Verein „Re:Help“Gründerin Renate Kotz berichtet von ihrer jüngsten Nepalreise

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Renate Kotz und Ehemann Achim mit Helfern des Frauengesundheitscamps auf.

Renate Kotz und Ehemann Achim mit Helfern des Frauengesundheitscamps auf.

Wiehl – Die Begeisterung ist zu hören, wenn Renate Kotz von ihrer jüngsten Reise nach Nepal berichtet. Die Gründerin des Vereins „Re:Help“, der sich von Wiehl aus für die Menschen in dem kleinen Himalaya-Dorf Rapcha einsetzt, freut sich über das Gelingen von gleich zwei Projekten: Ein Mädchenwohnheim und ein Frauengesundheitscamp.

„Wir haben mit einem bunten Fest die Eröffnung der Unterkunft für die Schülerinnen der Shree Basakhali Secondary School gefeiert“, erzählt die Vereinsvorsitzende. Raum zum Leben und Arbeiten für 22 Mädchen bietet das Domizil, das vom Vereinfinanziert und jetzt an die Dorfgemeinschaft übergeben wurde.

Vor zwei Jahren wurde der Grundstein gelegt

Vor zwei Jahren wurde der Grundstein im Beisein von Renate Kotz und ihrem Mitstreiter Raimund Huter gelegt. Nun können die Schülerinnen zum Unterricht kommen, ohne vorher zwei Stunden und mehr zu Fuß laufen zu müssen.

„Es ist eine wirklich tolle Schule. Wir freuen uns, dass die Schülerinnen nun ausgeruht und konzentriert lernen können.“ Pläne, auch eine Unterkunft für Jungen zu bauen, gibt es schon. Doch zunächst sollen Erfahrungen mit der ersten Unterkunft gesammelt werden. „Dann wissen wir für unser nächstes Bauprojekt, welche Änderungen sinnvoll sind.“

„Das System ist eine Katastrophe.“

Natürlich werden auch die Menschen in Nepal von der Pandemie getroffen. Doch wie die Wiehlerin in knapp zehn Jahren Vereinsengagement erfahren musste, ist die Gesundheitsversorgung nicht erst seit Corona marode.

„Das System ist eine Katastrophe.“ Umso erfreuter waren die oberbergischen Besucher über den Erfolg des zweitägigen Gesundheitscamps. Schon bei einem der letzten Besuche hatte Kotz die Dorfbewohner gefragt, was nötig ist. Viele Nepalesinnen baten um Versorgung durch eine Frauenärztin.

Kooperation mit junger Gynäkologin

Da der Verein Re:Help inzwischen eine Kooperation mit dem Verein Shanti Leprahilfe pflegt und dieser bei allen Fragen zum Thema Gesundheit in Nepal gut vernetzt ist, fand sich eine junge Gynäkologin, die zwei Tage lang mit den Frauen sprach, sie aufklärte, untersuchte, sich viel Zeit nahm und für schwerer erkrankte Patientinnen Termine im Krankenhaus in Kathmandu organisierte. Frauenheilkunde sei immer noch ein Tabuthema, viele der Frauen hätten nur wenig Wissen über den eigenen Körper, hat Renate Kotz beobachtet.

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Dass die Mitglieder von Re:Help die Menschen der Dorfgemeinschaft regelmäßig fragen, was sie brauchen, sei ein wesentliches Merkmal der Vereinsarbeit, sagt die Wiehlerin. „Gutes passiert nur auf Augenhöhe. Wir fragen, was nötig ist, und unterstützen die Menschen in der Umsetzung.“

Auch das zweite Erfolgsrezept, das Kotz anführt, ist ihr wichtig: „Unsere Unterstützer können zu hundert Prozent sicher sein, dass ihre Spenden ankommen. Alle Gelder gehen nach Nepal und werden sinnvoll verwendet.“