Antragsflut in OberbergWipperfürther muss wochenlang auf neuen Führerschein warten

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Führerschein Symbol

Die Papier-Führerscheine müssen gegen Karten-Dokumente getauscht werden.

Wipperfürth – Dass es teilweise sehr lange dauert, bis der alte Führerschein gegen den neuen ausgetauscht ist, das hat nicht nur Helmut Wagner aus Lindlar erleben müssen, sondern auch der Wipperfürther Lothar Palubitzki.

Er gehört zu den Jahrgängen, die ihren Führerschein bis zum 19. Januar 2022 umstellen mussten. Mit seiner Frau habe er bei einem Behördentermin am 8. November 2021 den Umtausch beantragt. Die international gültigen Dokumente seien eingezogen und ein nur in Deutschland gültiger Ersatz ausgestellt worden.

Seine Frau habe das neue Dokument noch vor Weihnachten erhalten, bei ihm sei nichts angekommen. So dass er am Freitag, 7. Januar, eine E-Mail mit Bitte um Klärung an den Oberbergischen Kreis geschickt habe. Am Montag, 10. Januar, kam dann die Antwort, dass in seinem Fall noch eine Karteikartenabschrift aus Köln angefordert werden musste.

Die habe er schon beim Termin am 8. November beantragt, so Palubitzki. Bis die Abschrift beim Kreis angekommen sei, habe es einige Zeit gedauert. Sein Antrag werde im Laufe der Woche bearbeitet, so die Verwaltung. Kurz darauf habe er den alten Führerschein und ein Begleitschreiben erhalten, am 18. Januar dann auch das neue Dokument.

Führerschein-Umtausch erfolgt gestaffelt bis zum Jahr 2033

Die Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes würden mit Hochdruck daran arbeiten, die Anträge so schnell wie mögliche zu erledigen, nimmt Philipp Ising von der Pressestelle des Oberbergischen Kreises Stellung. Es habe eine große Antragsflut gegeben, nachdem in der Presse das erste Mal über das Auslaufen und die Umtauschpflicht für die alten Führerscheine berichtet worden sei.

Aber es sei in der Berichterstattung nicht deutlich genug geworden, dass nicht alle 43 Millionen Führerscheininhaber ihre Lizenzen direkt umtauschen müssten, sondern dass die Umstellung nach Jahrgängen und Ausstellungszeitraum gestaffelt innerhalb der nächsten zehn Jahre bis 2033 erfolgt.

Das sagt der Oberbergische Kreis zu den Problemen

So hätten viele Autofahrer einen neuen Führerschein beantragt, deren alter noch einige Jahre gültig gewesen sei. Das habe zu einem großen Aufkommen bei der Behörde geführt, die mit der normalen Arbeit schon ausgelastet sei. Die Anträge würden nach Eingangsdatum bearbeitet und er bitte um Verständnis, wenn es schon mal etwas länger dauern würde, so Ising.

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Geschätzt gebe es rund 153.000 Führerscheine in Oberberg. Die Zahl könne nur geschätzt werden, da beim Wohnortwechsel der Führerschein nicht auf die neue Adresse umgeschrieben werden müsse. Der Kreis bitte darum, dass nur diejenigen, die ihren Führerschein in diesem Jahr umschreiben müssten, auch einen entsprechenden Antrag stellten.

Wer muss wann seinen Führerschein umtauschen?

Jeder Führerschein, der vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde, muss umgetauscht werden. Aber: Nicht alle gleichzeitig, sondern auf Jahre gestaffelt.

Eine Ausnahme gibt es: Wer vor 1953 geboren wurde, kann sich bis zum 19. Januar 2033 Zeit lassen – unabhängig vom Ausstellungsdatum oder dem Format des Führerscheins. Zwei Punkte sind für den Stichtag des Führerscheintauschs wichtig: Das Geburtsjahr des Inhaber und das Ausstellungsdatum des Führerscheins.

Das Geburtsjahr des Inhabers ist für Führerscheine aus Papier ausschlaggebend. Wer also einen grauen, rosafarbenen Lappen oder Dokumente aus der DDR hat. Dann gilt das Geburtsjahr des Inhabers. Diese Scheine wurden alle vor dem ersten Januar 1999 ausgestellt.

Das Ausstellungsdatum des Führerscheins ist für alle relevant, die bis einschließlich 18. Januar 2013 ein Dokument im Scheckkartenformat erhalten haben. Die früheste Umstellung beginnt für diese Führerscheine erst 2026.