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Feuer auf dem Aussichtsturm
Nümbrechts Bürgermeister vermutet Brandstiftung

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Vor dem Nümbrechter Aussichtsturm sind Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr zu sehen, sie haben das Blaulicht eingeschaltet.

Feuerwehr vor dem Aussichtsturm in Nümbrecht am Mittwochabend.

Der Turm „Auf dem Lindchen“ ist bei dem Feuer am Mittwochabend kaum beschädigt worden. Die Polizei ermittelt, ob das Feuer gelegt worden ist.

Nach dem Brand auf dem Nümbrechter Aussichtsturm im Wald an der Höhenstraße am Mittwoch vermuten Bürgermeister Hilko Redenius und Jan Foerster, Geschäftsführer der Nümbrechter Bau- und Entwicklungsgesellschaft (BEG), dass das Feuer mit Absicht gelegt worden ist. Die Polizei hatte noch am Abend des Feuers mit den Ermittlungen begonnen, zu deren Stand wollte sich Polizeisprecherin Monika Treutler am Donnerstag auf Nachfrage dieser Zeitung nicht äußern. Ob es sich tatsächlich um Brandstiftung handelt, wollte sie nicht kommentieren, eben mit Blick auf die laufende Polizeiarbeit.

Eigentümer BEG vermutet Absicht

Die BEG ist Eigentümerin des im Jahr 1974 zur Landesgartenschau eingeweihten Holzturms. Dieser war erst 2015 für rund 350.000 Euro saniert worden. Redenius: „Die Bodenplanken sind so tief imprägniert, da muss jemand nachgeholfen haben. Eine achtlos weggeworfene Zigarette reicht nicht.“

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Gegen 20 Uhr am Mittwochabend war die Freiwillige Feuerwehr der Schlossgemeinde an die Höhenstraße gerufen worden, mit etwa 40 Kräften waren die Einheiten Nümbrecht, Hömel, Bierenbachtal und die Drehleiter aus Wiehl im Einsatz.

Schaden an Nümbrechts Aussichtsturm soll schnell repariert werden

Bereits um 20.01 Uhr sei er auch informiert worden, sagt Redenius. Er kündigt an, man werde den 35 Meter hohen Turm „Auf dem Lindchen“ so schnell wie möglich wieder öffnen, sofern ein Statiker grünes Licht dafür gibt. „Dann schicken wir sofort einen Schreiner, damit der das betroffene Holz auswechseln kann“, schildert der Rathauschef.

Der Schaden an dem Wahrzeichen sei eher gering, urteilt Redenius: „Einige Bodenbretter und ein Geländer haben gebrannt.“ Dem Vernehmen nach war das Ausflugsziel am Abend des Brandes nicht verschlossen. Ausgebrochen war er auf der obersten, begehbaren Ebene.

Vor dunklem Nachthimmel ist ein Teil des Aussichtsturms Nümbrecht zu erkennen, der Korb einer Feuerwehr-Drehleiter ist an dem Turm angelegt.

Mit der Drehleiter löschte die Feuerwehr Nümbrecht das Feuer am Aussichtsturm.

Diese Nachricht erreichte Bettina Schröder in ihrem Urlaub, seit Oktober 2020 ist die Nümbrechterin Eigentümerin des „Fuchs und Igel“, der Gaststätte am Fuße des Turms, und lebt in der Wohnung über der Gaststube. Sie wollte sich am Donnerstag sofort auf den Weg nach Hause machen: „Ich habe aber gehört, dass mein Haus keinen Schaden genommen hat“, sagt sie erleichtert. Sie sei in der Nacht von der Gemeinde angerufen worden.

Eigentümerin der Nümbrechter Ausflugsgaststätte erfuhr im Urlaub von dem Feuer

Auch berichtet Schröder davon, dass sie immer wieder Ärger mit Jugendlichen gehabt habe, die sich immer wieder am Abend auf dem Turm aufhielten. „In der Regel rufe ich dann hinauf und die jungen Leute trollen sich dann.“ Offiziell geöffnet sei der Turm bis 22 Uhr, danach werde gewöhnlich der Zugang verriegelt.

Am Einsatzort erklärte Wilhelm Weber, Vizewehrführer der Gemeinde, dass zunächst gemeldet worden war, es brenne ganz oben auf dem Turm. Auf dessen Dach wiederum stehen zahlreiche Masten für den Mobilfunk. Beim Eintreffen habe sich dann jedoch herausgestellt, dass auf der 28 Meter hoch gelegenen Etage darunter die hölzerne Brüstung Feuer gefangen habe.

Unter der Leitung von Marc Funke schlugen zunächst zwei Trupps unter schwerem Atemschutz die Flammen mit Feuerlöschern nieder, bevor sich diese weiter ausbreiten konnten.

Nach dem Herstellen der Wasserversorgung wurde mit einem C-Rohr vom Turm aus, mit einem weiteren von der Drehleiter aus gelöscht. Eine technische Ursache für den Brand sei zu diesem Zeitpunkt nicht feststellbar gewesen, berichtet Weber. Nach gut 90 Minuten war der Einsatz beendet.