25 Jahre EngelsartIn Engelskirchen darf die Kunst auch schon mal floppen

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25 Jahre Engelsart und damit 25 Jahre ehrenamtliches Arbeiten in der Kunstszene Engelskirchens, darauf blickt der Vorstand zurück, das sind (von links): Irmi Nieswandt-Cremer und Renate Seinsch sowie Achim Lahr und Georg Bauer sowie Ulrike Hollmann.

25 Jahre Engelsart und damit 25 Jahre ehrenamtliches Arbeiten in der Kunstszene Engelskirchens, darauf blickt der Vorstand zurück, das sind (von links): Irmi Nieswandt-Cremer und Renate Seinsch sowie Achim Lahr und Georg Bauer sowie Ulrike Hollmann.

Mit einem Festabend und einer Schau an der frischen Luft feiert die Kulturinitiative Geburtstag. Auch einen humorvollen Rückblick gab es.

Im Alten Baumwolllager funkelte am Samstagabend die Kunst in allen Ecken. Die Kulturinitiative Engelsart feierte mit einem Fest ihr 25-jähriges Bestehen und rund 50 Besucherinnen und Besucher feierten in Engelskirchen mit. Mit Pantomime, Musik und Comedy hatte der Verein einen wirklich bunten Mix aus allen kulturellen Bereichen organisiert. Gleich zu Beginn stellte das Duo Heike Bänsch und Kristin Kunze pantomimisch und amüsant das Dilemma um die Frage dar, wer denn nun wichtiger sei: der Musiker oder der Dirigent? Letztendlich waren jedoch beide gleich wichtig, und mit dieser Erkenntnis sangen die Akteurinnen vereint mit dem Publikum ein Ständchen für die Kulturinitiative.

Auch Engelskirchens Bürgermeister Karthaus nimmt viel Begeisterung für Engelsart wahr

In seiner Ansprache benannte Engelskirchens Bürgermeister Gero Karthaus die Arbeit von Engelsart als Fundament der Kulturszene in der Gemeinde. Er bekomme regelmäßig von Hinzugezogenen die Rückmeldung, dass sie hier in der ländlichen Region keine solch ausgeprägte Kulturszene erwartet hätten. Auch mit dem Aufgreifen der Geschichte mit den Briefen der Familie Engels oder dem Visualisieren der Verbindung zu den Partnerstädten durch die neue Skulptur leisteten die Kulturfreunde einen wichtigen Beitrag für die Gemeinde.

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Karthaus dankte allen für die ehrenamtliche Arbeit und stellte als Jubiläumsgeschenk eine neue Beleuchtung für das Baumwolllager in Aussicht. Diesen Wunsch hegten die Kunstfreunde schon lange, um die Werke auf ihren Ausstellungen ins rechte Licht setzen zu können.

Eine Fotoschau erzählte in Engelskirchen die Geschichte von Engelsart

Mit einer Fotoschau gaben die Initiatoren einen Rückblick auf die vielfältige Arbeit seit der Gründung im Jahr 1999. Renate Seinsch, Mitglied der ersten Stunde, erzählte dazu aus den Anfängen. Die erste Ausstellung von rund 60 Künstlern habe mangels zentraler Plätze an verschiedenen, meist privaten Orten stattgefunden. Sie erinnerte an Aktionen am Oelchenshammer, in der Aggertalklinik und in Kirchen. Auch private Räume habe man immer wieder finden und nutzen können – und den kleinen, familiären Rahmen geschätzt.

Ein Meilenstein sei dann 2018 die Eröffnung des Alten Baumwolllagers als neue Heimat der Initiative gewesen. Doch bei den rund 700 Aktionen in den vergangenen 25 Jahren seien auch Flops gewesen, gab das Mitglied des Sprecherrates mit einem Augenzwinkern zu. Bei der Idee, die Literatur zum Volk zu bringen, habe man an einem Supermarkt eine kleine Bühne und Stühle aufgebaut. Statt der erhofften Zuhörer seien aber nur Einkaufswagen vorbeigerattert.

Im Anschluss dankte Sprecherratsmitglied Irmi Nieswand-Cremer Renate Seinsch für ihren bedeutenden ehrenamtlichen Einsatz in jenen 25 Jahren. Eine Konzerteinlage von Pianist Roman Nagel, und ein Auszug aus dem Comedyprogramm „Im Alter wird’s verlässlich schlechter“ von „Frau Hollmann und dem Dilettanten“ rundeten das Programm ab.

Am Sonntag eröffnete die Initiative gemeinsam mit den Künstlern Manuele Klein und Detlev Weigand an der Allee hinter dem Rathaus die Freiluft-Ausstellung „Poesie an der Agger“. Auch dieses Projekt soll eine neue Serie werden, so Seinsch.