Hilko RedeniusNümbrechter Bürgermeister über Bildungscampus und Kurpark

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Hilko Redenius baut den Verwaltungsvorstand um.

Hilko Redenius baut den Verwaltungsvorstand um.

Nümbrecht – Hilko Redenius ist seit 2009 Bürgermeister der Gemeinde Nümbrecht und will in seiner letzten Amtszeit noch einige Entwicklungen zum Abschluss bringen. 

Gesundheits- und Bildungscampus und die Kurpark-Umgestaltung – die Ankerthemen des InHK 2.0 – bleiben wichtig. Wie weit wollen Sie da dieses Jahr kommen?

Die neue Sekundarschule soll dieses Jahr weitestgehend fertig gestellt werden. Der Bezug ist dann für die Osterferien 2023 geplant, dann geht es nahtlos weiter mit den Umbauten des Gymnasiums. Für die Außengestaltung wollen wir die Planungen beginnen. Parallel dazu – das betrifft ja auch die Schulen – haben wir ja den endgültigen Förderbescheid für die Sportanlage bekommen, da läuft jetzt die heiße Phase der Planung. Baubeginn soll im Spätherbst sein. Es wird erst das neue Gebäude und die Tribünenanlage gebaut, danach die Schulhof- und Freizeitgestaltung, etwa der Bolzplatz für die Pausen. Beim Kurpark haben wir den Architektenwettbewerb abgeschlossen und planen im Frühjahr mit den Architekten das weitere Vorgehen. Wenn Corona es zulässt, soll im Sommer oder Herbst die Öffentlichkeitsbeteiligung stattfinden.

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Es wird auch neuer Wohnraum entwickelt. Soll die Gemeinde Nümbrecht wachsen?

Nein, Nümbrecht soll den Bestand an Bürgerinnen und Bürgern mit jetzt knapp über 17 000 halten. Alleine dafür ist zusätzlicher Wohnraum erforderlich. Das ist eine Investition in die Zukunft. Wir haben immer noch einen sehr jungen Altersschnitt, verlieren aber viele junge Leute, wenn die in Beruf, Studium oder Ausbildung wechseln. Und wenn sie zurückkommen, schmeißen sie ja ihre Eltern nicht aus dem Haus, sondern wollen eine eigene Wohnung oder ein kleines Häuschen haben. Dafür wollen wir Wohnraum anbieten. In Bierenbachtal wollen wir rund 40 Baugrundstücke ausweisen. Innerhalb der Bau- und Entwicklungsgesellschaft beraten wir auch über Flächen im Hauptort, auf denen wir selber bezahlbaren Wohnraum schaffen wollen, keine Klotzobjekte, sondern eingepasst in die bestehende Bebauung. Wobei wir nicht von Sozialwohnungen sprechen, denn die Anforderungen können wir nicht erfüllen.

Der Klimaschutz ist in der politischen Diskussion in Nümbrecht fest verankert. Was ist da noch zu erwarten?

Wir haben in den Haushalt für 2022 für den Klimaschutz 600 000 Euro extra eingestellt, und ich betone „extra“, denn unser ganzes Handeln ist schon seit Jahren durch den Klimaschutz geprägt, sei es bei der Sanierung der Turnhalle in Elsenroth oder beim neuen Feuerwehrhaus, das wir direkt als Niedrigenergiehaus bauen. Wir haben also viel mehr Geld für den Klimaschutz im Haushalt als diese 600 000 Euro, das geht jedes Jahr in die Millionen. Mein Vorschlag wird sein, wieder 200 000 Euro für das sehr erfolgreiche Photovoltaik-Programm freizugeben. Das Zweite ist: Wir haben einen „Arbeitskreis Wärme“ gegründet. Ein großer Teil der Energiewende liegt in den Häusern. Da haben wir schon viel experimentiert, z.B. mit kalter Nahwärme, und die Ergebnisse wollen wir uns jetzt ansehen, um da auch eine Art Förderprogramm auszubilden. Flankierend fragen wir alle Nümbrechter Haushalte ab, ob sie uns Informationen zu ihrer heutigen Heizungs-Versorgung zur Verfügung stellen.

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Was soll noch dieses Jahr erledigt werden?

Ich bin jetzt seit Mitte letzten Jahres dabei, den Generationenwechsel im Verwaltungsvorstand vorzubereiten. Im Herbst wird der Fachbereichsleiter Manfred Schneider in Pension gehen. Sonja Berz hat den Fachbereich I (Innere Verwaltung) übernommen, der mit dem Weggang von Herrn Schneider um die Bereiche Ordnungsverwaltung, Feuerwehr, Standesamt, Bürgerbüro erweitert wird. Dadurch können wir die Stellennachbesetzung Schneider mit einer Person aus der Fachrichtung Bauverwaltung / Städteplanung vornehmen. Die Ausschreibung erfolgt im Frühjahr.