Ausstellung in Nümbrecht„Kinderrechte sind überall wichtig, weltweit und in Oberberg“

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Auf zwölf großen Stellwänden im Nümbrechter Rathaus werden Geschichten von Kindern erzählt. Und ihre Gesichter gezeigt.

Nümbrecht – „Die Arbeit ist so schwer, ich würde gern mal auf einen Spielplatz gehen“, formuliert die Schrift auf einem Plakat die Wünsche und Sehnsüchte eines Jungen, der vor einer Fabrik steht – vielleicht irgendwo in Asien. Auf einem anderen Plakat protestieren Mädchen gegen eine viel zu frühe Verheiratung. „Umweltprobleme können wir nur ändern, wenn wir zusammenhalten!“, verkündet ein weiteres Plakat.

Es sind fröhliche Kindergesichter aus aller Welt, die Mut machen sollen, sich gemeinsam für Kinderrechte einzusetzen, dazu jeweils Texte, die nachdenklich stimmen. Zu sehen sind sie zurzeit auf zwölf großen Stellwänden im Foyer des Nümbrechter Rathauses, am Freitag wurde die Ausstellung „30 Jahre Kinderrechte“ eröffnet.

Einsatz für Toleranz - vor der eigenen Haustür

Ebenso lange ist die Mitorganisatorin Anne Versaevel-Keller bereits für die Organisation Terre des Hommes aktiv. Anfang Januar hat sich die Gruppe Nümbrecht, die schon seit über 30 Jahren existiert, geöffnet und heißt jetzt Terre des Hommes Oberberg. „Kinderrechte sind überall wichtig, weltweit und auch in Oberberg“, sagt die Ansprechpartnerin und verweist auf ein Plakat, auf dem es heißt „Gleichgültigkeit unterstützt Gewalt“.

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„Auch bei uns brauchen Kinder starke Unterstützer, die Kinderrechtskonvention macht die Welt gerechter, auch hier“, führt Versaevel-Keller aus und verweist auf die gerade heftig diskutierte Forderung, Kinderrechte in die Verfassung aufzunehmen.

Ihr liege es am Herzen, sich für benachteiligte Kinder und gerade hier vor Ort „für Vielfalt und Toleranz und gegen Rassismus“ einzusetzen. Das Projekt „Straßenkinder“, die Aktion „Rote Hand“ gegen Waffen in Kinderhand, ein Filmabend über Kinder im Gazastreifen sind nennt sie als Beispiele für gelungene Projekte.

Film „Eldorado“ erzählt vom Leid im Mittelmeer

Rund 50 Besucher, etliche von ihnen aktiv in der Flüchtlingshilfe, waren zur Ausstellungseröffnung gekommen und sahen sich den aufwühlenden Film „Eldorado“ über die lebensgefährliche Flucht von Menschen über das Mittelmeer und die bewegende Rettung aus Seenot an, immer wieder verknüpft mit sehr persönlichen und emotionalen Erfahrungen des Schweizer Filmemachers.

Dessen Familie hatte im Zweiten Weltkrieg ein Flüchtlingsmädchen aufgenommen und aufgepäppelt. „Als Zuschauer des Films erleben wir hautnah mit, was uns die Menschen, um die wir uns kümmern, immer wieder erzählen“, sagte einer der Gäste, Dieter Brüser vom Waldbröler Freundeskreis Asyl.

Die Ausstellung  ist noch bis zum 20. Februar zu sehen während der Öffnungszeiten des Nümbrechter Rathauses, Hauptstr. 16.