Plan der Kölner HaieWie der KEC mit weniger Geld mehr Erfolg haben will

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Der Kader und das Team der Kölner Haie

  • Die Kölner Haie starten am Sonntag in die Vorbereitung auf die neue Saison.
  • Trainer Mike Stewart soll ein schlankeres Team nach vorn bringen.
  • KEC-Geschäftsführer Philipp Walter erklärt, wie die hohen Ziele mit weniger Geld erreicht werden sollen.

Köln – Zum ersten Mal hat sich die neue Haie-Mannschaft am Freitag auf dem Eis des Trainingszentrums Kölnarena 2 versammelt. Das Teamfoto mit dem neuen Coach Mike Stewart stand an. Natürlich trugen die Spieler bereits die für die DEL-Saison 2019/20 entworfenen Trikots, von denen der KEC wie üblich möglichst viele verkaufen will. „Sie machen einen Großteil unseres Merchandising-Umsatzes aus“, berichtet KEC-Geschäftsführer Philipp Walter, der die neuen Hemden als „hochwertig und gelungen“ preist.

Walter, der in sein zweites Jahr an der Spitze des Klubs geht, ist überhaupt bester Dinge. Denn auch die Männer in den Trikots haben es ihm angetan. „Wir sammeln die ersten Eindrücke von der Mannschaft und sind sehr zuversichtlich, dass wir gute Entscheidungen getroffen haben im Sommer“, sagt er. „Wir haben die Spieler, die wir wollten und mit Mike Stewart einen Chefcoach, von dem wir uns viel versprechen.“ 

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Für die Spieler ist der Trainer der Star

Verteidiger Moritz Müller, der Haie-Kapitän bleibt, stellte unlängst fest, der Coach sei diesmal der Stareinkauf. Walter wiegelt nur ein bisschen ab. „Mit Begriffen wie Star bin ich zurückhaltend, aber Mike ist sicher ein entscheidender Baustein.“ Soll heißen: Der 47-jährige Kanadier, der vier Jahre lang in Augsburg aus wenig viel machte, soll das Beste aus einem Kölner Team hervorzaubern, dessen Etat ein gutes Stück gegenüber der Vorsaison reduziert wurde.  

Elf teilweise sehr gut verdienende Spieler gingen, und nur sechs neue kamen (Jason Bast, Jon Matsumoto, Zach Sill, Jason Aronson, Jakub Kindl, Kevin Gagné). Walter drückt es in seiner Geschäftsführer-Diktion so aus: „Wir hatten uns auferlegt, die Vertragssituation effizienter zu gestalten, und das ist uns gelungen. Wir hatten die Möglichkeit, die Kader- und Gehaltsstrukturen anzupassen.“

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In dieser Woche wurde bekannt, dass der DEL-Konkurrent Nürnberg Ice Tigers seinen wichtigsten Geldgeber verliert, den Schmuckfabrikanten Thomas Sabo, der nach der Saison aussteigen will. Die Haie sind ihrerseits finanziell abhängig von ihrem Hauptgesellschafter Frank Gotthardt. Ist der Software-Millionär, der die Haie seit 2010 unterstützt, noch bei Laune? „Ja“, sagt Walter. Es gebe keinen Grund zur Beunruhigung – und: „Wir sind in einem sehr engen und guten Austausch mit Frank Gottardt. Er erwartet, dass wir mit vollem Einsatz und mit Leidenschaft, guten Strategien und klugen Entscheidungen den Standort weiter nach vorne bringen.“

Verluste reduzieren bis zur schwarzen Null

Das kann aus der Geschäftsführersprache in etwa so übersetzt werden: Gewinne zu machen, ist im Eishockey utopisch, denn die DEL hat im Gegensatz zum Fußball kaum TV-Erträge. Doch der Gesellschafter erwartet, dass die Haie ihre Verluste reduzieren und sich der schwarzen Null annähern. In dieser Hinsicht haben die Kölner eine gute Nachricht zu verkünden. Der Dauerkartenverkauf läuft laut Walter besser als im Vorjahr, fast 5000 Saisontickets seien schon abgesetzt worden. 2018/19 blieb der KEC unter dieser Marke. Walter führt die guten Zahlen darauf zurück, dass der KEC im Frühjahr bis ins Playoff-Halbfinale kam und die Fans mitriss. „Wir haben ein gutes Fundament gebaut und Begeisterung geweckt. Darauf wollen wir aufbauen.“ Die Saison beginnt für die Haie am 13. September mit einem Heimspiel gegen Iserlohn.