Rassismuseklat bei Fußball-EMUnterstützung für Merih Demiral: Mesut Özil teilt Bild mit Wolfsgrußspiel

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Merih Demiral formt mit seinen Händen den Gruß der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“, indem er Mittel- und Ringfinger auf dem Daumen auflegt und die anderen Finger abspreizt.

Merih Demiral ist nach seinem Torjubel in der Partie gegen Österreich von der UEFA für zwei Spiele gesperrt worden.

Vor dem Niederlande-Spiel sorgt immer noch ein türkischer Spieler für den größten Gesprächsstoff, der gar nicht spielen darf. 

Der frühere deutsche Nationalspieler Mesut Özil hat bei Instagram ein Bild des umstrittenen Wolfsgruß-Jubels des türkischen Nationalspielers Merih Demiral geteilt. Das Bild war einige Stunden vor dem EM-Viertelfinale des Teams gegen die Niederlande in einer Instagram-Story des 35-Jährigen zu sehen. Versehen war es mit einer Anfeuerung für die Türkei. Demiral war für die Geste von der UEFA für zwei Spiele gesperrt worden.

Wolfsgruß bedingt weiteres Aufsehen: Mesut Özil unterstützt Merih Demiral über Story bei Instagram

Durch den Wolfsgruß-Wirbel ist die Stimmung vor der Partie aufgeheizt. „Diese voreingenommene und unfaire Entscheidung hat unsere gesamte Nation zutiefst enttäuscht“, hatte Verbandspräsident Mehmet Büyükeksi in einer Verbandsmitteilung gesagt.

Die einflussreiche Fan-Gruppe Ultraslan von Traditionsclub Galatasaray kündigte bei Instagram an, man könne es nicht abwarten, am Spieltag „als Tausende Graue Wölfe in Berlin und als Millionen in der Welt eine Antwort auf diese Gemeinheit zu geben“.

Erdogan in Berlin beim Spiel

Der 26 Jahre alte Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Treffer mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der „Grauen Wölfe“ geformt. Als „Graue Wölfe“ werden die Anhänger der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“ bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Erdogan will das Spiel gegen die Niederlande besuchen. (dpa)