Bayer 04 in FürthHoffen auf Edmond Tapsoba und Tore beim Schlusslicht

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Edmond Tapsoba

Leverkusen –  Am Freitag hat Gerardo Seoane nach langer Zeit einmal wieder eine gute Nachricht verkündet. Sein Abwehrspieler Edmond Tapsoba, der nach der 0:1-Niederlage gegen Leipzig mit einer leichten Muskelblessur schon wie der nächste Kandidat für das riesige Lazarett des Werksklubs aussah, kann offenbar am Samstag im Auswärtsspiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten Greuther Fürth (15.30 Uhr) mitwirken. „Ich gehe davon aus, dass er dabei ist“, sagte der Trainer von Bayer 04 Leverkusen über den Afrikaner, der zuletzt wieder Teile des Teamtrainings absolvieren konnte.

Das wäre gleich aus mehreren Gründen wichtig. Erstens stünde, zumal Piero Hincapie (fünfte Gelbe Karte) gesperrt ist, eine eingespielte Innenverteidiger-Formation auf dem Platz: Tah/Tapsoba. Zweitens könnte Odilon Kossounou weiter seine Aushilfsdienste auf der rechten Seite verrichten und müsste nicht in die Abwehrzentrale zurück. Und deshalb wäre Gerardo Seoane nicht dazu gezwungen, den linken Ersatz-Verteidiger Daley Sinkgraven als Ersatz-Ersatzspieler nach rechts  zu beordern, wo er mit seinem schwachen Fuß auf der falschen Seite spielen müsste.

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Man müsste annehmen, dass dies alles vor dem Spiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten Fürth keine Rolle spielen dürfte. Trotz der prominenten Ausfälle vor allem im Offensivbereich (Wirtz, Adli, Bellarabi, Frimpong, dazu Andrich gelb-gesperrt) ist jeder Profi der Werkself seinem Gegenüber im Frankenland individuell überlegen. Doch die Fürther, die quasi in jedem Spiel auf dieses Phänomen treffen, haben längst gelernt, damit umzugehen, wie auch mit ihrem letzten Tabellenplatz. So verlangen sie ihren Gegnern in der Regeln viel ab, machen ihnen das Toreschießen schwer. Und ein 0:0, wie es die TSG Hoffenheim letztes Wochenende hinnehmen müsste, scheint auch für Bayer 04 kein unrealistisches Szenario.

Deshalb kündigt Gerardo Seoane an: „Wir müssen viel mehr Offensive anbieten, ohne unsere Kompaktheit zu verlieren.“ Der Schweizer sagt auch, wie das trotz des Fehlens vieler Offensivspieler gelingen soll: „Wir müssen mutiger in die Eins-gegen-Eins-Duelle gehen, konsequenter in den Strafraum stoßen und auch öfter aus der zweiten Reihe abschließen.“ Ein Sieg ist die Voraussetzung dafür, dass der Tabellenvierte Leverkusen im Kampf um die Champions-League-Qualifikation nicht noch mehr Federn lässt.

Die Konkurrenten Leipzig und Freiburg, von denen einer hinter Bayer 04 landen muss, surfen nach ihren Erfolgen in Liga und Pokal auf einer Erfolgswelle und strotzen vor Gier und Selbstbewusstsein. Sie sind gegen Union Berlin und Mönchengladbach in ihren Heimspielen auch wieder favorisiert.

Der Druck für Bayer 04 wird nicht weniger. Dazu sagt der Schweizer Seoane gewohnt ungerührt: „Mit Druck muss in diesem Geschäft jeder umgehen können, sonst wäre er hier falsch.“