Zülpich hat Sasse-Nachfolger gefundenAuf die Größe kommt es beim Fußball doch an

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Die Freude über seine beiden Treffer hielt sich bei Nierfelds Maxi Patt (r. hier gegen den ETSC) in Grenzen.

Die Freude über seine beiden Treffer hielt sich bei Nierfelds Maxi Patt (r. hier gegen den ETSC) in Grenzen.

Kreis Euskirchen – Nierfeld fremdelt noch mit seiner alten sportlichen Heimat, die erfolgsverwöhnten Bessenicher können mit Rückschlägen umgehen und in Zülpich scheint eine Antwort auf die Frage nach dem Sasse-Nachfolger gefunden: Der erste Spieltag in der Bezirksliga-Staffel 3 brachte interessante Erkenntnisse ans Tageslicht.

Im Schleidener Tal war die Erleichterung groß, als man endlich wieder im „Wohnzimmer“, der Kloska-Arena, antreten durfte. Allerdings verlief die Rückkehr nicht im Sinne von Trainer Dominik Peiffer. Das lag weniger daran, dass die Schwarz-Weißen mit dem neuen und etwas rutschigeren Kunstrasen Schwierigkeiten hatten, sondern an den unverändert gebliebenen Abmessungen des Spielfeldes.

Nierfeld muss sich an Größe gewöhnen

„Die Partie hat gezeigt, dass wir uns nach der Zeit auf deutlich größeren Sportplätzen wie in Nettersheim erst wieder an die Verhältnisse gewöhnen müssen“, erläutert Peiffer, der viel Arbeit auf sich und seine Schützlinge zukommen sieht.

Einübung der Standards (offensiv wie defensiv), Positionswechsel und Handlungsschnelligkeit mit und gegen den Ball stehen auf der To-do-Liste, außerdem fordert der Coach weniger Hektik in den eigenen Aktionen und mehr fußballerische Akzente. Trotz der Auftaktniederlage notierte Peiffer auch Positives: Maxi Patt präsentierte sich als nervenstarker Elfmeterschütze und dürfte als Eckballspezialist zusätzlich an Bedeutung gewinnen.

Die Neuzugänge Covenant Oku Smart (Abwehr), Andreas Nellessen (Mittelfeld) und Christian Uche (Sturm) deuteten an, dass sie dem Team wertvolle Impulse verleihen werden – auch wenn Smart und Uche momentan nur auf Englisch kommunizieren können.

Knochenmarkspende in Sötenich 

Die anstehende Begegnung am Sonntag beim SV Sötenich, der mit einem Auswärtspunkt gut gestartet ist, wurde auf Wunsch der Gastgeber auf 11 Uhr verlegt. Währenddessen findet auf dem Sportgelände eine Aktion der DKMS statt, bei der sich die Zuschauer typisieren lassen können. „Wir hoffen, dass viele Leute kommen, um den guten Zweck und unsere Mannschaft zu unterstützen“, erklärt Trainer Christian Hammes, der Nierfeld im Lokalderby favorisiert sieht.

Derby lieferte alles, was das Herz begehrt

Stichwort Lokalderby: Das Stadtduell zwischen Zülpich und Bessenich lieferte alles, was das Fußballerherz begehrt – mit weitreichenden Folgen und wichtigen Fakten für die Platzherren, die offensiv wie nie – Marius Lepartz und Devin Nikisch besetzten die defensiven Außenbahnen – aufgestellt waren. Negativ fällt ins Gewicht, dass Torhüter Robin Metternich nach seinem Platzverweis zunächst fehlen wird und sein Vertreter Julian Becker nach seiner Hereinnahme noch keine Sicherheit ausstrahlte. Allerdings sollte man dem 20-jährigen Keeper die Chance geben, sich in Ruhe zu entwickeln.

Sasse-Nachfolger? Ja? Nein? Vielleicht!

Gute Nachrichten gab es dagegen im Angriff, wo es Dominik Spies gelang, sich mit zwei Treffern in den Vordergrund zu spielen. Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde der Neuzugang von den Anhängern mit Sprechchören gefeiert. Ihn als Nachfolger von David Sasse hochzujubeln, wäre allerdings blanker Unsinn.

Spies wird schon deshalb an dieser Hürde scheitern, weil es eine Torquote wie zuletzt ohne den ETSC nicht geben wird. Der 26-Jährige stellte jedoch unter Beweis, dass er – mit Marlon Große, der ebenfalls ein tolles Debüt hinlegte, und den anderen Angreifern – dem Offensivspiel des TuS ein anderes Gesicht verpassen kann.

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Für Furore bei Bessenich sorgten nicht die üblichen Verdächtigen wie Kunst, Noutsos oder der verletzte Hartmann, sondern der Nachwuchs. Mit Raphael Fuchs, Silas Kleiber und Valon Maloku war keiner der drei Torschützen älter als 20 Jahre. Wie die drei Talente ihre Rollen ausfüllten, dürfte Trainer Artur Mezler gefallen haben. Gleiches gilt für die Reaktion, die seine Spieler nach dem 1:3-Rückstand in den Schlussminuten zeigten.