BahnverkehrNeue S-Bahn-Linie von Hürth aus auf Eifelstrecke geplant

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Die Animation zeigt den neuen Bahnhof in Hürth inklusive der Brücke über die Bonnstraße.

Auf dem Papier ist der neue Bahnhof in Hürth inklusive der Brücke über die Bonnstraße schon fertig.

In Hürth-Fischenich soll für die S 15 eine zusätzliche Haltestelle gebaut werden.  Mehrere Brücken sind ebenfalls vorgesehen.

Die Eifelstrecke zwischen Hürth-Kalscheuren und Kall wird ausgebaut. Es soll sogar zum bestehenden Angebot eine ganz neue Linie, die S 15, in einem 20-Minuten-Takt in das Kölner S-Bahnnetz integriert werden. In Hürth-Fischenich muss dafür eine komplett neue S-Bahn-Haltstelle gebaut werden. Sie soll eine direkte Anbindung zur Stadtbahnlinie 18 bekommen.

Zum Ausbau der Eifelstrecke gehört auch die Anpassung der Leit- und Sicherheitstechnik sowie der Weichen und Gleise entlang der Strecke und an den Bahnhöfen Euskirchen und Kall. Ziel ist eine höhere Flexibilität auf der Strecke. Außerdem sollen Schallschutznahmen vorgenommen und die Bahnhöfe partiell erhöht werden, um einen barrierefreien Einstieg in die Bahnen zu ermöglichen. In Kall ist zudem eine Abstell- und Wendeanlage für die neue S-Bahn-Linie geplant .

Zu den Kosten und zum Baubeginn gibt es noch keine Angaben

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Noch kein Zeitplan Über Einzelheiten zu den Planungen berichteten am Mittwochnachmittag Jens Schäfer von der Deutschen Bahn und Dr. Norbert Reinkober von Go Rheinland. Anschließend konnten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger im H+H-Hotel in Hürth über die Neubau- und Ausbaupläne informieren und Anregungen geben. „Noch befindet sich das Projekt ja in einem sehr frühen Stadium der Planung“, erklärte Reinkober. Weder er noch sein Kollege Schäfer wollten deswegen auch schon etwas zu den veranschlagten Kosten und zu einem möglichen Baubeginn sagen.

„Wir wollen hier auch kein Stuttgart 21 – keine Großbaustelle“, erklärte Reinkober. Schon vor etwa zehn Jahren habe man überlegt, den Knoten Köln auf- und auszubauen, mit größeren und kleineren Maßnahmen und Anpassungen. Schon früh habe man auch die Politik in Hürth mit ins Boot genommen, denen man eine erste Vorplanung bereits vor einigen Jahren vorlegte.

Jens Schäfer (l.) von der Deutschen Bahn und Dr. Norbert Reinkober von Go Rheinland stellten das Projekt vor.

Jens Schäfer (l.) von der Deutschen Bahn und Dr. Norbert Reinkober von Go Rheinland stellten das Projekt vor.

Voraussetzung für den Ausbau der Eifelstrecke und die Integration der neuen S-Bahnlinie, die S 15, die nach der Fertigstellung im 20-Minuten-Takt zwischen Hürth-Kalscheuren und Kall fahren soll, sind die Umbauten in Fischenich und Kalscheuren. Schließlich bedeutet ein künftig noch dichterer S-Bahn-Takt auch noch mehr Züge auf der Strecke. Die Schranken an den Bahnübergängen in Fischenich wären dann noch länger und häufiger geschlossen als heute. „Die Folge wäre ein Verkehrskollaps“, so Reinkober.

„Deswegen verlegen wir die Gleise um Fischenich herum“, stellte Schäfer die Lösung des Problems vor. Unmittelbar hinter dem Ortsausgang Brühl-Vochem soll eine Eisenbahnbrücke über die Bonnstraße gebaut werden. Zwar blieben für die Linie 18 und den Güterverkehr der HGK die Schranken auch weiterhin auf der Schmittenstraße und Bonnstraße bestehen, doch müssten sie längst nicht mehr so oft wie jetzt geschlossen werden.

Durch Brückenbauwerke sollen Engpässe beseitigt werden

Dadurch würde es auch in Fischenich leiser. Visuell ist auch schon die neue Haltestelle für die S-Bahnen auf der neuen Brücke über der Bonnstraße fertig, inklusive der Anbindung des Haltepunkts unterhalb der Brücke für die Stadtbahnlinie 18. Weitere drei Brücken, so genannte Überwerfungsbauwerke die ins Gleisbett gebaut werden, sollen darüber hinaus zusätzliche Wartezeiten verhindern. Im Bereich Hürth-Kalscheuren teilen sich der Güter- und Personenverkehr zurzeit die Schienen-Infrastruktur.

Bei Kreuzungsverkehr komme es immer wieder zu Rückstaus im Zugverkehr. Durch die Brückenbauwerke sollen der Güter- und Personenverkehr entflochten und die Engpässe beseitigt werden. „Diese Brücken ermöglichen, dass die Züge die Knotenpunkte passieren können, ohne aufeinander warten zu müssen“, erklärte Schäfer.

Im nächsten Schritt werden nun die Planungen konkretisiert. Anschließend geht es darum, die Planfeststellungsunterlagen einzureichen. Erst danach erfolgen die Ausschreibung und die Vergabe – bevor dann die Arbeiten vor Ort beginnen können.