Leverkusens größtes VolksfestKirmes, Oldtimer und Pit Hupperten ziehen Tausende nach Schlebusch

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Kirmes

Traditionell beliebt bei Adrenalin-Junkies: Break-Dance

Die von dem vielen Regen matschige Wiese verleiht dem Wuppermann-Park noch mehr Festival-Charakter.

Kein Regen, über 30 000 gut gelaunte Gäste und eine ausgelassene Atmosphäre – der Auftakt des 39. Schützen- und Volksfests in Schlebusch war ein Erfolg. Bereits am ersten Tag sorgte das Fest für Begeisterung: Rund 2000 Menschen feierten im Wuppermannpark das Konzert von „Pit Hupperten und die Allerwertesten“, während tausende andere den ganzen Tag die Kirmes auf dem Marktplatz und den ersten „Leverkusener Oldtimer-Tag“ in der Fußgängerzone besuchten.

„Pit Hupperten und die Allerwertesten“ rocken den Wuppermannpark

Am Donnerstagabend verwandelte sich der Wuppermannpark in eine pulsierende Konzertarena, als „Pit Hupperten und die Allerwertesten“ die Bühne betraten. Rund 2000 Menschen haben sich versammelt, um dem Mix aus Pop, Funk und Soul zu lauschen. Für viele war es ein Wiedersehen nach langer Zeit, denn 2019 hatte Hupperten mit den „Allerwertesten“ zuletzt auf dem Schlebuscher Volksfest gespielt, seit er 2017 zu den Bläck Fööss gestoßen ist, sind die Auftritte seltener geworden. „Vor Corona haben die uns schon total überrascht, schön, dass sie wieder hier sind“, gibt Jacky Kröscher an.

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Pit Hupperten auf der Bühne vor Menschenmenge

Pit Hupperten und die Allerwertesten heizten den Menschen auf der matschigen Festwiese ein

Die Geschichte hinter diesem Wiedersehen ist charmant. Der Veranstalter Werner Nolden habe den in Schlebusch geborenen Hupperten zufällig beim Einkaufen getroffen und fragte ihn spontan, ob er nicht wieder auf dem Volksfest spielen würde. Hupperten habe darauf hin keine Sekunde gezögert und habe Einkaufswagen an Einkaufswagen sofort „jederzeit“ gesagt. Mit dem funkigen Groove von „Soulman“ legte er mit seinen „Allerwertesten“ so einen fulminanten Start hin. Mit sieben Musikern im Rücken, davon drei Bläser mit energetischen Bläserriffs brachte Hupperten die Menge sofort zum Mitwippen. Besonders Familie Kämmerling genoss diesen Auftakt sichtlich.

Köbes Underground und die Höhner folgen

Die Band brachte die Menge mit einer dynamischen Performance von „Uptown Funk“ zum Toben. Mark Ronson und Bruno Mars hätten stolz sein können, als der gesamte Park im Chor „Don’t believe me, just watch!“ sang. Mit „Tainted Love“ wechselte die Stimmung zu einem nostalgischen Mix aus Pop und New Wave. Die moderneren Synthesizer-Melodien und der treibende Rhythmus ließen die Herzen im Wuppermannpark höherschlagen. Als „Take on Me“ erklang, konnte man die elektrisierende Spannung förmlich spüren – Gänsehautmomente. Bei „Oh Jonny“ gaben die „Allerwertesten“ nochmal alles. Der treibende Beat und die eingängigen Gitarrenriffs heizten die Stimmung weiter an. Die Wiese wurde zur matschigen Tanzfläche.

Am Samstag wird um 18 Uhr die kölsche Band „Köbes Underground“, am Sonntag um 16 Uhr „Müller und Band“ und um 18 Uhr die „Höhner“ spielen. Da der Rasen im Wuppermannpark durch den Regen der vergangenen Woche sehr matschig ist, empfiehlt der Veranstalter feste Schuhe anzuziehen.

Nostalgie beim ersten „Leverkusener Oldtimer-Tag“

Chromglanz und Nostalgie bestimmen die Fußgängerzone beim ersten „Leverkusener Oldtimer-Tag“, organisiert von den „Oldtimer Freunden Leverkusen“ – ein Paradies für Liebhaber historischer Fahrzeuge. Ein strahlend grüner „Suzuki L J 80“ aus dem Jahre 1981 fällt ins Auge. Es ist der ganze Stolz von Peter Ridder. „Mein Bruder war bei der Feuerwehr und hat mich damals auf eine Probefahrt mitgenommen, als ich ein Auto gesucht habe“, erinnert er sich. Nach dieser Fahrt gab es für mich nur noch eine Frage: „Wo muss ich unterschreiben?“ 12.500 D-Mark hatte der Offroader damals gekostet – nur 15.000 Stück wurden verkauft. „Ich habe den komplett zerlegt und neu aufgebaut“, gibt Ridder an. Die Luftzufuhr für den Motor habe er mit einem Schlauch hoch verlegt, so könne der Oldtimer sogar durch Flüsse fahren. Zwei Jahre habe die Restauration gedauert, seitdem fahre er täglich damit, über 200.000 Kilometer sind so zusammengekommen.

Mann in einer Isetta

Peter Schmidt mit seiner Isetta

Wolfgang Stelzmann und Peter Hennen, die die Oldtimer Freunde Leverkusen erst 2023 gegründet haben, organisierten die Veranstaltung. „Wir wollen den Charme dieser Fahrzeuge mit anderen teilen“, erklärt Stelzmann. Zu sehen gab es alles von eleganten Autos, wie einen alten Rolls-Royce, denn man auch für Hochzeiten mieten kann, über robuste Motorräder wie eine „Adler“. Andreas Wirtz aus Manfort habe rund 300 Stunden in die Restauration gesteckt: „Da saß ich manchmal abends vor dem Fernsehen und habe Gewinde nachgeschnitten und Schrauben poliert.“ Peter Schmidt hat ein ganz besonderes Auto: eine „Isetta“ – in das kleine Gefährt steigt man von vorne ein. „Es ist ein ganz großartiges Gefühl damit zu fahren, alle bleiben stehen und gucken“, erklärt er. Wobei ihm genau das bei seiner letzten Reise nach Sizilien etwas Angst bereitet habe: „Man kann sie ja sehr leicht einfach wegtragen.“

Kirmes Fahrspaß und Ein-Einhalb-Meter-Bratwurst

Es hat sich eine lange Schlange gebildet vor der Bude der Ein-Einhalb-Meter-Bratwurst. „Hier stehen so viele an, die muss legendär schmecken“, murmelt ein Besucher in der Menge. Nina Teller und Freund Joel Kus wagen eine Fahrt auf dem „Break-Dance“. Den Adrenalinkick zu suchen sei für die Beiden nichts außergewöhnlich: „So eine Fahrt macht richtig Spaß, nur brauchen wir jetzt erst mal eine Pause.“

Menschen am Biertisch

Olaf Strauch, Ralf und Sandra Guse und Heinz Müller treffen sich regelmäßig auf dem Volksfest zum gemeinsamen Bier

Olaf Strauch, Ralf und Sandra Guse und Heinz Müller genießen ein kaltes Bier gemeinsam. „Für uns ist der gemeinsame Besuch auf der Kirmes Tradition“, gibt die Freundesgruppe an. Auf Strauchs T-Shirt und Tasche prangt die satirische Forderung: „Bierpreisbremse jetzt!“

Die Bierauswahl im Park ist groß – man merkt, dass Nolden auch die Bierbörse organisiert. Frank Schneider leitet den Hofbräu-Stand im Wuppermannpark: „In so einem Team Bier auszuschenken, macht am meisten Spaß.“


Neuer Schützenkönig der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Schlebusch 1418 e.V. ist Daniel Geuhs. Mit dem 244. Schuss errang der 35-jährige Papiermachermeister die Königswürden und tritt die Nachfolge von Simone Nacken an. Zu seinem Königsoffizier hat er Andreas Velser ernannt und als Hofdamen werden ihn das Jahr seine Partnerin Kerstin Burggraf, sowie Nadine Velser, Nicole Velser, Nichelle Germies und Sandra Saal begleiten.

Den Vereinsvogel holte sich die Bruderschaft Quettingen mit dem 247. Schuss. Den Wettkampf um den Bürgervogel konnte Rita Zimmermann mit dem 296. Schuss für sich entscheiden. Die Feierlichkeiten gehen noch weiter: Mit dem Königsball für geladene Gäste am Samstagabend, der Krönungsmesse sowie dem anschließenden großen Festzug am Sonntag.