Neue Flüge ab SchwedenKölner Airline Eurowings stellt 150 neue Mitarbeiter ein

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Airbus Eurowings

Airbus A 319 von Eurowings in Köln/Bonn. Bald startet die Lufthansa-Tochter auch ab Stockholm.

Köln – Der Lufthansa-Billgflieger Eurowings will sein Geschäft nach Nordeuropa ausdehnen. Zu Ende März kommenden Jahres werde eine neue Basis mit zunächst fünf Flugzeugen in Stockholm eröffnet, teilte das Unternehmen am Donnerstag an seinem Sitz in Köln mit. Mit dem Angebot zu 20 europäischen Sonnenzielen und Hauptstädten will die Lufthansa-Tochter offensichtlich in die Lücke stoßen, die der kriselnde Anbieter Norwegian in Skandinavien offen lässt.

Stockholm wird elfter Eurowings-Standort

Eurowings-Chef Jens Bischof setzt zudem auf Kaufkraft und Qualitätsbewusstsein der dortigen Kundschaft. Er erklärte: „Schweden ist ein Markt, der hervorragend zu unserer Ausrichtung als Value-Carrier für Europa passt.“ Stockholm wird damit ab dem Sommerflugplan 2022 zum elften Eurowings-Standort in Europa. Neben sechs deutschen Flughäfen gibt es dann jeweils eine Basis in Palma de Mallorca, Prag, Pristina, Salzburg und Stockholm. Zum Start suche man dort 150 neue Crew-Mitglieder, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

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Vor wenigen Tagen hat der amerikanische Betreiber Global Lounge Network den Gastronomie-Betrieb der neuen Lounge am Flughafen Köln/Bonn als Partner von Eurowings aufgenommen.

Anders als bislang ist die neue Lounge nicht mehr nur den Lufthansa-Vielfliegern vorbehalten. „Für später 26 Euro kann sich jeder Passagier Zutritt zur neuen Lounge erkaufen", sagt Max Garve, Geschäftsführer des Gastronomie-Betriebes. Im September gilt als Eröffnungsangebot der Preis von 20 Euro. Die Preise beziehen sich auf je einen Tag.

Lounge für Eurowings-Kunden ist gestartet

Erster Partner der neuen Lounge ist Eurowings, die mit einem Passagier-Anteil von zwei Dritteln in Köln/Bonn mit Abstand die größte Fluggesellschaft am Airport ist. „Für Business-Class-Passagiere der gesamten Lufthansa-Gruppe ist der Zugang kostenlos", sagte Eurowings-Chef Jens Bischof. Neben Lufthansa und Eurowings gilt das also auch für Passagiere der Lufthansa-Töchter Austrian Airlines, Brussels und Swiss. Ebenfalls können Lufthansa-Kunden mit HON- oder Senatorenstatus das Angebot gratis nutzen. Sie dürfen dabei eine Begleitperson mitnehmen. Darüber hinaus haben laut Max Garve mit Priority Pass (ermöglicht gegen Gebühr weltweiten Zugang zu Lounges) oder einer Kreditkarte von Diners Club Zutritt zur neuen Gastronomie. Im Moment laufen noch Gespräche für Partnerschaften mit Turkish Airlines und einer russischen Fluggesellschaft.

Die Lounge, die sich im Abflugbereich des Terminal 1 hinter den Sicherheitskontrollen befindet, ist täglich von fünf Uhr morgens bis zwei Uhr in der Nacht geöffnet. Der Betreiber will nach einer Testphase über eine 24-Stunden-Öffnung entscheiden. Die Räume sind 800 Quadratmeter groß und bieten Platz für 120 Gäste. Aktuell gilt außer auf den Sitzplätzen Maskenpflicht.

Ryanair will 5000 neue Jobs schaffen

Auch die Konkurrenz von Eurowings buhlt zum nahenden Ende der Krise um Kunden. Als größter Billigflieger des Kontinents will die irische Ryanair ihr Geschäft nach der Corona-Krise noch stärker ausweiten als bisher bekannt. Im Geschäftsjahr bis Ende März 2026 soll die Zahl der Passagiere von Ryanair und seinen Konzern-Airlines wie Lauda auf mehr als 225 Millionen wachsen, teilte das Unternehmen am Donnerstag anlässlich seiner Hauptversammlung in Dublin mit. Das sind 25 Millionen mehr als bisher angepeilt und über anderthalb Mal so viele wie im Geschäftsjahr bis Ende März 2020. Damals hatte Ryanair knapp 149 Millionen Fluggäste gezählt.

Ryanair-Chef Michael O'Leary will das Flugangebot dort ausbauen, wo andere Airlines aufgeben mussten oder ihre Flotten im Zuge der Corona-Krise verkleinert haben. In diesem Zuge sollen bei Ryanair mehr als 5000 neue Jobs für Piloten, Flugbegleiter und Techniker entstehen.

Auch der ungarische Konkurrent Wizz Air hatte vor wenigen Tagen eine starke Expansion von derzeit 142 auf rund 500 Jets bekräftigt und die Einstellung von 1000 Menschen noch in diesem Jahr angekündigt. (mit dpa)