Schloss EhreshovenBand 14 der „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ vorgestellt

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Schloss Ehreshoven war die passende Kulisse für die Präsentation der neuen „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“.

Schloss Ehreshoven war die passende Kulisse für die Präsentation der neuen „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“.

Ehreshoven – Nicht zuletzt ihre große thematische Bandbreite machen die „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“, die die Oberbergische Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins (BGV) herausgibt, zu besonderen Schatzkästchen. Das gilt auch für Band 14, den der BGV am Freitag in der geschichtsträchtigen Kulisse von Schloss Ehreshoven vorgestellt hat und der ab nächster Woche erhältlich sein wird.

Dort skizzierte Harald Meißner, der mit Elisabeth Klinkert das Buch redigiert hat, die Inhalte der 16 Artikel. „Ich bin sehr zufrieden mit der Ausbeute“, fasste er schließlich zusammen. 14 Autoren schrieben an Band 14 mit – „einige alte Fahrensleute, aber auch etliche neue Gesichter“.

Forschung in der Coronazeit

Für sie alle galt, dass es in der Coronazeit teils sehr schwierig war, in die Archive zu kommen. Deshalb dankte Meißner ausdrücklich den Archivaren, die die Forschung oft auf unbürokratische Weise möglich gemacht hätten.

„Gräfin Marie von Nesselrode – eine Annäherung“ heißt der Beitrag im Buch, der direkten Bezug zu Schloss Ehreshoven hat, der er handelt von der Frau, auf die die Gründung des Stifts zurückgeht. Es ist der Abdruck eines Vortrags, den der Bonner Historiker Dr. Norbert Kühn vor einem Jahr vor der Rheinischen Ritterschaft gehalten hat.

Von Jürgen Woelke stammt der Aufsatz „Louise Heuser geb. Jügel (1776-1841) – und der Beginn einer bürgerlichen Kultur in Gummersbach“. Mit der Erinnerungskultur und der Traditionspflege oberbergischer Sportvereine hat sich Maik Bubenzer in seinem Beitrag „Was bleibt vom oberbergischen Sport?“ auseinandergesetzt.

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Peter Ruland hat sich auf die Spuren spektakulärer Verbrechen vor 100 Jahren gemacht (Babylon Oberberg: „Leider ist die Moral so tief gesunken . . .“). Dieter Rath hat den Umbruch der Verkehrsinfrastruktur weg von der Postkutsche, hin zu Eisenbahn und Autobus untersucht und das Autorenduo Dr. Alexander Rothkopf und Bernd Sprenger hat über den Münzfund von Weiershagen geschrieben – „einst Sensation, dann ein herber Verlust für die Oberbergische Heimatgeschichte“.

Landrat Jochen Hagt gestand, er sei „ein Fan dieser Bände“. Es sei eine ganz wichtige Aufgabe, derer sich die Autoren und der ganze Geschichtsverein angenommen hätten, nämlich die weitere Erforschung der oberbergischen Identität.

Marcus Dräger, Vorsitzender der Oberbergischen Abteilung des BGV, zeigte sich ebenfalls angetan von Band 14. Er verwies auf den Beitrag von Günter Benz über die alleinerziehende Mutter Marie Eckenbach aus Nümbrecht, die im späten 18. Jahrhundert ins Visier der sittenstrengen Obrigkeit geriet und die zur Strafe für ihren Lebenswandel des Landes verwiesen wurde. Wenn man mit Dritten spreche, so Dräger, höre man oft: „Ihr denkt ja immer, früher war alles besser.“ Aber die Lektüre der Beiträge zur Oberbergischen Geschichte erweiterten den Horizont. Dräger: „Manch’ Mühsal von heute ist leichter zu ertragen, wenn man merkt: Früher war alles noch viel schlimmer.“

Band 14 der Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, hrsg. vom Bergischen Geschichtsverein, Oberbergische Abteilung. In den oberbergischen Buchhandlungen ab Montag erhältlich. 264 Seiten, zahlreiche farbige Abb., 25 Euro.