Bayer 04 LeverkusenPatrik Schick ist kerngesund und in der Form seines Lebens

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Leverkusens Patrik Schick, der derzeit zu den erfolgreichsten Stürmern der Liga zählt.

Leverkusen. Patrik Schick hat einen Lauf. Schnöder Abstauber, traumhafter Schlenzer, kraftvoller Kopfball – der Tscheche trifft, wie er will. Der Angreifer von Bayer 04 Leverkusen, der schon in jungen Jahren von Medien als „der nächste Zlatan Ibrahimovic“ hochgejubelt wurde, beeindruckt mit einer Leichtigkeit. Den schwersten Moment seiner Karriere hat er vermutlich bereits hinter sich.

Im Juli 2017 war kurzzeitig nicht einmal sicher, ob das verheißungsvolle Talent überhaupt eine Zukunft im Profifußball hat. Ein bereits als perfekt gemeldeter Wechsel von Sampdoria Genua zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin wurde nach dem Medizincheck gecancelt. „Ich hatte damals etwas am Herzen“, sagte Schick einmal, ohne näher auf Details einzugehen.

Große Sorgen nach Herzproblemen

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Einen Monat lang durfte der damals 21-Jährige als Vorsichtsmaßnahme nicht mal trainieren. „Es war wie ein Schock, weil ich zuvor nie Probleme mit dem Herzen hatte – und dann bekommst du diese Nachricht“, sagte er. Das Problem stellte sich aber nicht als gravierend heraus, inzwischen sei „alles gut“ und das Thema „medizinisch komplett abgeschlossen, ohne Nachwirkungen und damit aus der Welt“.

Dafür spricht auch die Tatsache, dass Schick nach dem Vorfall zur AS Rom, zu RB Leipzig und nach Leverkusen gewechselt ist und bei den jeweiligen Medizinchecks „beim Herz genau hingeschaut“ wurde, wie der frühere RB-Sportdirektor Markus Krösche verriet. Schick ist kerngesund – und aktuell wohl in der Form seines Lebens.

Zweiter in der Torjägerliste

Der 25-Jährige hat die letzten acht Leverkusener Treffer erzielt und jagt den Serien-Rekord in der Bundesliga von Fritz Walter (10) aus dem Jahr 1987. In der Torjägerwertung liegt Schick (16) vor BVB-Star Erling Haaland (13) und knapp hinter Bayern-Profi Robert Lewandowski (18). Gemessen an der Quote ist Schick (alle 63 Minuten ein Tor) aber besser als Lewandowski (75). Im Auswärtsspiel am Sonntag (15.30 Uhr/Dazn) beim SC Freiburg will der 1,91-m-Mann diese Quote weiter ausbauen.

„Er ist ein Topstürmer und verfügt über unglaubliche Abschlussqualitäten“, schwärmte Bayer-Trainer Gerardo Seoane. „Als Mittelstürmer braucht es aber auch immer gute Vorlagengeber.“ Die habe die Werkself mit Moussa Diaby, Florian Wirtz, oder auch Amine Adli. Nichtsdestotrotz, betonte Seoane, sieht man, „wie wichtig eine Nummer 9 für unser Spiel ist“.

Glänzende Technik für einen Stürmer

Für einen Stoßstürmer verfügt Schick auch über eine glänzende Technik. Davon konnte sich die Fußballwelt bei der EM im vergangenen Sommer überzeugen, als dem Tschechen gegen Schottland aus 50 Metern das wohl schönste Tor des Turniers gelang.

Darüber hinaus bringt er die notwendige Mentalität mit. Nach dem jüngsten 2:2 gegen die TSG Hoffenheim wollte er sich über seinen Doppelpack nicht so richtig freuen, dafür legte er den Finger in die Wunde. „Wir müssen mehr an unserer Mentalität arbeiten“, sagte der Torjäger frustriert, „denn das ist nicht nur Pech.“ (sid, ksta)

Freiburg: Flekken - Lienhart, K. Schlotterbeck, N. Schlotterbeck - Kübler, Eggestein, Höfler, Günter - Jeong, Grifo - Höler. – Leverkusen: Hradecky - Frimpong, Tah, Tapsoba, Hincapie - Aránguiz, Andrich - Bellarabi, Wirtz, Adli - Schick.