Nach klarer FührungAm Ende viele Fehler und kaum Tore vom VfL

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Was er von seiner Mannschaft sah, machte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson in Dessau wenig Freude.

Was er von seiner Mannschaft sah, machte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson in Dessau wenig Freude.

Dessau/Gummersbach – Es passte zum Spiel, dass sich die VfL-Handballer in den letzten 15 Sekunden den Ball so lange zuspielten , bis die Zeit abgelaufen war. Keiner traute sich mehr zu werfen und damit wurde die Chance vergeben, wenigstens noch einen Punkt zu holen. So verlor der Tabellenführer der Zweiten Handball-Bundesliga vor 895 Zuschauern in der Anhalt-Arena mit 32:33 (20:16) beim Tabellen-15. Dessau-Roßlauer HV. Nach neun Siegen in Folge war es die zweite Niederlage in diesem Jahr für Gummersbach.

Sigurdsson ärgert sich über eigene Entscheidungen

VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson ärgerte sich dabei vor allem über die Art und Weise der Niederlage. Während Dessau Einsatz und Willen gezeigt habe, habe er das bei seiner Mannschaft vermisst. Er sagte aber auch, dass er in der Schlussviertelstunde drei oder vier falsche Entscheidungen getroffen habe, durch die er seine Mannschaft im Stich gelassen habe.

Der VfL trat ohne Raul Santos an, der kurzfristig nach Gummersbach zurückgekehrt war, weil sich bei seiner Frau der Nachwuchs ankündigte. Wie schon am Freitag in Aue hatten die Gummersbacher vor den Augen von Bundestrainer Alfred Gislason Probleme ins Spiel zu finden. Die Abwehr agierte nicht konsequent genug und im Angriff hielt vor allem Köster seine Mannschaft im Spiel. Schon in Aue hatte Sigurdsson die Abwehr kritisiert und tat es nun in Dessau wieder. Von insgesamt vier Halbzeiten sei nur eine gut gewesen, so Sigurdsson.

VfL kontert Dessas Führung und führt zur Halbzeit klar

Die Dessauer lagen beim 9:7 (17.) erstmals mit zwei Toren vorne. Julian Köster (2), Ole Pregler und Lukas Blohme (2), der zuvor mit einem Siebenmeter an Torhüter Julian Malek gescheitert war, drehten das Spiel zu einer 12:11-Führung (22.). Doch erst als Dessau auf den siebten Feldspieler umstellte, setzte sich der VfL bis auf 18:15 (28.) ab, weil die Gastgeber nicht schnell genug auf den Torhüter wechselten. Zur Pause führte der VfL mit vier Toren und schien den Gegner im Griff zu haben.

Das schien auch noch nach 43 Minuten so zu sein. Der VfL führte mit fünf Toren 28:23 (43.) und 29:24 (44.), als sich so langsam die Fehler einschlichen. Ein Fehlwurf von Pregler auf Köster, Ellidi Vidarsson scheiterte frei frei an Philip Ambrosius, der nun im Tor von Dessau stand und der in 23 Minuten der zweiten Halbzeit neun Paraden, darunter einen Siebenmeter, zeigte. Timm Schneider verwarf ebenso wie Fynn Herzig oder der bis dahin so sichere Julian Köster. So ging es immer weiter. Den vier Toren bis zum Abpfiff standen auf Gummersbacher Seite elf Fehlwürfe beziehungsweise -abgaben gegenüber.

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Die Gastgeber, die selbst häufig genug mit eigenen Fehlern zu kämpfen hatten, glichen beim 30:30 (54.) aus und nutzten den Fehlwurf von Pregler zur 31:30 (55.)-Führung. Sigurdsson nahm eine Auszeit (55.). In der Folge vergab Janko Bozovic gleich zweimal in Folge und damit die Chance zum Ausgleich. Stattdessen erhöhte Dessau auf 32:30. Per Siebenmeter verkürzte Bozovic auf 31:32 (57.). Dessau erhöhte ebenfalls per Strafwurf auf 33:31 (58.), ehe Schneider an Ambrosius scheiterte, aber Julius Fanger sein Team noch einmal auf 32:33 heranbrachte. 14 Sekunden vor Schluss wurde Dessau ein Stürmerfoul abgepfiffen, doch die letzte Chance ließ der VfL ungenutzt.

Am Sonntag kommt Nordhorn

„Ich hoffe, wir ziehen unsere Lehren aus der Niederlage“, sagte der VfL-Trainer. Er wolle seine Mannschaft aber nicht zu sehr kritisieren, da sie zuvor einen so überragenden Lauf hatte. Die Niederlage vergessen machen, können die Gummersbacher bereits am Sonntag, 16 Uhr, in der Schwalbe-Arena, wenn sie den Tabellenzweiten HSG Nordhorn empfangen.

Tore Dessau-Roßlauer HV: Löser (4), Hrstka (6), Sohmann (8/3), Haeske (1), Danneberg (2), Seidler (3), Pust (8), Leu (1).

Tore VfL Gummersbach: Ivanisevic (1), Fanger (3), Vidarsson (3), Köster (7), Blohme (7/2), Schneider (2), Pregler (1), Dzialakiewicz (1), Zeman (1), Bozovic (6/6).