Höher, schneller, weiterDiese Superlative hat der Rhein-Sieg-Kreis zu bieten

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Der tiefste Punkt im rhein-Sieg-Kreis befindet sich in Lülsdorf am Rhein. Am rheinbogen kurz vor der Kreisgrenze und nur ein paar Meter entfernt von Köln-Langel mit 43 Metern über dem Meeresboden.

Der tiefste Punkt im Rhein-Sieg-Kreis befindet sich in Niederkassel-Lülsdorf am Rhein.

Höchstes Gebäude, kältester Punkt und uralte Artefakte: Der Rhein-Sieg-Kreis hat einige Superlative zu bieten. Eine Auswahl hat die Redaktion zusammengestellt.

Höher, schneller, weiter: Das gilt nicht nur bei den Olympischen Spielen. Auch der Rhein-Sieg-Kreis hat einige Superlative zu bieten. Eine Auswahl hat die Redaktion zusammengestellt.

Der tiefste Punkt im Rhein-Sieg-Kreis liegt in Niderkassel

43 Meter über dem Meeresspiegel – der tiefste Punkt des Rhein-Sieg-Kreises ist gar nicht nicht so einfach zu erreichen. Zu Fuß muss man sich auf den Weg machen. Der beste Ausgangpunkt ist dazu die Personenfähre Lülsdorf am Rhein. Von dort geht es knapp drei Kilometer nach Norden. Durch einen kleinen Wald sollte man irgendwann die Abzweigung zum Rhein nicht verpassen. Gegenüber beeindrucken nördlich von Wesseling die großen Anlagen der Industrie. Die Grenze zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kölner Ortsteil Langel ist nicht zu erkennen. Doch direkt am Wasser zeigt der Höhenmesser die 43 Meter an.

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Weitsicht auf dem Ölberg im Siebengebirge

460 Meter über dem Meeresspiegel, das bedeutet: Auf dem Ölberg im Siebengebirge befindet sich der höchste Punkt des Rhein-Sieg-Kreises. Zahlreiche Wanderrouten führen von verschiedenen Basisstationen aus auf den Berg. Wer mit dem Auto kommt, parkt am besten auf der Margarethenhöhe in Königswinter-Ittenbach. Von dort ist man in gut einer halben Stunde oben – zu Fuß.

Der Ölberg im Siebengebirge ist die hchste Erhebnud im Rhein-Sieg-Kreis mit 460 Metern über dem Meeresspielgel

Der Ölberg im Siebengebirge ist die höchste Erhebung im Rhein-Sieg-Kreis, mit 460 Metern über dem Meeresspiegel.

Die meisten Denkmale in NRW gibt es im Rhein-Sieg-Kreis

3900 eingetragene Denkmale sind im Kreisgebiet unter Schutz gestellt. Damit hat der Rhein-Sieg-Kreis die meisten Denkmale im gesamten Land NRW. Darunter fallen 3392 Baudenkmale, 458 Bodendenkmale und 24 bewegliche Denkmale. Zudem sind acht sogenannte Denkmalbereiche ausgewiesen, abgegrenzte Gebiete, die als Gesamtheit denkmalgeschützt sind. Für die Menschen in der Roten Kolonie in Troisdorf ist das Leben im Denkmal Alltag. Ensembleschutz genießt die Siedlung, die in den Jahren 1912 und 1913 gebaut wurde. Das gilt natürlich auch für die namensgebenden roten Dächer, die diese Siedlung von der Schwarzen Kolonie in Friedrich-Wilhelms-Hütte unterscheiden. Im Inneren der Häuser haben die Eigentümer bei der Gestaltung freie Hand.

Die Rote Kolonie in Troisdorf ist eins von 3800 Denkmälern im Rhein-Sieg-Kreis

Die Rote Kolonie in Troisdorf ist eins von 3900 Denkmälern im Rhein-Sieg-Kreis.

Der Wolkenkratzer in Sankt Augustin-Mülldorf

18 Geschosse hat das höchste Wohnhaus im Kreis. In Sankt Augustin-Mülldorf entstand vor 49 Jahren der „Wolkenkratzer“ an der Ankerstraße. Mehr als 60 Meter hoch ist das Bauwerk mit der Hausnummer 15. Der Gebäudekomplex ist von zahlreichen Stellen rund um Sankt Augustin schon von weitem zu sehen. Wie viele Menschen in dem Hochhaus wohnen, ist nicht bekannt, aber Schätzungen sind durchaus möglich. Denn die Anzahl der Klingeln beträgt 104. Immerhin sollen in dem Komplex Ankerstraße mit mehreren Nebengebäuden rund 1550 Menschen leben.

In der Ankerstraße in Sankt Augustin steht mit 18 Etagen das höchste Haus im Rhein-Sieg-Kreis

In der Ankerstraße in Sankt Augustin steht das höchste Haus im Rhein-Sieg-Kreis.

Abkühlung unter Tage in der Grube Silberhardt

Sechs bis acht Grad beträgt die dauerhafte Temperatur in der Grube Silberhardt in Windeck. Wer also auf der Suche nach dem Punkt mit der niedrigsten Durchschnittstemperatur im Kreis ist, der landet früher oder später unter Tage. In den Stollen im äußersten Osten des Kreises ist auch im Hochsommer eine Jacke angebracht. Das oberirdische Besucherzentrum bietet Einblicke in die Bergbaugeschichte. Unter der Erde wird bei Führungen deutlich, unter welchen Bedingungen noch im 19. Jahrhundert Erze abgebaut wurden. In der Sommersaison (1. April bis 31. Oktober) findet dienstags bis donnerstags jeweils um 11.30 Uhr eine öffentliche Führung statt. Am Samstag gibt es von 13 bis 16 Uhr stündlich Führungen, am Sonntag sogar bis 17 Uhr.

Grube Silberhardt

Wer an heißen Sommertagen eine Abkühlung sucht, ist im Stollen der Grube Silberhardt genau richtig.

Uralte Geschichte im Hennefer Turmmuseum

60.000 Jahre alt sind die ältesten Artefakte im Rhein-Sieg-Kreis. Es sind Faustkeile, die in der Wahner Heide gefunden wurden. Angeblich sind sie dort in einer Werkstatt der Neandertaler hergestellt worden. Ebenfalls sehr alt sind die Artefakte, die man im Turmmuseum von Stadt Blankenberg bewundern kann. Dabei handelt es sich um eine Deckelurne aus einem Brandgrab aus der Hallstattzeit (Bild). Ungefähre Datierung: etwa 400 Jahre vor Christus. Richtig alt sind auch einige Exponate im Stadtmuseum Siegburg: Steinbeile und ein Klingenkratzer-Fragment aus der ausgehenden Jung- und Altsteinzeit werden auf 3000 beziehungsweise 12.000 bis 8000 vor Christus geschätzt.

Ein altes Artefakt.

60.000 Jahre alt sind die ältesten Artefakte im Rhein-Sieg-Kreis.

Viele dreistellige Geburtstage im Rhein-Sieg-Kreis

100 Jahre und älter waren im vergangenen Jahr 140 Frauen und Männer im Rhein-Sieg-Kreis. Darunter war der 100. Geburtstag 60-mal vertreten, 101 Jahre feierten 36 Menschen, der 102. Geburtstag war 23-mal dabei und der 103. Geburtstag 13-mal. Jeweils einmal wurde der 104. Geburtstag, der 107., der 108. und sogar der 110. Geburtstag gefeiert. 105 sowie 106 Jahre alt wurden jeweils zwei Menschen.

Rekordniederschlag gemessen in Hennef-Geistingen

200,4 Liter Wasser pro Quadratmeter in einem Monat – diesen Niederschlagsrekord für den Rhein-Sieg-Kreis hält immer noch der Monat August das Jahres 2010, wie Hans-Günter Linden aus Hennef-Geistingen bestätigt. Seit dem Jahr 1979 misst und dokumentiert der frühere Jagdaufseher für den Deutschen Wetterdienst täglich die Niederschlagsmenge. Der Durchschnitt liegt übrigens bei 60 bis 65 Litern im Monat.