Stadt WiehlDisskussion um geplantes Gewerbegebiet geht weiter

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Hier soll das Miteinander von Gewerbe und Wohnen bald möglich sein.

Brächen – Ist es möglich und sinnvoll, an der Bundesstraße bei Brächen ein neues Gewerbegebiet auszuweisen? Und wenn ja, mit welchen Beschränkungen? Der Planungsausschuss der Stadt Wiehl hat sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, diese Fragen im Zuge einer Änderung des Flächennutzungsplans prüfen zu lassen. Nur die beiden Vertreter von Grünen und Linke stimmten dagegen.

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Konrad Adam (Grüne) sorgt sich wegen des zu erwartenden Lkw-Verkehrs, Manfred Kriegeskorte (Linke) wegen des nahen Quellgebiets. Der Drabenderhöher Ratsherr Thomas Noss (CDU) wies in seiner Entgegnung auf die „klare Aussage“ des Vorstand des Wasserversorgungsvereins Loopeperle hin, „dass durch ein Gewerbegebiet keine Beeinträchtigungen für die Quelle zu erwarten sind“.

Quellen weit genug voneinander entfernt

Auf Anfrage bestätigt Vereinsvorsitzender Jörg Lutter diese Aussage: „Nach meinem Kenntnisstand liegen die Quellen weit genug entfernt, dass von dem Gewerbegebiet keine Gefahr ausgehen dürfte. “ Die Trockenheit der vergangenen Jahre mache ihm viel mehr Sorgen, sagt der Loopeperle-Chef. Im Ausschuss sagte Thomas Noss, dass Politik und Verwaltung die bei der Bürgerversammlung in Drabenderhöhe teils sehr emotional vorgetragenen Einwände berücksichtigen müssten. Zu kurz gekommen sei aber in der Diskussion, dass der Rat verpflichtet sei, die Wirtschafts- und Steuerkraft der Stadt zu erhalten.

Mit Thomas Seimen (CDU) meldete sich ein weiterer Drabenderhöher zu Wort und merkte an, dass viele Menschen nicht möchten, dass der Ort „als neue Steuerquelle“ herhalten soll. Die Stadt müsse gewährleisten, dass eine Ansiedlung auf der höchsten Ebene des Stadtgebiets die Landschaft nicht zu sehr beeinträchtigt.

„Kein Schwarz-weiß-Denken“

Dominik Seitz, FDP-Fraktionssprecher und Vorsitzender des Drabenderhöher Heimatvereins, hat ebenfalls Bedenken wegen des Lkw-Verkehrs: „Die B 56 ist dafür nicht ausreichend ausgebaut.“ Seitz wandte sich aber gegen ein „Schwarz-weiß-Denken“, das schon zu verhärteten Fronten geführt habe: „Bisher gibt es nur Meinungen, wir brauchen aber Fakten, und deshalb stimme ich für den Aufstellungsbeschluss.“

Karl-Ludwig Riegert (SPD) erinnerte als „alter Höher“ daran, dass Siebenbürger-Sachsen-Siedlung und Gewerbezuzug einst das Dorf nach vorn gebracht haben. Man sollte jetzt in die Sachdiskussion über das neue Gewerbegebiet einsteigen. In seinem heutigen Wohnort Oberbantenberg und anderen Teilen des Wiehler Stadtgebiets habe sich gezeigt, dass ein Miteinander von Gewerbe und Wohnen möglich ist.