Glasfaser-Internet500 Wipperfürther warten seit Monaten auf den Breitbandanschluss

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Netzwerkkabel. (Symbolbild) 

Wipperfürth – Aktuell warten rund 500 Haushalte aus dem Ausbaugebiet Wipperfürth/Hückeswagen auf den Internet-Turbo der Deutschen Telekom. Doch Abhilfe scheint in Sicht, fragt sich nur, wie lange das noch dauert.

Die Zahl von 500 Haushalten hat die Bergische Energie- und Wasser-GmbH (BEW), die seit 2019 Glasfaserleitungen in beiden Städten verlegt hat, auf Nachfrage unserer Zeitung genannt. Mitunter stehen die Hausnummern bereits seit Monaten auf der Warteliste.

Im Mai hatten wir etwa über Sebastian Schulte aus Neuenhaus bei Ommerborn berichtet, der beruflich auf eine deutlich schnellere Verbindung angewiesen ist. Sein Schreibtisch steht damit in einem Ort, der in Sachen Internetausbau ausdrücklich als „weißer Fleck“ gilt, der also beispielhaft für das Ausbau-Förderprogramm steht.

Das Problem damals: Seit 2019 hat die BEW die Glasfaser in die Erde gebracht. Im Oktober 2021 verkündete der Versorger die Zusammenarbeit mit der Telekom – der Konzern mietet demnach die digitale Infrastruktur der BEW. Ende März dieses Jahres wurden Interessierte dazu aufgerufen, einen der Hochgeschwindigkeits-Tarife der Telekom zu buchen. Doch die Telekom-Software kannte das Wipperfürther Netz noch gar nicht – Buchungen über die Telekom-Hotline liefen entsprechend ins Leere.

Teils seit Monaten auf der Warteliste der Telekom

„Seither hat sich nicht viel geändert“, berichtet Schulte, der nach wie vor im Schneckentempo in der Online-Welt unterwegs ist. Er spricht von „Hinhaltetaktik“. BEW-Sprecherin Sonja Gerrath hatte seinerzeit die Kopplung der Netze für Mitte Mai angekündigt. „Dies ist die erste Voraussetzung dafür, dass unsere Kunden ein Telekom-Signal bekommen können“, sagte Gerrath damals und stellte das schnellere Surfen „ab Juli“ in Aussicht.

Auf unsere jüngste Anfrage hin räumt die BEW-Sprecherin ein, dass die für Mitte Mai geplante Kopplung der Glasfasernetze von BEW und Telekom erst in der vorletzten Juli-Woche durch den Bonner Konzern abgeschlossen wurde. In der letzten Juli-Woche habe es dann „technische Probleme“ gegeben, die Telekom-Techniker mussten noch einmal ran.

Kopplung der Netze hat sich verzögert

Kurz vor dem vergangenen Wochenende gibt es schließlich zumindest für einen anderen Teil der Stadt gute Nachrichten. „Seit heute Morgen surft der erste Kunde mit einem Telekomprodukt im Glasfasernetz der BEW“, meldet Sonja Gerrath am Freitag. „Nach und nach“ würden nun Termine für die Inbetriebnahme vergeben. Vor Ort werde dann regelmäßig noch Glasfaser vom Anschlusspunkt des Gebäudes bis in jede einzelne Wohnung verlegt.

Gemeinsam mit Sebastian Schulte dürften viele Wipperfürther die weitere Entwicklung im Blick halten. Den noch im Mai von der BEW geäußerten Hinweis, dass man über den Anbieter Eon – seit der ersten Stunde Kooperationspartner des Wipperfürther Breitbandausbaus und im Gegensatz zur Telekom nicht nachträglich eingestiegen – schneller an einen Hochgeschwindigkeitsanschluss komme, hält Schulte jedenfalls für unseriös.

„In unserem Ort gibt es Eon-Besteller, die warten auch schon eine Ewigkeit“, sagt Schulte. „Die Nachbarschaft hat bereits Wetten abgeschlossen, wer zuerst mit neuer Geschwindigkeit surft.“