsitz) und Friedhelm Courth (Schriftührer). (höh)

Neu ist auch, dass die zuständige Chefärztin, Dr. Ute Becker, und Oberärztin Dr. Inga Nilius als beratende Mitglieder im Vorstand vertreten sind. Der Mangel an Fachkräften, nicht zuletzt ausgelöst durch die Corona-Krise, seien der Grund dafür, dass es in Waldbröl auch weiterhin vorerst nur vier Palliativzimmer gibt, sagt Chefärztin Becker. Im September vergangenen Jahres waren diese für rund 130 000 Euro eingerichtet worden, bezahlt hat sie der Förderverein. Und der hat jetzt Höfers Angaben zufolge erneut etwa 35 000 Euro ausgeben, für diese Summe sind weitere Ausstattungsstücke angeschafft worden. So auch für ein mobiles Ultraschallgerät, das Untersuchungen an Bauch und Lunge am Bett ermöglicht.

Pflegende nicht verheizen

„Sterbende müssen damit nicht mehr durch das ganze Haus gekarrt werden“, schildert die neue Vorsitzende. Nach den im Juni auf Eis gelegten Plänen für ein Hospiz auf dem Grundstück des Krankenhauses aber gibt sie sich wortkarg, das sei ein heißes Eisen. „Dass es so gekommen ist, bedauere ich sehr“, betont die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und kündigt an, dass sich der rund 60-köpfige Verein nach einer Versammlung, wohl im kommenden Frühjahr, neu ausrichten werde. Dabei helfen möchte Sabine Tillmann: „Wir müssen zeigen wie wichtig unsere Arbeit ist – und dass die Palliativstation neben einem Hospiz der wertvollste Ort dabei ist.“ Ihren Einsatz in diesem kräftezehrenden, oft belastenden Bereich erklärt die 44-Jährige vor allem mit Erfahrungen in der Familie.

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Wie aber geht’s weiter mit den leerstehenden Zimmern? Das Klinikum bemühe sich, diese im neuen Jahr in Betrieb zu nehmen, berichtet Dr. Ute Becker, dafür solle bald auch das benötigte Personal gefunden werden. Aber wie? „Wir müssen die Pflegenden besser pflegen – und nicht verheizen.“