Schutz vor HochwasserInvestor will in Schleiden 24 Wohnungen auf Stelzen bauen

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Blick in die Reidtmeisterstraße in Schleiden mit Wohnhäusern auf der linken und den Nahkauf auf der rechten Seite.

Die Wohnhäuser auf der linken Seite der Reidtmeisterstraße sollen abgerissen und durch zwei viergeschossige Gebäudekomplexe auf Stelzen ersetzt werden, die etwas niedriger werden als der Bau gegenüber.

24 Wohnungen will ein Investor in Schleiden bauen und dafür drei Häuser abreißen. Das hat politische Folgen.

Die ASA Immobilien GmbH & Co. KG aus Nideggen will drei Einfamilienhäuser in der Reidtmeisterstraße in Schleiden abreißen und dort zwei Gebäudekomplexe auf Stelzen mit jeweils vier Geschossen und einem Pultdach errichten. 24 Wohnungen mit Größen zwischen 65 und 83 Quadratmetern sollen entstehen. Eine erste Planung stellte Geschäftsführer Salverio Nunziata am Dienstagabend im Schleidener Stadtentwicklungsausschuss vor.

Das Unternehmen aus Nideggen hatte schon 2018 den Nahkauf-Supermarkt in der Reidtmeisterstraße 1 bis 3 gekauft. „Weil kein Pächter gefunden wurde, wird der Markt in Eigenregie betrieben“, erklärte der Geschäftsführer. Mittlerweile habe die ASA zwei weitere Märkte übernommen, ein vierter sei in Planung.

Außerdem gehören der Firma nach Angaben von Nunziata in der Eifel 16 Objekte mit derzeit 90 Mietwohnungen. Der Nahkauf in Schleiden sei nach der Flut bereits instandgesetzt und modernisiert worden. Die Wohnungen über dem Supermarkt sollen aber noch energetisch und optisch aufgewertet werden.

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Schleiden: Wohnhäuser waren bei der Flut zerstört worden

„Die drei Häuser gegenüber haben wir in den vergangenen Jahren gekauft. Sie waren alle von der Flut zerstört und müssen abgerissen werden“, sagte Nunziata. Nur das Gebäude mit der Hausnummer 4 habe man saniert und vorübergehend vermietet. „Der Mieter weiß aber, dass auch dieses Haus für den Neubau weichen muss.“

Zu sehen ist ein Entwurf der beiden Gebäude.

Schleiden: So soll der neue Gebäudekomplex mit dem Treppenhaus in der Mitte aussehen.

Die Flut habe die Planungen um rund eineinhalb Jahre zurückgeworfen. Um die neuen Gebäude vor künftigen Hochwassern zu schützen, sollen sie auf Stelzen errichtet werden. Im Erdgeschoss soll es nur überdachte und nicht überdachte Parkplätze sowie Abstellräume geben. „Wir haben für jede Wohnung zwei Stellplätze vorgesehen. Eine Tiefgarage wäre an diesem Standort direkt an der Olef nicht sinnvoll“, betonte der Geschäftsführer,

Planung in Schleiden orientiert sich an Höhe des Hochwassers 2021

Auf den Stelzen sind zwei viergeschossige Gebäudekomplexe geplant, die in der Mitte durch einen gemeinsamen Treppenhaustrakt mit Aufzug verbunden sind. „Wir haben uns an den Höhen des Hochwassers von 2021 orientiert“, sagte Nunziata. Die Decke des Erdgeschosses liege um einen Meter höher als bei dem Ereignis.

In den drei Etagen darüber sollen jeweils acht Wohnungen untergebracht werden, die im Durchschnitt 72 Quadratmeter groß sind. Die Energieversorgung der Gebäude soll mit Wärmepumpen, Photovoltaikanlage und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ökologisch und nachhaltig sein.

„Wir haben Handwerker, mit denen wir bei allen unseren Projekten zusammenarbeiten. Die meisten Firmen kommen aus dem Raum Nideggen“, antwortete Nunziata, nachdem er von einem Ausschussmitglied gefragt worden war, ob auch Handwerker aus dem Schleidener Stadtgebiet mit Aufträgen rechnen könnten.

Damit das Projekt realisiert werden kann, müssen Parzellen zusammengelegt und der B-Plan angepasst werden. Darüber soll in der nächsten Sitzungsfolge entschieden werden.