Analyse zu Bayer 04Die Werkself braucht diese Arbeitssiege für die Königsklasse

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Mensah Diaby

Leverkusens Timothy Fosu Mensah (r.) zeigt auf Teamkollegen und Mann des Spiels: Moussa Diaby.

Leverkusen – Bayer 04 Leverkusen hat am 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga auf den Rückschlag des 2:3 in Mainz mit einem 3:0-Sieg über Arminia Bielefeld reagiert. Vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern München am kommenden Samstag ist die Werkself als Tabellendritter weiterhin auf Kurs Champions League.

Die Tore

Vor dem 1:0 in er 30. Minute bricht Jeremy Frimpong zum wiederholten Mal auf der rechten Seite bis zum Strafraum durch. Seine Hereingabe landet bei Paulinho, der sich selbst an die Hand schießt, von wo aus der Ball bei Lucas Alario landet. Der Argentinier knallt den Ball in bester Torjägermanier unter die Latte, verzichtet aber im Gegensatz zu den Bayer-Fans auf Torjubel jeder Art. Das Handspiel war für jeden zu sehen.

Alles zum Thema Florian Wirtz

Es wird auch von Video-Assistent-Referee Felix Zwayer in Zusammenarbeit mit Schiedsrichter Martin Petersen untersucht. Ergebnis nach aktueller Handregel-Auslegung: Der Treffer zählt, weil sich Paulinho in der vorletzten Szene unabsichtlich anschoss und diese Aktion nicht direkt zum Tor führte. Dennoch Glück, dass der VAR einen möglichen Ermessensspielraum nicht anders nutzte, weil das Tor ohne Handspiel nicht gefallen wäre.

Werkself bedankt sich bei Fans

Die Werkself bedankt sich bei den Fans

In der 57. findet der bis dahin nicht auffällige Moussa Diaby zum ersten Mal Raum mit dem Ball am Fuß vor sich und nutzt ich zu einem Doppelpass mit Florian Wirtz, der ihm den Ball zentimetergenau auf den Fuß in den Strafraum serviert. Der Franzose setzt sich energisch und mit etwas Glück gegen Ramos durch und schiebt den Ball an Torhüter Ortega vorbei ins Netz.

Mit seiner nächsten gelungenen Aktion entscheidet Moussa Diaby in der 87. Minute das Spiel: Einen verunglückten Kopfball von Ramos nutzt er zu einem Dribbling an Laursen vorbei und einem präzisen Schuss ins lange Eck zum 3:0.

Das war gut

Bayer 04 ist zum ersten Mal seit 13 Pflichtspielen ohne Gegentor geblieben. Zum letzten Mal war das am 20. November beim 1:0-Sieg über den VfL Bochum der Fall. Das hatte einerseits mit überlegener individueller Qualität zu tun, aber auch mit ein wenig Glück bei Bielefelder Kontern, die durchaus hätten Schaden anrichten können.

Das war schlecht

Schlecht war die Chancenverwertung in der ersten halben Stunde, als alleine Paulinho drei Treffer hätte erzielen können. Einen schon nach zwei Minute nach faszinierender Vorbereitung von Florian Wirtz, der den Brasilianer nach einem Dribbling gegen drei Bielefelder und einem perfekten Pass alleine vor Torhüter Ortega freigespielt hatte. Paulinho wählte aber die schlechteste Option, lief Richtung Eckfahne und scheiterte.

Mann des Spiels

Moussa Diaby, obwohl der dazu nur zwei Chancen brauchte. Nach einer sehr unauffälligen ersten Halbzeit fast ohne jede Offensivbeteiligung erzielte der Franzose die entscheidenden Treffer, woran auch schlimme Ballverluste zwischen dem 1:0 und 2:0 nichts änderten.

Moment des Spiels

Dauerte länger. Die Schweigeminute für die Opfer des russischen Überfalls auf die Ukraine war vor dem Anpfiff deshalb besonders bewegend, weil sich die Spieler beider Mannschaften auf dem Feld gemischt aufstellten und umarmten. Wie ein Team.

Das sagen die Trainer

Gerardo Seoane (Bayer Leverkusen): „Gratulation meiner Mannschaft für die heutige Leistung. Über weite Strecken ist es uns gelungen, die Umschaltmomente von Bielefeld weitgehend zu kontrollieren. Wir haben einen guten Mix im Angriffsspiel gefunden. Mich freut, dass wir zu null gespielt haben nach Wochen, wo wir regelmäßig Gegentore kassiert haben.“

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Frank Kramer (Arminia Bielefeld): „Wir hatten einzelne Momente, in denen wir das Spiel zum Wackeln hätte bringen können, da waren wir aber nicht effizient. Zum Handspiel vor dem 1:0 kann ich nur sagen, dass es vielleicht die Regeln hergeben, aber ich muss die Regeln nicht verstehen. Das Tor wäre ohne dieses Handspiel nie gefallen. Dieselbe Szene mit einem Verteidiger von uns hätte Elfmeter gegeben. Ich schüttele nur den Kopf und lass mir danach den Halswirbel wieder einrenken.“

Das sagen wir

Verdienter Arbeitssieg des Favoriten, der diese Gegner regelmäßig schlagen muss, um am Ende der Saison die Champions League zu erreichen.