Viel Stress für Xhaka und PalaciosWarum Bayers Mittelfeld-Duo fürs Bremen-Spiel fraglich ist

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Verstehen sich gut auf dem Rasen: Exequiel Palacios (re.) und Granit Xhaka.

Verstehen sich gut auf dem Rasen: Exequiel Palacios (re.) und Granit Xhaka.

Granit Xhaka absolviert mit der Schweiz drei Partien. Exequiel Palacios kehrt erst kurz vor der Partie in Bremen aus Südamerika zurück

Beim großen FC Bayern ist es eine der meistdiskutierten Positionen: die Sechs, beziehungsweise die Doppel-Sechs. Darüber kann man bei Bayer 04 Leverkusen nur schmunzeln. Die Werkself hat aktuell wohl eines der begehrtesten Duos Europas im Mittelfeldzentrum. Granit Xhaka und Exequiel Palacios sind elementarer Bestandteil des Bayer-Teams, das in Liga, Pokal und Europa League für Furore sorgt und Rekorde bricht. Die große Frage lautet aber: Wird dieses Duo auch im kommenden Leverkusener Pflichtspiel von Beginn an auflaufen können?

Denn der Länderspielplan für die beiden hat es in sich. Xhaka stehen gar 270 Minuten Fußball mit der Schweiz bevor. Gegen Israel am Mittwochabend (Ergebnis stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht fest) sollte der entscheidende Schritt zur EM-Qualifikation gemacht werden. Am Samstag und am Dienstag stehen zum Abschluss dann noch die Partien gegen den Kosovo und Tabellenführer Rumänien auf dem Programm. „Dass es jetzt drei Spiele sind, ist eben so“, sagt er. „Ich fühle mich fit, wohl und gesund. Ich bereite mich professionell auf jedes einzelne Spiel vor. Ich kenne es aus England ohnehin nicht anders. Da hatte ich in den vergangenen sieben Jahren ja gar keine Pause im Winter.“

Für den 31-Jährigen wird es ohnehin eine besondere Länderspielperiode. Xhaka wird mit seinem 119. Einsatz Heinz Hermann als Schweizer Rekordnationalspieler überholen. „Ich bin jetzt fast 13 Jahre dabei. Ich bin sehr stolz, jetzt alleine da oben zu stehen“, sagt der ehemalige Gladbacher. „Alle, die meinen Weg mitgegangen sind, wissen wieviel Arbeit dahintersteckt.“

Argentinien trifft auf Brasilien

Viel Arbeit liegt auch vor Exequiel Palacios. Mit seinen argentinischen Weltmeistern führt er nach bisher vier Spieltagen die Tabelle in der südamerikanischen WM-Qualifikation an. Jetzt kommen aber direkt hintereinander die beiden größten Kontrahenten. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag spielt der 25-Jährige mit der Albiceleste gegen Uruguay (derzeit Zweiter), bevor es in der Nacht auf Mittwoch zum Klassiker gegen den Dritten Brasilien kommt. Beide Begegnungen dürften an die Substanz gehen, falls Trainer Lionel Scaloni auf den formstarken Leverkusener setzen wird.

Fest steht: Palacios wird erst im Laufe des Donnerstags vor der Partie am Samstag in Bremen zum Bayer-Kader zurückkehren. Beim Spiel in München nach der Länderspielpause im September hatte Xabi Alonso ihn aufgrund einer ebenfalls späten Rückkehr zunächst auf die Bank gesetzt, in Wolfsburg nach Einsätzen im November stand er in der Startelf. „Ich hoffe, dass diese Länderspielunterbrechung jetzt keinen Einfluss auf die Phase bis Weihnachten hat“, sagt Xhaka. Der Schweizer stand bisher in 17 Pflichtspielen für Bayer in dieser Saison insgesamt 1378 Minuten auf dem Rasen – nur im Pokal in Sandhausen verzichtete Alonso auf ihn in der Startelf. Palacios kommt auf 1147 Minuten in 15 Partien.

Vor den folgenden vier Englischen Wochen bis zum Jahreswechsel sagt Xhaka deshalb: „Wir haben einen großen Kader, wir brauchen jeden, weil wir in drei Wettbewerben dabei sind. Wenn man ganz oben mitspielen will, braucht man nicht nur die, die beginnen, sondern auch die, die reinkommen.“