„Dann hau auch raus!“Fans des 1. FC Köln reagieren verstimmt auf „rätselhaften“ Selke-Abschied

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Kölns Davie Selke reagiert nach einer vergebenen Torchance. Er wird den FC nun doch verlassen und sucht eine neue Aufgabe.

Kölns Davie Selke reagiert nach einer vergebenen Torchance. Er wird den FC nun doch verlassen und sucht eine neue Aufgabe.

Der Stürmer erklärte seine Entscheidung vage auf Instagram. Nicht alle Kölner Fans haben dafür Verständnis.

Nach den Verteidigern Jeff Chabot und Benno Schmitz sowie Leihspieler Faride Alidou ist Davie Selke ein weiterer Spieler, der den Gang des 1. FC Köln in die 2. Liga nach der verpatzten Saison 2023/24 nicht mitgehen wird. Dies bestätigte der Stürmer mit einem Post auf Instagram in der Nacht auf Dienstag (9. Juli, 2024).

Die Chance, in Köln zu bleiben, soll Selke „final genommen“ worden sein. So beschrieb es der 29-Jährige, verzichtete aber auf konkrete Details zu den gescheiterten Verhandlungen mit dem Verein. „Ich hab' mich in Köln und beim FC sehr wohl gefühlt“, betonte der Ex-FC-Stürmer noch.

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Unstimmigkeiten mit der Vereinsführung anzudeuten, ohne aber den genauen Grund für seine Entscheidung zu erklären, missfällt derweil zahlreichen Fans unter dem Post des ehemaligen FC-Akteurs. Auch dass Selke dem FC auf Facebook bereits nicht mehr folgt, stößt manchen Anhängerinnen und Anhängern übel auf.

FC-Fan über Abschied von Davie Selke: „Dann kommt gegen 24 Uhr so ein rätselhaftes Statement“

„Wenn Dir der 1. FC Köln am Herzen liegen würde, hättest Du auf Gehalt verzichtet oder anderweitig einen Weg gefunden hier zu bleiben. Vergiss nicht: Auch Du trägst Verantwortung an dem Abstieg“, heißt es in einem mit vielen Likes versehenen Kommentar unter Selkes Post auf Instagram: „Dann kommt gegen 24 Uhr so ein rätselhaftes Statement auf Instagram.“

Auch ein weiterer Kommentar zielt darauf ab, dass dieser Abschied nicht von der gewünschten Klarheit geprägt ist: „Ich würde mir wünschen, dass du hier die Karten auf den Tisch legst. „Die Chance wurde mir genommen“?! Dann hau auch raus!“

Evelyn Selke, die Frau des Fußball-Profis, kommentierte auf die Frage nach der Bedeutung der vorwurfsvollen Formuliereng „final genommen“ an einer Stelle mit: „Ja, so ist es.“ Doch für Klarheit sorgte damit auch sie nicht.

Ein anderer User resümiert bereits in Hinblick auf den ruhmlosen Abgang von Anthony Modeste zum BVB vor zwei Jahren: „Wir haben es anscheinend nicht so mit Spielern mit der Nummer 27“. Eine Reaktion von Seiten des 1. FC Köln erfolgte am Dienstagmorgen noch nicht, dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein.

1. FC Köln verliert mit Selke den vierten Spieler

Der große Aderlass im FC-Kader ist unterdessen auch mit Selkes Abgang nicht wirklich passiert. Bereits vor Ende der Saison hatte FC-Talent Justin Diehl seinen Wechsel zum VfB Stuttgart in die Wege geleitet. Doch damit haben den FC bislang nur drei Stürmer (Selke, Diehl, Alidou) sowie zwei Verteidiger (Chabot, Schmitz) in Folge des Abstiegs verlassen.

Selkes Vertrag war bereits Ende Juni ausgelaufen, seit dem 1. Juli war er vereinslos und führte Verhandlungen über seinen Berater. Nun ist der Stürmer auf der Suche nach einer neuen Aufgabe.

Haben Steffen Baumgart und der Hamburger SV Interesse an Davie Selke? 

Ein Interesse von Liga-Konkurrenten Hamburger SV, wo Ex-FC-Trainer Steffen Baumgart Cheftrainer ist, besteht nach Informationen dieser Zeitung durchaus. Verhandlungen gibt es aber keine. Selke werden zudem Angebote aus Saudi-Arabien, Zypern und aus der US-amerikanischen MLS nachgesagt.

Der Angreifer war im Januar 2023 von Hertha BSC nach Köln gewechselt und brachte es für den FC in 36 Bundesligaspielen auf elf Tore. Eine Tor-Quote, die kein anderer FC-Spieler auch nur annähernd in den vergangenen zwei Spielzeiten erreichen konnte. Doch oftmals fehlte Selke dem FC verletzt und konnte nie zur echten Stütze im Kölner Angriff werden. (oke)