Demo am SonntagMenschenkette über zwei Kölner Brücken für Frieden in Gaza – Gegenprotest angekündigt

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Pro-palästinensische Demonstranten stehen auf dem Bahnhofsvorplatz.

Auf 2000 Teilnehmer hoffen die Organisatoren der pro-palästinensischen Demonstration (Archivbild).

Kernforderungen sind ein Ende der Waffenlieferungen und eine Freilassung der israelischen Geiseln. 

Neun Monate nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg in Gaza rufen verschiedene Organisationen in Köln für Sonntag, 7. Juli, zu einer Kundgebung und einer Menschenkette über die Hohenzollernbrücke und die Deutzer Brücke auf. Mit der Aktion soll ein dauerhafter Waffenstillstand im Nahostkonflikt gefordert werden.

Zu den Initiatoren der Demonstration gehören die Palästinensische Gemeinde Köln, die Städtepartnerschaftsvereine Köln-Bethlehem und Bonn-Ramallah. Auch die Partei Mera25 beteiligt sich an der Aktion, genauso wie Akteure des ehemaligen pro-palästinensischen Camps an der Universität zu Köln, die Gruppe Palästina-Solidarität und die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“. Die Initiativen haben von 13 Uhr bis 15.30 Uhr insgesamt 2000 Menschen für die Demonstration samt Abschlusskundgebung am Ottoplatz in Deutz angemeldet, bestätigt ein Sprecher der Polizei. 

Menschenkette über Deutzer Brücke und Hohenzollernbrücke

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Man appelliere an „Menschenwürde für alle Menschen“, heißt es in einer Ankündigung der Veranstalter. So wird „ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand, ein Stopp der Waffenlieferungen und deren Finanzierung sowie umfassende humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung“ gefordert. 

Route für die Menschenkette

Route für die Menschenkette

Mehrere Kölner Initiativen kritisieren die Demonstration und haben zu einer Gegenveranstaltung aufgerufen. Unter anderem am Reiterdenkmal an der Hohenzollernbrücke wollen die Initiativen „Klare Kante“, „City of Hope“ und „Omas gegen Rechts“ mit einer Mahnwache der von der Hamas ermordeten Israelis und vergewaltigten Frauen gedenken.

Sie kritisieren den Aufruf des Bündnisses als einseitig. „Zwar wird in der Langversion des Aufrufs in einem Nebensatz auch die Freilassung der israelischen Geiseln gefordert, der Tenor liegt aber auf einer palästinensischen Opferperspektive“, heißt es in dem Aufruf zur Mahnwache.

Außerdem hätten sich einige der beteiligten Initiativen in der Vergangenheit nicht klar von der Hamas distanziert oder den Angriff der Hamas relativiert. So verglich die „Jüdische Stimme“ den Terrorangriff der Hamas etwa mit einem „Gefängnisausbruch“. Das pro-israelische Bündnis fordert  „dass die Stadt Köln unmissverständlich klarstellt, dass das Existenzrecht Israels nicht zur Disposition steht und dass sie diese Klarstellung auch von den in ihrem Namen sprechenden Partnerschaftsvereinen erwartet.“ (lme/fho)