Großteil der Flüge gestrichenAm Freitag Streik am Flughafen Düsseldorf

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DUS

Düsseldorf/Köln – Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die unter anderem in der Fluggastkontrolle, dem Rollstuhlservice und in der Personal- und Warenkontrolle tätig sind, am Flughafen Düsseldorf zum Streik am Freitag, dem 25. Februar auf. Der Streik soll um 3 Uhr beginnen und um 24 Uhr wieder enden.

Erhebliche Verzögerungen am Düsseldorfer Flughafen erwartet

Deswegen ist laut Flughafen Düsseldorf mit Beeinträchtigungen des Flug- und Abfertigungsbetriebs zu rechnen – voraussichtlich muss ein großer Teil der geplanten Flüge von den Airlines gestrichen werden. Fluggäste müssen sich auf erhebliche Verzögerungen bei der Passagierkontrolle einstellen. Auch die Personal- und Warenkontrolle sowie weitere Sicherheitsdienstleistungen sind betroffen, heißt es vom Flughafen. „Der Flughafen bereitet sich gemeinsam mit Airlines und Behörden bestmöglich auf den Streik vor. Dennoch müssen Passagiere mit längeren Wartezeiten und Flugausfällen rechnen.Operativ wird der Zugang zu den Gates – je nach Situation – auf einen Sicherheitskontrollbereich konzentriert", teilte der Airport mit.

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Alle Passagiere, die im Streikzeitraum einen Flug ab Düsseldorf geplant haben, werden gebeten, sich schon heute und spätestens vor Anreise zum Flughafen unbedingt bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren. Passagiere werden zudem gebeten, ihr Handgepäck auf ein Minimum zu reduzieren, um die Kontrollen zu beschleunigen. Im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten werde Handgepäck durch die Airlines eingecheckt. Am Flughafen Düsseldorf sind für den morgigen Freitag rund 280 Flugbewegungen geplant. Der Airport rechnet mit insgesamt etwa 26.700 Passagieren.

In zwei Verhandlungsrunden zur Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen konnte bisher keine Einigung erzielt werden. Verdi verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die Arbeitgeber haben zwar ein Angebot unterbreitet, das jedoch weit hinter den Erwartungen der Gewerkschaft zurückbleibt. „In Düsseldorf werden aktuell mindestens 500 Fachkräfte benötigt, um die Kontrolle der Fluggäste in einer angemessenen Zeit vornehmen zu können und um lange Warteschlangen zu vermeiden. Deshalb muss die Arbeit der Luftsicherheitskräfte finanziell attraktiv bleiben. Das Arbeitgeberangebot ist dafür nicht ausreichend und gleicht noch nicht einmal die Preisentwicklung aus. Außerdem wollen die Arbeitgeber Nullmonate durchsetzen“, sagte Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. „Schon jetzt zeichnet sich ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ab, die bereit sind, rund um die Uhr, an Wochenenden und an Feiertagen äußerst flexibel zu arbeiten.“

Ein Euro mehr Lohn gefordert

Die Luftsicherheitskräfte fordern eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus soll in der Tarifrunde der Lohn für die Luftsicherheitskräfte Fracht und Personal-/Warenkontrolle mit behördlicher Prüfung auf die Lohnhöhe der Luftsicherheitsassistenten (Fluggastkontrolle) nach dem Grundsatz gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit angehoben werden.

Bereits am Mittwoch bis 24 Uhr hatte es Streiks der Beschäftigten im Sicherheitsbereich des Flughafens Köln/Bonn gegeben. Dort gibt man sich demonstrativ gelassen, was die Auswirkungen anbetrifft. „Der Streik des Sicherheitspersonals an den Personal- und Warenkontrollstellen hatte auf den Flugbetrieb am Köln Bonn Airport keine Auswirkungen. Die Passagierkontrollstellen in den Terminals waren von dem Ausstand nicht betroffen“, teilte ein Flughafensprecher mit.

Video von Lkw-Schlangen in Köln/Bonn

Verdi hatte die Beschäftigten der Sicherheitsdienstleister an den Personal- und Warenkontrollstellen in Köln/Bonn in der Zeit von 4 bis 24 Uhr zu einem Streik aufgerufen. Betroffen waren vor allem Anlieferverkehr und die Flughafenmitarbeitenden, deren Arbeitsplatz im Sicherheitsbereich liegt. Diese mussten besonders in Stoßzeiten lange Wartezeiten in Kauf nehmen, weil ein Großteil der Personalkontrollstellen infolge des Streiks geschlossen blieb.

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