NaafbachtalNaturschutzgebiet leidet unter stark gewachsenen Besucherzahl

Lesezeit 1 Minute
Neuer Inhalt

Wanderer und nicht angeleinte Hunde gefährden das ökologische Gleichgewicht im Naafbachtal. (Archivbild) 

Lohmar – Die Beliebtheit des Naturschutzgebietes Naafbachtal hat auch eine Kehrseite: Der Landschaftsarchitekt Wolfgang Schuth sieht Flora und Fauna in Gefahr durch Wanderer abseits der Wege, Querfeldein-Radfahrer und nicht angeleinte Hunde.

Wolfgang Schuth ist in der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises für das FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) zuständig. Er beklagt, dass Gelege von Boden- und Gebüschbrütern zerstört würden, dass Elterntiere ihre Brut ungeschützt zurückließen, Rehe und Hasen aufgescheucht würden; die Jungtiere würden dadurch „leichte Beute für andere Beutegreifer, wie Fuchs oder Marder“.

Naafbachtal: Besucher gefährden das ökologische Gleichgewicht

Die Naaf, ein Zufluss der Agger, schlängelt sich über knapp 23 Kilometer durch die Landschaft. Das naturnahe Mäandern auch der kleineren Nebenflüsse, zu denen etwa der Wenigerbach gehört, verschaffe dem Naafbachtal seinen besonderen Reiz. Doch die stark gewachsene Zahl an Erholungssuchenden gefährde das ökologische Gleichgewicht, beklagt Schuth. Das Gebiet umfasst etwa 866 Hektar. Kleine Teile gehören zu Much, Neunkirchen-Seelscheid und Overath.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dort leben seltene Vogelarten wie Eisvogel, Neuntöter, Grauspecht und Rotmilan, Fische wie Groppe und Bachneunauge und junge Lachse aus dem Wiedereinbürgerungsprogramm. Seit 1982 ist das Gebiet unter Naturschutz gestellt, im Jahr 1999 wurde es zum europäischen Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) ernannt. (coh)