„Der Stress war mental sehr belastend“Haie-Spieler Sebastian Uvira im Interview

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Sebastian Uvira

Sebastian Uvira

Herr Uvira, Sie haben nach Ihrer Verletzung drei DEL-Partien für die Kölner Haie absolviert. Wie fühlen Sie sich? Sebastian Uvira: Eigentlich sehr robust und stabil. Ich hatte elf Monate kein Spiel mehr gemacht und bin trotzdem gut angekommen. In vielen Situationen habe ich mich sicherer gefühlt als ich vorher dachte.

Wie kam es zu der Verletzung?

Ich habe mich am 3. Dezember verletzt, am Anfang der Saisonvorbereitung. Es ist blöd gelaufen, das war ein Rückschlag. Ich habe alles dafür getan, dass so etwas nicht passiert, habe viel Zeit investiert, mich mit der Anatomie befasst und spezielles Training gemacht. Dann hatte ich doch eine Muskelverletzung. Es war ein stressiges Jahr, und ich glaube, dass der Stress letztlich ein Grund war.

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Stress, da lange nicht klar war, ob es trotz der Corona Krise eine Eishockey-Saison geben würde?

Ja. Es war für alle sehr schwierig. Und man weiß immer noch nicht, was in Zukunft passieren wird. Es wird noch ein langer Prozess, denke ich. Wir müssen geduldig bleiben und die Regeln befolgen. Solange es ein Thema sein wird, wird auch der Stress in den Hinterköpfen der Spieler bleiben. Man macht sich viele Gedanken, auch um den Sport.

Weil Eishockey nicht einmal mittelfristig ohne Zuschauer überleben kann?

Ja eben. Ich muss sagen, alle haben sehr viel getan, damit wir eine Saison spielen können. Die Fans, Sponsoren, Mitarbeiter des Vereins und auch wir Spieler. Das ist eine sehr positive Sache. Nichtsdestotrotz war der Stress mental sehr belastend. Wir sind alle froh, dass wir jetzt spielen können. Leider ohne Fans.

Wie fühlt es sich an, in leeren Hallen zu spielen?

Die Fans fehlen definitiv, wir brauchen die Fans, und sie brauchen uns. Wir kommen aufs Eis und sind es gewohnt, dass die Leute uns anfeuern und Kraft geben. Das fällt jetzt weg, das ist sehr schade. Beim Eishockey gehören die Hallen gefüllt. In der leeren Lanxess-Arena schallt es brutal. Es kommt vor, dass man sein eigenes Echo hört, wenn man etwas ruft. Es ist schon eine deutliche Umstellung. Aber natürlich: besser so als gar nicht.

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Sie spielen jetzt in einer Sturmreihe mit Landon Ferraro und Zach Sill, passt es so gut, wie es aussieht?

Es ist noch alles sehr jung, wir müssen uns noch finden, aber wir haben schon solide gespielt, gut Druck gemacht und definitiv Energie hineingebracht ins System. Auf dem Scoring Sheet haben wir uns noch nicht gezeigt, ich bin mir aber sicher, dass das bald passieren wird. Ich setze mich nicht unter Druck, denn das wäre kontraproduktiv.