„Sehr gute Verfügbarkeit“Freiwillige Feuerwehr Engelskirchen erhält gutes Zeugnis

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Engelskirchen – Ein hervorragendes Zeugnis hat Simon Zens der Freiwilligen Feuerwehr Engelskirchen ausgestellt. Der Geschäftsbereichsleiter und Gesellschafter der Firma Lülf Sicherheitsberatung, die im Auftrag der Gemeinde den Engelskirchener Brandschutzbedarfsplan aufgestellt und nun fortgeschrieben hat, verteilte in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses durchweg gute Noten.

Er bescheinigte der Engelskirchener Wehr, dass sich aus der Auswertung der Einsatzdaten eine „sehr gute Verfügbarkeit“ ergebe. Zens wörtlich: „Wir sehen hier die leistungsfähige Feuerwehr, die der Gesetzgeber fordert.“ Innerhalb der anvisierten Eintreffzeit von zehn Minuten hätten rund 87 Prozent der spezifisch auswertbaren Einsatzstellen erreicht werden können, „unter Berücksichtigung der Folgeminute steigt der Wert bereits auf 91 Prozent“. Bei vielen Einsätzen, besonders nachts und am Wochenende, sei zudem eine sehr schnelle Eintreffzeit und eine deutlich höhere Personalstärke als in den Planungszielen gefordert feststellbar, schreibt die Firma Lülf.

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Zens betonte, wie wertvoll es sei, dass etwa bei der Firma Lukas wochentags ein Mannschaftstransportwagen bereit steht, damit Wehrleute, die dort und bei H & K Müller arbeiten, im Falle eines Alarmes schnell ausrücken können. „Der Tagesalarmstandort bei der Firma Lukas ist ein wichtiger Baustein für ein zeitgerechtes Ausrücken am Standort Engelskirchen“, heißt es dazu förmlich in der Fortschreibung. Die Experten raten, sich Gedanken zu machen, ob dieser Standort ausbaufähig ist – und zwar vor dem Hintergrund der Schließzeiten der Bahnschranken, die ein schnelles Vorwärtskommen bei Einsätzen allzu oft behinderten.

Angesichts der damit einhergehenden Verzögerung „sowohl der Anfahrt der Kräfte zum Feuerwehrhaus als auch der Einsatzfahrzeuge auf dem Weg zur Einsatzstelle ist zu prüfen, ob der vorhandene Tagesalarmstandort weiter ausgebaut werden kann, indem dort ein Löschfahrzeug stationiert wird. Bei gleichzeitiger Vorhaltung von Persönlicher Schutzausrüstung für die betroffenen Einsatzkräfte kann so erreicht werden, dass direkt die Einsatzstelle angefahren werden kann“, so steht es geschrieben.

Der Hintergrund ist altbekannt – über die lange geschlossenen Schranken hat die Gemeinde mehrfach das Gespräch mit der Deutschen Bahn gesucht, bisher ohne greifbares Ergebnis. Feuerwehrchef Thomas Krimmel konnte ergänzen, dass im vergangenen Jahr 15 Prozent aller Einsätze durch die langen Schließzeiten der Bahnschranken behindert worden sind.

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Simon Zens zog gegenüber Politik und Verwaltung insgesamt eine positive Bilanz: „Sie haben in den vergangenen Jahren viel getan. Ziel der Fortschreibung ist es jetzt, den positiven Trend fortzusetzen.“ Auch der Zustand der Feuerwehr-Standorte sei in Engelskirchen stets im Fokus gewesen. „Sie haben konsequent und regelmäßig Maßnahmen durchgeführt“, lobte er, wies aber im selben Atemzug darauf hin, dass mit neuen Auflagen immer wieder auch neue Anforderungen gestellt werden, die es nun zu erfüllen gilt: „Am Standort Engelskirchen besteht konkreter baulicher Handlungsbedarf. Der Standort im Ortsteil Osberghausen ist teilweise sanierungsbedürftig“, heißt es dazu schriftlich im Bericht. Zens unterstrich zudem den „deutlichen Zuwachs bei den Personalzahlen“ der Feuerwehr Engelskirchen. „Ich freue mich sehr, mal so etwas zeigen zu können. Das ist längst nicht überall so.“ Der Anteil der weiblichen Einsatzkräfte sei allerdings sehr gering – die fünf weiblichen Einsatzkräfte entsprächen nur rund drei Prozent. „Auf eine Erhöhung des Anteils ist hinzuwirken“, so heißt es.