Diskussion in ReichshofLüftungsgeräte sollen nicht Mittel der Wahl in Schulen sein

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Mobile Luftfilteranlagen. (Symbolfoto)

Mobile Luftfilteranlagen. (Symbolfoto)

Reichshof – Die Gemeinde Reichshof wird für die 80 Klassenräume an ihren Schulen zunächst nicht flächendeckend Lüftungsgeräte anschaffen. Lediglich für vier innenliegende Räume der Gesamtschule in Eckenhagen wurden solche Aggregate bestellt. Dort gibt es keine Fenster, sondern lediglich Lüftungsklappen – zu wenig, um regelmäßig und ausreichend lüften zu können.

Als Reaktion auf den SPD-Antrag, angesichts der wieder rasant steigenden Corona-Infektionen solle die Gemeinde alle Klassen, Turnhallen und Gemeinschaftsräume mit Luftfiltergeräten ausstatten, hatte die Verwaltung für den Montag zur Sitzung des Bau,- Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses umfangreich recherchiert. Ob Bundesumweltamt, Städte- und Gemeindebund oder das Institut für Gebäudeenergie, Thermotechnik und Energiespeicher der Uni Stuttgart – alle kommen demnach zu demselben Ergebnis: In normalen Klassenräumen reicht Lüften.

Ziemlich teuer, zu laut, und womöglich auch riskant

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Im übrigen, so Bauamtschefin Sarah Schmidt, seien Lüftungsgeräte – abgesehen von ihren Geräuschen – mitunter sogar kontraproduktiv. Um die Geräusche der Geräte zu übertönen, müssten Schüler und Lehrer lauter sprechen, was den Virenausstoß von Infizierten noch verstärke. Auch sei nicht klar, welches Risiko ein Sitzplatz nahe an einem Lüftungsgerät bedeute, wenn die möglicherweise virenbelastete Luft daran vorbei ins Gerät eingesaugt werde.

Schmidt erwähnte auch die Kosten im mittleren sechsstelligen Bereich, wolle man alle Klassen ausrüsten. Der Verweis der SPD auf Förderprogramme verfing bei ihr nicht. Gefördert würden nur Lüfter in Räumen der vom Bundesumweltamt als Kategorie 2 klassifizierten Räume wie den vier in der Gesamtschule. Auch die Reichshofer Schulen kämen mit den bisherigen Lüftungsvorgaben zurecht. Kein Wunder, hielt Stephanie Schneider (SPD) dagegen, „im letzten Winter waren die Schulen ja auch alle geschlossen.“

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Ganz überzeugt waren die Sozialdemokraten von der Argumentation der Verwaltung nicht. Zwar zog Stephanie Schneider den Antrag zurück, will ihn aber überarbeitet im Schulausschuss erneut vorlegen. Auch will man sich bei einem Ortstermin die Lüftungsgeräte mal in Betrieb anhören. Das wird nicht leicht, denn außer Gummersbach wolle bislang keine Kommune welche anschaffen, hieß es. Und auch die seien noch nicht geliefert worden.