Tempo 30Der Lärmaktionsplan in Overath sorgt weiterhin für Diskussionen in der Politik

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Autos fahren um einen Kreisverkehr in Overath.

Die Grünen wollen prüfen lassen, wo 30er-Zonen umsetzbar wären.

In welchen Gebieten die Geschwindigkeitsreduzierung möglich wäre, soll im nächsten Schritt geprüft werden.

Anstatt für mehr Ruhe zu sorgen, führen die Vorschläge für den Lärmaktionsplan (LAP) auch in der Overather Politik zu Diskussionen. In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause stimmten die Grünen gegen den LAP, weil er von Stufe zu Stufe geschoben werde, ohne dass Maßnahmen umgesetzt würden (wir berichteten).   Doch die Umsetzung von Maßnahmen sei lange überfällig: Seit Jahrzehnten beklage die Stadt Overath in ihrem Ortszentrum den Verkehrslärm, hieß es von den Grünen. Verkehrslärm sorge dafür, dass „die Aufenthaltsqualität von öffentlichen Begegnungsräumen“ leide.

Um nun etwas in Gang zu setzen, beantragte die Fraktion im Ausschuss für Zukunft, Umwelt, Mobilität und Tourismus , dass die Verwaltung prüfen solle,     in welchen innerstädtischen Ortsteilen eine Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer zu weniger Lärm führen könnte.

Detaillierter über Tempo 30 diskutieren

Dieses Vorhaben stieß besonders bei SPD und CDU auf Widerstand. „Wir sollten über die Straßenabschnitte detaillierter diskutieren“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Schlömer. Er befürchte, dass 30er-Zonen sich in manchen Ortsteilen negativ auf den Verkehr auswirken könnten. In die gleiche Richtung argumentierte auch Oliver Hahn, Fraktionsvorsitzender der CDU: „Wir müssen gucken, wie sich die Lärmreduzierung in den jeweiligen Straßen und auf den Verkehr auswirkt. Dabei sollten wir zwischen Straßen in Wohngebieten und auf Hauptverkehrsstraßen differenzieren.“

Die FDP warf ein, dass an den betroffenen Stellen wirklich gemessen werden müsse und das Lärmaufkommen nicht bloß hochgerechnet werden könne.

Für Eric Renneberg (Grüne) scheinen die Bedenken zweitrangig zu sein: „Es geht nicht um die Frage, ob Leute 20 Sekunden länger von A nach B brauchen, sondern darum, Bürger vor nachgewiesenem Lärm zu schützen.“ Seine Fraktion hätte eine Prüfung beantragt und wolle nicht schon morgen 30er-Zonen einführen. Die Grünen wollten lediglich wissen, was möglich ist und wenn Maßnahmen nicht möglich sind, wieso das so ist.

Bis zur nächsten Sitzungsrunde wolle die Verwaltung Straßen vorschlagen, in denen die Auswirkungen von Tempo-30 geprüft werden sollen.   Außerdem stimmte der Ausschuss zu, dass die Verwaltung im Zuge des Brückenneubaus der A4 in Untereschbach Lärmschutzwände errichten solle.